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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bringen und dabei die ganze Zeit hangaufwärts zum höchsten Punkt der Brücke
stürmen, die schließlich nicht erbaut worden war, um von der aleranischen Seite her einen Angriff zurückzuschlagen. Ohne Verteidigungsanlagen, den einzigen ernsthaften Schutz, waren die Canim das einzige Hindernis bis zur nächsten Mauer und der kleinen Öffnung darin.
    Diese Öffnung hemmte nun auch die Flucht der Canim. Die Legionares waren zu Fuß eigentlich langsamer als der Gegner, dieser staute sich jedoch vor dem Durchgang durch die nächste Mauer.
    Tavi gelang es nur unter Schwierigkeiten, die Kohorte zu einer wirksameren Schlachtreihe mit den Rittern in der Mitte zu formieren, ehe die rachgierigen Aleraner über die Canim herfielen. Die Fliehenden schrien. Legionares fielen. Tavi hatte alle Hände voll zu tun, um die Reihen aufrechtzuerhalten und die Verwundeten aus dem Kampfgeschehen bringen zu lassen, damit sie nicht totgetrampelt wurden. Die verzweifelten Canim rannten auf die Wehrgänge und warfen sich über die Mauer, denn lieber nahmen sie den Sturz in Kauf, als sich diesem Ansturm der Ersten Aleranischen zu stellen. Einige sprangen sogar über die Seiten der Brücke. Von hier fiel man tief, denn schließlich befanden sie sich auf dem höchsten Punkt der Brücke.
    So gefährlich der Fall sein mochte, die lauernden Haie stellten die größere Bedrohung dar, und da sich das Blut zwei Tage lang im Wasser ausgebreitet und einen hungrigen Schwarm angelockt hatte, stürzte sich dieser nun auf die Unglücklichen. Nichts, was im Fluss landete, verließ ihn lebend.
    Tavi war der erste Legionare , der die Verteidigungsanlage in der Mitte der Brücke erreichte. Ehren war gleich hinter ihm, und lautes Gebrüll begleitete die schwarze Adler-Krähe, als sie die Mauer erreichte.
    Max und seine Ritter preschten durch die Öffnung und sorgten dafür, dass die Canim den Grund für ihre heillose Flucht nicht vergaßen. Ihnen folgten etliche aufgeregte Schlachtkrähen, die eigentlich die Verteidigungsanlagen bemannen sollten,
die jedoch in der Hitze des Gefechts einfach hinterherstürmten. Max, Crassus und die Ritter Terra verwundeten viele der Fliehenden, und die nachfolgenden Legionares beendeten das blutige Werk, das sie begonnen hatten.
    Tavi hatte keine Ahnung, ob Max überhaupt begriff, wie weit der Gegenangriff sich bewegt hatte, und er gab dem Trompeter das Signal, zum Halt zu blasen. Der Trompetenklang hallte den abschüssigen Teil auf der anderen Seite der Brücke hinunter. Selbst über die Entfernung hinweg konnte Tavi erkennen, wie überrascht Max war, als er begriff, wie weit sie vorgedrängt waren.
    Neben Tavi seufzte Kitai und verdrehte die Augen. »Aleraner.«
    Max brachte die Ritter und Legionares zum Halt und führte einen geordneten Rückzug zur Mauer in der Brückenmitte.
    Tavi schaute über die Schulter, drehte sich um und schritt ein Stück nach hinten. »Die Pioniere her!«, schrie er. »Ritter Aeris auf die Mauer! Schlachtkrähen, mit mir!«
    Ehren begleitete ihn. »Hauptmann? Sollten wir uns nicht, äh, du weißt schon, auf einen Gegenangriff vorbereiten?«
    »Das machen wir gerade«, sagte Tavi. Er trat durch die Öffnung in der Mauer auf die Elinarcus hinaus und schaute nach unten, wo sich die Canim bereits wieder hinter der nächsten Verteidigungsmauer sammelten.
    »Schultus? Bring sie her!«
    »Ja«, sagte Ehren. Er klang ziemlich nervös. »Ist doch wirklich eine Schande, dass die Pioniere uns unter solchen Mühen eine hübsche Mauer gebaut haben, und jetzt stehen wir davor. Und benutzen sie nicht. Hoffentlich sind sie nicht beleidigt.«
    »Die Ritter brauchen den Platz auf den Mauern, und die Pioniere dürfen nicht von einem Durchbruch gestört werden. Dafür müssen wir sorgen.«
    »Wir«, sagte Ehren. »Und eine Kohorte.« Er starrte nach unten. »Gegen so ungefähr sechzigtausend Canim.«

    »Nein«, widersprach Kitai leise. »Wir gegen einen.«
    Tavi nickte. »Sarl.«
    Ehren sagte: »Ach.« Er schaute nach hinten. Die Schlachtkrähen nahmen neben und hinter ihnen auf der Brücke Stellung ein. »Glaubst du, er bringt vielleicht den einen oder anderen Freund mit?«
    »Das ist ja genau unsere Absicht«, meinte Tavi. »Sorg du nur dafür, dass sie die Standarte sehen.«
    Ehren schluckte und stemmte die Standarte in den Wind. »Dann wissen sie ja genau, wo du bist.«
    »Eben«, sagte Tavi.
    Unten am anderen Ende der Brücke plärrten abermals blecherne Hörner, diesmal jedoch eine andere Tonfolge als zuvor. Tavi

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