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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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eine Beziehung zwischen Kalarus und den Canim besteht und dass jemand versucht hat, den Kursor Ehren daran zu hindern, uns zu erreichen?«
    »Ja, Hauptmann«, sagte Tavi. »Es bedeutet: Vermutlich verfügt Kalarus über weitere Spione in der Legion, und die werden versuchen, unsere Kampffähigkeit zu schwächen.«
    »Wäre durchaus möglich«, sagte Cyril. »Halt die Augen offen. Lass Domina Cymnea ausrichten, die Marketenderinnen sollen sich hinter die Mauern der Stadt zurückziehen, falls es zur Schlacht kommt.«
    »Hauptmann«, sagte Tavi und salutierte. »Soll ich zur Offiziersversammlung wieder hierherkommen?«
    »Ja. Wir beginnen in zwanzig Minuten.« Cyril zögerte und blickte von Tavi zu Ehren. »Gute Arbeit, ihr beiden.«
    »Danke, Hauptmann«, sagte Tavi und senkte den Kopf
in Cyrils Richtung. Anschließend nickte er Ehren zu und duckte sich unter der Zeltklappe hindurch. Er eilte durch die Dunkelheit, die von Blitzen immer wieder aufgehellt wurde. Das Lager erwachte gerade aus der nächtlichen Starre. Überall ertönten Befehle, nervöse Pferde wieherten, und Waffen klirrten.

29
    Das Lager der Marketender lag weiter von der Legion entfernt, als das sonst für gewöhnlich der Fall war. Da die Legion in die normal große Befestigungsanlage eingezogen war, die den Kern der Stadt bildete, blieb innerhalb der Mauern nicht genug Platz für Bewohner, Legion und Marketender. Die neueren Stadtteile lagen sowieso außerhalb der Mauern, und die Marketender hatten ihre Zelte auf dem Gemeindeland vor der Stadt aufgebaut, und zwar flussabwärts.
    Das Lager bot keinen schönen Anblick. Der Boden war weich und hatte sich stellenweise bereits in Schlamm verwandelt. Fußabdrücke füllten sich mit Wasser und boten unzähligen Mücken, Milben und anderen Quälgeistern einen Brutplatz. Wenn der Wind vom Fluss oder von der Stadt her wehte, trug er eine Mischung äußerst unangenehmer Gerüche heran.
    Davon abgesehen war das Markentenderlager ungefähr in der gleichen Ordnung errichtet worden wie in der Ausbildungszeit, und so fand Tavi die Flöten und Trommeln von Domina Cymneas Pavillon ohne Schwierigkeiten. Er schlich durch die dunklen Zeltgassen. Der scharfe Geruch von Amaranthium-Weihrauch,
der an jedem Feuer verbrannt wurde, um Insekten zu vertreiben, juckte in seiner Nase und ließ seine Augen tränen.
    Er entdeckte vor sich einen Schemen und blieb neben einer einsamen Elementarlampe stehen, die am Eingang zum Pavillon hing. Tavi schnallte seinen Helm am Riemen auf, nahm ihn vom Kopf und hob die Hand zum Gruß. Bors, der wie immer in der Nähe des Eingangs hockte, hob zunächst das Kinn zur Antwort einen Fingerbreit und dann die Hand, um Tavi zu bedeuten, dass er warten solle.
    Also wartete er, und einen Augenblick später erschien ein großer, schlanker Schemen an Stelle von Bors und kam mit schwingender Anmut auf Tavi zu.
    »Domina Cymnea«, sagte Tavi und neigte den Kopf. »Ich hatte kaum erwartet, dich so spät noch wach anzutreffen.«
    Cymneas Lächeln war halb verborgen durch die Kapuze ihres Mantels. »Subtribun, ich lebe in Legionslagern, seit ich ein kleines Mädchen war. Rufe und Trommeln mitten in der Nacht können zwei Dinge heißen: Feuer oder Kampf.«
    Tavi nickte. »Canim«, sagte er, und seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren grimmig. »Wir wissen nicht, wie viele es sind. Es könnte ein großer Einfall sein.«
    Cymnea stockte kurz der Atem. »Ich verstehe.«
    »Ich soll dir Grüße von Hauptmann Cyril ausrichten, Domina. Er sagt, die Marketender sollten sich bereithalten, hinter die Mauern zu fliehen, falls es notwendig wird.«
    »Gewiss«, sagte sie. »Ich werde mich darum kümmern, dass die Nachricht verbreitet wird.«
    »Danke.« Tavi zögerte. »Der Hauptmann hat es zwar nicht erwähnt, Domina, aber falls du gerade Angehörige der Legion unterhältst …«
    Sie lächelte ihn knapp an. »Ich weiß Bescheid. Ich sorge dafür, dass sie nüchtern werden, und schicke sie zurück.«
    »Danke«, sagte Tavi nochmals und verneigte sich.

    »Subtribun«, sagte sie, »ich weiß, du hast viel zu tun, aber hast du heute Abend bei Gerta vorbeigeschaut?«
    »Ah«, meinte Tavi. »Ich habe sie heute am frühen Abend in der Stadt getroffen.«
    Cymnea runzelte die Stirn. »Ich mache mir Sorgen wegen der Sklavenhändler, wenn sie allein in einer fremden Stadt herumspaziert. Sie ist ein so zartes Ding. Und nicht ganz richtig im Kopf.«
    Tavi musste sich arg zusammenreißen, damit er weder losprustete noch

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