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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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breit grinste. »Das stimmt wohl, aber bestimmt geht es ihr gut, Domina«, antwortete er ernst. »Elinarcus ist eine Stadt mit gesetzestreuen Bürgern, und der Hauptmann wird den Männern keinen Unfug durchgehen lassen.«
    »Nein«, sagte Cymnea. »Die besten sind auch immer anständig.«
    »Kennst du das Trompetensignal, das zur Flucht in die Stadt aufruft?«
    Sie nickte und neigte den Kopf. »Viel Glück, Subtribun. Und danke für die Warnung.«
    »Viel Glück, Domina«, antwortete er und erwiderte die Verbeugung. Er nickte dem stillen Bors zu und machte sich im Laufschritt wieder auf den Rückweg zur Stadt.
    Zwischen den Gebäuden vor der Mauer hörte Tavi plötzlich von rechts eine Bewegung, allerdings einen Augenblick zu spät, um noch ausweichen zu können. So wurde er mitten im Schritt in die Seite getroffen und landete mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Ehe er sich wieder aufrappeln konnte, schlang sich etwas, das sich wie Stahlstangen anfühlte, um sein Handgelenk und bog einen Arm weit auf den Rücken. Der mit Elementaren verstärkte Druck war äußerst schmerzhaft, und eine der Platten von Tavis Rüstung bohrte sich ihm unangenehm in die Rippen.
    »Also schön, Scipio«, zischte jemand, »oder wie du auch heißen magst. Gib mir den Beutel meiner Mutter.«
    »Crassus«, knurrte Tavi. »Geh runter von mir.«
    »Her mit dem Geldbeutel, du Dieb!«, schrie Crassus.

    Tavi biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu ertragen. »Ich komme zu spät zur Offiziersversammlung. Wir müssen uns auf den Kampf vorbereiten.«
    »Lügner«, sagte Crassus.
    »Runter von mir, Ritter! Das ist ein Befehl! «
    Crassus packte noch fester zu. »Du bist nicht nur ein Lügner, sondern auch noch ein Dummkopf. Bislang hast du sie nur verstimmt; glaubst du, was dir bisher passiert ist, wäre schlimm? Warte ab, bis sie richtig wütend wird.«
    »Bei den Krähen, das brauche ich nicht mehr abzuwarten«, fauchte Tavi. »Ich habe den Rücken von Max gesehen, das reicht mir.«
    Aus welchem Grund auch immer, er traf Crassus mit diesen Worten, und Tavi spürte, wie der junge Ritter schwankte, beinahe, als hätte er ihm einen Hieb versetzt. Der Druck um das Handgelenk ließ ein wenig nach, und Tavi konnte sich ein wenig bewegen, um sich möglicherweise zu wehren. Ein Erdelementar verlieh ungeahnte Kräfte, doch Erdwirker vergaßen häufig dessen Grenzen. Er machte den Wirker keineswegs schwerer, und man musste unbedingt den Boden berühren.
    Tavi schob ein Knie unter seinen Körper und schob sich aus Crassus’ gelockertem Griff. Er packte den Ritter am Kragen seiner Tunika, stemmte ihn mit seinem ganzen Gewicht in die Höhe und warf ihn auf die Holzveranda eines Ladens. Crassus schlug hart auf, rollte sich wieder auf die Füße und starrte Tavi mit zornrotem Gesicht an.
    Tavi war Crassus auf die Veranda gefolgt, und als sein Gegner den Kopf hob, hatte Tavi bereits zu seinem Tritt ausgeholt. Der Stiefel traf Crassus am Mund, und der junge Ritter taumelte benommen rückwärts.
    Mit einer Hand lenkte Tavi die unbeholfene Gegenwehr ab, schlug Crassus mit der Faust auf Mund und Nase und versetzte ihm dann einen harten Stoß, durch den Crassus’ Kopf an die Hauswand krachte. Nun ging er endlich zu Boden. Als
er knurrend versuchte, wieder aufzustehen, schlug Tavi erneut zu.
    Trotzdem schaffte Crassus es auf die Beine.
    Mit ein paar harten Schlägen schickte Tavi ihn wieder auf die Bretter.
    Insgesamt musste er Crassus viermal auf die Holzveranda bringen, ehe der junge Ritter mit blutigem Gesicht stöhnend auf dem Rücken liegen blieb.
    Tavis Hände schmerzten fürchterlich. Er hatte seine Handschuhe für den Faustkampf nicht getragen, und deshalb waren seine Knöchel an mehreren Stellen aufgeplatzt. Obwohl es ihn ja nicht hätte wundern sollen, dass Crassus einen genauso harten Kopf hatte wie sein Stiefbruder Max.
    »Reicht es dir endlich?«, keuchte Tavi.
    »Dieb«, sagte Crassus. Jedenfalls vermutete Tavi das; das Wort kam kaum verständlich heraus. Was auch nicht anders zu erwarten war angesichts geschwollener, blutender Lippen, einer gebrochenen Nase und mehrerer fehlender Zähne.
    »Kann sein. Aber ich würde lieber sterben, ehe ich eine Hand gegen mein eigen Blut erheben würde.«
    Crassus sah auf und starrte Tavi an, aber Tavi bemerkte die Scham im Blick des jungen Mannes.
    »Es geht wohl um den roten Stein?«, fragte Tavi.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, meinte Crassus verdrießlich.
    »Dann weiß ich nichts über

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