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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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nicht so rasch zurückerwartet«, meinte er.
    Amara sah den Schwung von Rooks Wangen, als sie Eraegus entwaffnend anlächelte. »Wir sind unterwegs gut vorangekommen.«
    Eraegus schnaubte. »Das habe ich nicht gemeint. Es gab Berichte, denen zufolge du gefang …«
    Er unterbrach sich und starrte nur für einen Moment nach unten. Sein Blick ging von Rook zu Aldrick und dann zum Schwert des großen Mannes. Alle erstarrten. Eine entsetzliche Sekunde lang schweifte Eraegus’ Blick in die Runde, ehe er sich über die Lippen leckte und tief Luft holte.
    Rooks Handkante traf ihn vor den Kehlkopf, ehe er schreien konnte. Eraegus stieß sie mit einer Wucht zurück, die nur von Elementarkräften herrühren konnte, und wandte sich zur Flucht.

    Doch ehe er sich richtig in Gang gesetzt hatte, war Aldrick, das Messer in der Hand, hinter ihm.
    »Halt!«, zischte Rook. »Warte!«
    Doch bevor sie das erste Wort noch herausbrachte, hatte Aldrick dem dicken Mann bereits die Kehle aufgeschlitzt. Der pockennarbige Eraegus zuckte heftig und schaffte es, Aldrick an die Steinwand des Treppenhauses zu stoßen. Doch der Söldner hatte den Schnitt gründlich ausgeführt, und Sekunden später sackte Eraegus in sich zusammen. Aldrick ließ die Leiche auf die Stufen fallen.
    »Trottel!«, schimpfte Rook in wütendem Flüsterton.
    »Er hätte Alarm gegeben«, knurrte Aldrick.
    »Du hättest ihm den krähenverfluchten Hals brechen sollen«, fauchte Rook. »Dann hätten wir ihn in sein Zimmer setzen und mit Wein bespritzen können, so dass niemandem etwas Ungewöhnliches aufgefallen wäre, bis er anfängt zu stinken.« Sie deutete auf die Blutflecken. »Die Flecken werden innerhalb der nächsten Viertelstunde bemerkt werden, sobald jemand hier entlangkommt. Und dann wird sowieso Alarm geschlagen.«
    Aldrick betrachtete Rook stirnrunzelnd und deutete mit dem Blick auf Odiana. »Sie kann hier saubermachen.«
    »Und den Alarm auslösen«, sagte Rook wütend. »Hast du nicht zugehört, als ich von den Sicherheitsmaßnahmen erzählt habe? Jeder, der hier irgendwelche Elementare einsetzt, die Kalarus nicht genehmigt hat, scheucht die Gargyle auf. Ich habe schon die Leichen von ungefähr dreiundzwanzig Schwachköpfen gesehen, die es trotz Warnung gewagt haben.«
    »Dann mach du es doch«, meinte Aldrick. »Du bist eine Wasserwirkerin und gehörst zu Kalarus. Bestimmt hast du die Erlaubnis.«
    Rook kniff die Augen zusammen. »Kalarus ist ein überheblicher Kerl, aber nicht so überheblich, dass er seinen Meuchlern in seinem eigenen Haus vollen Zugriff auf ihre Kräfte gestattet.« Rook hielt inne und fügte dann giftig hinzu: »Offensichtlich.«

    »Offensichtlich?«, fragte Aldrick wütend. »Es ist genauso offensichtlich, dass unser Freund hier nur so stark war, weil er Erdkräfte eingesetzt hat. Ich hätte ihm niemals das Genick brechen können, er mir aber meins, wenn ich ihn nicht auf der Stelle niedergemacht hätte.«
    Amara stellte sich zwischen die beiden. »Ruhe jetzt, alle beide«, sagte sie. Die zwei verstummten. »Wir haben keine Zeit, schon gar nicht, um sie mit Streit und Schuldzuweisungen zu verschwenden.« Sie sah Rook an. »Also weiter.«
    Rook nickte und eilte die Stufen hinauf, und ihre Stiefeltritte hallten durch das Treppenhaus. An einem Absatz trat sie in einen Gang und ging weiter bis zu einer offenen Tür. Sie betrat den Raum dahinter, und Amara folgte ihr in ein kleines Amtszimmer.
    »Das gehört Eraegus«, sagte Rook knapp. Sie begann, die Papiere auf dem Schreibtisch mit den Augen abzusuchen. »Hilf mir. Irgendwo hier muss verzeichnet sein, wo sie eure Cives eingesperrt haben. Such nach allem, das auf ihren Aufenthaltsort hindeuten könnte.«
    Amara trat zu ihr und sah seitenweise Berichte, Rechnungen und sonstige Aufzeichnungen durch. »Hier«, sagte sie schließlich. »Was ist das? Da wurden Decken zum Aviarium geschickt?«
    Rook zischte. »Das ist oben auf dem Turm. Ein Eisenkäfig. Um dorthin zu gelangen, müssen wir durch Kalarus’ persönliche Gemächer. Komm.«
    Sie eilten zurück zur Treppe, stiegen weiter hinauf und folgten Rook bis ganz nach oben, wobei sie immer wieder an schlitzförmigen Fenstern vorbeikamen.
    »Augenblick mal«, knurrte Bernard. »Still.«
    Alle erstarrten auf der Stelle. Amara schloss die Augen und hörte durch die winzigen Fensteröffnungen ein Geräusch wie ferne Trompetenklänge.
    »Was ist das?«, fragte Bernard.
    Rooks Gesicht war plötzlich blutleer. »Oh«, sagte sie, und in
ihrer Stimme

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