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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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auf offenem Gelände viel weniger zu befürchten als seine Krieger drüben vor der Mauer, und die Canim, das wusste Tavi, hatten für Feigheit wenig übrig.
    Tavi starrte den Cane ebenfalls an, legte den Kopf dann ein wenig zur Seite und richtete ihn wieder auf. Das war die Geste, mit der sich die Canim begrüßten und gegenseitigen Respekt ausdrückten.

    Sarl erwiderte sie nicht.
    Tavi war nicht sicher, doch über die Schultern des Ritualisten hinweg meinte er zu sehen, dass der Anführer der Krieger die Augen zusammenkniff.
    »Dieses Land gehört nicht dir, Sarl«, sagte Tavi laut, wobei er dem Cane unentwegt in die Augen blickte. »Nimm deine Leute und verschwinde, solange du noch Gelegenheit zur Flucht hast. Bleib hier, und dir und allen, die dir folgen, blüht der Tod.«
    Sarl gab ein würgendes Fauchen von sich, das bei den Canim als Lachen galt. »Kühne Worte«, erwiderte er. Seine Kehle und seine Zähne verstümmelten die Worte, die kaum verständlich hervorkamen. »Und hohle Worte. Wenn du diese Hütte, die du verteidigst, aufgibst, könnten wir darüber nachdenken, ob wir dich mit dem Leben davonkommen lassen. Vorerst.«
    Tavi lachte überheblich. »Du bist hier nicht auf deinem heimatlichen Boden. Wir sind in Alera, Sarl. Kennen sich alle Ritualisten so wenig mit fremden Ländern aus? Oder nur du?«
    »Diesmal hast du es nicht mit einem Feldzug zu tun, an dem nur wenige Schiffe teilnehmen, Aleraner«, erwiderte Sarl. »Nie habt ihr gegen ein richtiges Heer unseres Volkes gekämpft. Und nie werdet ihr eines besiegen. Sterben wirst du.«
    »Eines Tages«, gab Tavi zurück. »Aber selbst wenn du mich und alle Männer unter meinem Befehl tötest, werden andere ihren Platz einnehmen. Vielleicht nicht heute oder morgen. Aber sie werden kommen, Sarl. Und sie werden euch vernichten. Wenn ihr eure Schiffe verbrannt habt, ist eure einzige Überlebenschance mit ihnen in Rauch und Asche aufgegangen.«
    Sarl fletschte die Zähne und wollte antworten, doch Tavi ließ den Cane nicht zu Wort kommen.
    »Hier geht es nicht weiter für euch«, fauchte er. »Ich werde euch die Brücke nicht überlassen. Ehe sie euch in die Hände fällt, zerstöre ich sie, wenn es sein muss. Du wirst das Leben deiner Krieger vergeuden. Und wenn die Fürsten von Alera kommen, um dich und deine Art aus diesem Land zu vertreiben, wird niemand
da sein, der das Blutlied für die Gefallenen singt. Niemand wird ihre Namen über das dunkle Meer zurück in die Blutlande bringen. Kehr um, Sarl. Dann bleibst du am Leben.«
    » Nhar-fek « , knurrte der Cane. »Für diese Überheblichkeit lasse ich dich bitter leiden.«
    »Du redest gern«, sagte Tavi, »nicht wahr?«
    Sarl funkelte ihn an. Er riss die Hand hoch und zeigte mit der dunklen Pfote zur trüben Wolkendecke. »Schau nach oben, Aleraner. Sogar euer Himmel gehört schon uns. Ich werde dich gefangen nehmen. Ich werde dich zwingen, die Schlacht anzuschauen. Und wenn wir die anderen Nhar-fek bis zum letzten Mann niedergemacht haben, bis zum letzten Weibchen und zum letzten Nachkömmling, erst dann werde ich dir die Kehle aufreißen. Nachdem du gesehen hast, wie wir die Erde von deiner widernatürlichen Art gesäubert haben.« Jetzt griff der Cane nach seinem Beutel.
    Tavi hatte genau darauf gewartet. Denn gleichgültig, was auch geschehen würde, Sarl konnte nicht zulassen, dass er in aller Öffentlichkeit beleidigt wurde. Wenn Tavi nach dieser Auseinandersetzung einfach zurück in die Stadt reiten könnte, so würden die anderen Canim Sarl das als Schwäche auslegen - die sich zur tödlichen Bedrohung für ihn auswachsen konnte. Er konnte es sich nicht leisten, Tavi frei ziehen zu lassen, und Tavi wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis Sarl etwas unternehmen würde.
    Also hob er die Hand und zeigte dramatisch auf den Cane, und in seiner Stimme schwang eine Drohung mit. »Versuch es lieber nicht.«
    Sarl erstarrte und fletschte voller Hass die Raubtierzähne.
    Tavi starrte ihn an und zeigte weiter auf ihn, nur das Pferd tänzelte unruhig. »Du verfügst zwar über gewisse Kräfte«, sagte er leiser, »aber du weißt, was aleranische Elementarkräfte ausrichten können. Beweg deine Hand nur einen einzigen Zoll weiter, und ich röste dich und lasse dich für die Krähen liegen.«

    »Selbst wenn dir das gelingen würde«, knurrte Sarl, »würden dich meine Anhänger in Stücke reißen.«
    Tavi zuckte mit den Schultern. »Kann schon sein.« Er lächelte. »Aber du würdest es nicht mehr

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