Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
fragte Amara.
    »Die Fürstin braucht auch kaum Pausen.«
    Amara verzog das Gesicht. Das erinnerte sie wieder an die Fähigkeiten von Invidia Aquitania. »Ja. Ich bin stärker als die Männer. Cirrus und ich können mehr Gewicht heben und müssen uns dabei weniger anstrengen. Die Elementare der Fürstin sind so stark, dass Invidia eher an ihre geistigen als an ihre körperlichen Grenzen stößt.«
    »Wie das?«, erkundigte sich Bernard.
    »Windelementare sind … nicht besonders beständig, eher launisch. Sie bleiben nicht gern lange bei einer Sache, also muss man nachhelfen. Man muss sich ständig konzentrieren, wenn man fliegt. Fürstin Aquitania fällt das leicht. Allerdings hat sie noch mehr zu tun, um den Schleier aufrechtzuerhalten und uns zu verbergen.«
    »Könntest du das auch?«, wollte Bernard wissen.
    »Ja«, meinte Amara, »nur könnte ich dabei wenig anderes tun - sogar kaum gehen. Es ist viel anstrengender und erfordert weitaus mehr Aufmerksamkeit als das Fliegen. Die Fürstin kann beides gleichzeitig. Das übersteigt meine Fähigkeiten und meine Kräfte.«
    »Beim Fliegen hat sie mich nicht mehr beeindruckt als du. Sie konnte dir kaum folgen, als wir vor ein paar Tagen im Sturzflug aus dieser Wolke getaucht sind.«
    Amara lächelte zaghaft. »Ich habe mehr Übung. Ich fliege
jeden Tag, und ich habe nur den einen Elementar. Sie muss ihre Übungszeit auf ein Dutzend Disziplinen aufteilen. Aber sie macht das schon länger als ich, und ihre Fähigkeiten ganz allgemein sowie ihre Konzentration sind weitaus besser als meine. Wenn sie sich noch ein bisschen Zeit zum Üben nähme, könnte sie Kreise um mich fliegen, selbst wenn ihre Elementare nur so stark wären wie Cirrus - was allerdings nicht zutrifft. Sie sind deutlich stärker.«
    Bernard schüttelte den Kopf und grübelte. »Bei ihrer Begabung und den Elementaren, die ihr zur Verfügung stehen, könnte sie so viel Gutes bewirken - und stattdessen verbringt sie ihre Zeit damit, Komplotte gegen den Thron auszuhecken.«
    »Was dir nicht gefällt.«
    »Was ich nicht begreife «, berichtigte Bernard. »Viele Jahre lang hätte ich alles für eine starke Begabung im Windwirken gegeben.«
    »Jeder möchte doch gern fliegen«, meinte Amara.
    »Sicherlich. Mir ginge es aber eher darum, diese krähenverfluchten Elementarstürme zu besänftigen, die über meinen Wehrhof hinwegfegen«, erklärte Bernard. »Jedes Mal, wenn Thana und Garados einen herunterschicken, bedroht der meine Menschen, verletzt oder tötet mein Vieh und das Wild draußen, und dem Rest des Tals ergeht es nicht besser. Seit Jahren versuchen wir, einen ausreichend starken Windwirker in die Gegend zu locken, aber die sind teuer, und bislang haben wir keinen gefunden, der für das arbeiten wollte, was wir ihm zahlen können.«
    »So«, sagte Amara grinsend, »jetzt hast du wenigstens deine wahren Beweggründe verraten, warum du mit mir angebändelt hast.«
    Bernard lächelte. Sie mochte es, wie seine Augen dabei strahlten. »Vielleicht solltest du darüber nachdenken, aus dem Dienst auszuscheiden.« Er sah ihr in die Augen. »Du wärest bei uns willkommen, Amara. Ich würde dich gern dort haben. Bei mir.«
    »Ich weiß«, sagte sie ruhig. Sie versuchte zu lächeln, doch sie
hatte das Gefühl, ihr Gesicht wolle nicht recht gehorchen. »Eines Tages vielleicht.«
    Er bewegte den Arm und streichelte mit dem Handrücken zart über die Seite ihres Bauches. »Vielleicht ist dieser Tag gar nicht mehr so fern.«
    »Bernard«, sagte sie leise.
    »Ja.«
    Sie blickte ihm in die Augen. »Nimm mich«, sagte sie, »mit zu einem Spaziergang.«
    Er senkte die Lider ein wenig, und seine Augen glühten, wenn auch sein übriges Gesicht unbewegt blieb. Höflich senkte er den Kopf. »Wie es dir beliebt, Gräfin.«

25
    Max blinzelte Tavi an und fragte ungläubig: » Du hast ihn?«
    Tavi grinste ihn an und warf einen schweren Getreidesack auf die Ladefläche des Wagens.
    »Sie ist fast durchgedreht wegen ihres Geldbeutels. Seit sie ihn verloren hat, liegt sie Cyril damit in den Ohren.« Max schlug sich vor die Stirn. »Natürlich. Du hast ihn genommen und Foss und Valiar Marcus bestochen, dich auf dem Wagen mitfahren zu lassen.«
    »Nur Foss. Ich glaube, er hat Marcus einen Teil davon abgegeben.«
    »Du bist ein krähenverfluchter Dieb«, sagte Max voller Bewunderung.
    Tavi warf den nächsten Sack auf den Wagen des Versorgungstrosses.
Es war nur noch Platz für einige wenige Säcke, und das Holz des Wagens ächzte schon

Weitere Kostenlose Bücher