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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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junger Scipio, muss ich los zum Dienst beim Hauptmann, und außerdem wartet noch ein Haufen Arbeit auf mich. Ich denke, du solltest die Fürstin und ihren Sohn unterhalten, bis Maximus wieder auf den Beinen ist und sich ihr in aller Öffentlichkeit und vor Zeugen zeigen kann.«
    Tavi verzog das Gesicht. »Ich bin nicht gerade der Beste, wenn es um Schmeicheleien geht.«
    »Aber, aber. Du bist ein treuer Diener des Reiches, Scipio. Du wirst das schon schaffen.« Magnus lächelte ihn an, flüsterte jedoch: »Pass gut auf.« Dann salutierte er vor Tavi und verschwand im Gewimmel des Legionslagers.
    Tavi schaute ihm kurz hinterher, ehe er sich der Fürstin und ihrem Sohn zuwandte. Sie trug das Himmelblau und Dunkelblau der Stadt Antillus. Max hatte einmal erwähnt, die Farben der Stadt seien nach den Hauttönen ausgesucht, welche die edleren, nun, Teile annahmen, wenn man sie im Winter oder im Herbst dem Wetter aussetzte. Das Kleid schmeichelte jedenfalls ihrem Gesicht, ihrem Haar und ihrer Figur. Tavi fand allerdings, das Blau ließ ihre Haut zu blass wirken, als sei es eher für eine Puppe und nicht für eine Frau gedacht.
    Sie sprach leise und doch eindringlich auf Crassus ein. Ihr Sohn trug die braune Tunika, die bei Übungen in der Legion üblich war, und darüber seine Rüstung - eine Ehre für jemanden, der so neu in der Legion war. Nur die härtesten und vielversprechendsten Rekruten trugen schon bei ihrer Ankunft Stahl, den meisten Neulingen wurde es erst später gestattet. Oder diejenigen mit den besten Beziehungen, dachte Tavi. Obwohl er sich
darauf nicht versteifen würde, wenn er es sich recht überlegte. Crassus zog eine finstere Miene, die sein Gesicht allerdings eher trotzig als eindrucksvoll wirken ließ.
    »Ich verstehe nicht, wieso wir es nicht einfach hinter uns bringen können«, sagte er gerade.
    »Mein liebes Kind, du hast das Urteilsvermögen einer Ziege«, fauchte die Fürstin. »Ich habe einige Erfahrung in diesen Dingen. Man darf es nicht überstürzen.« Sie legte ihrem Sohn die Hand auf den Arm, als sich Tavi näherte, woraufhin Crassus verstummte.
    »Ich wünsche einen schönen Nachmittag, Hoheit«, grüßte Tavi, verneigte sich vor der Fürstin und salutierte anschließend. Crassus nickte er zu. »Ritter Crassus.«
    Crassus grüßte ebenfalls militärisch und schlug die Faust auf den Brustpanzer. »Subtribun.«
    Die Fürstin neigte den Kopf so gut wie unmerklich und blickte ihn steinhart an.
    »Ich wollte dich etwas fragen, Hoheit«, sagte Tavi. »Wie ich höre, waren die Übungen für unsere junge Ritterschaft sehr … anstrengend. Ich dachte, es wäre vielleicht ratsam, bei den jüngeren Rittern mehr Milch oder Käse auf den Speiseplan zu setzen.«
    »Der Gedanke wäre vielleicht nicht einmal der schlechteste«, räumte die Fürstin großzügig ein, wenngleich ihre Worte widerstrebend wirkten.
    »Wir wären dankbar für diese Geste, Subtribun«, sagte Crassus respektvoll und bemüht unbestimmt.
    »Sicherlich wird es euch freuen zu erfahren, dass sich Maximus gut erholt«, sagte Tavi und lächelte höflich. »Eigentlich ist er sogar schon aufgestanden und wollte sich gerade anziehen.«
    Die Fürstin blickte an Tavi vorbei zum Zelt und runzelte die Stirn. »Ach ja? Ist er wieder ganz bei sich?«
    »Soweit ich es beurteilen kann, Hoheit«, sagte Tavi. »Ich glaube, der Hauptmann wollte ihn sich auch noch anschauen.«
    Ihr Ton wurde trocken, und sie ließ allen Anschein von Höflichkeit fallen. »Ach ja?«

    »Er nimmt das Wohlergehen seiner Männer sehr ernst«, sagte Tavi und versuchte fröhlich zu klingen, als habe er die Veränderung bei ihr nicht bemerkt.
    »Wie eine Mutter, die sich um ihren Sohn sorgt?«, murmelte sie. Sie blickte Crassus an. »Vielleicht sollten wir unverzüglich hineingehen und …«
    »Ich wollte dich noch etwas fragen«, unterbrach Tavi sie dreist. »Maximus’ Verwundung ist eigentlich eher ungewöhnlich, da wir ja keinen richtigen Kampf gesehen haben. Die Heiler in meiner letzten Legion gaben gern starken Wein und gebratenes Fleisch wegen des Blutverlusts, aber ich habe gelesen, andere empfehlen Kräutertee und mehr Gemüse.«
    »Bei wem hast du das gelesen?«, wollte die Fürstin wissen.
    »In der Abhandlung des Fürsten Placidus über die gewöhnlichen Verwundungen der Soldaten und ihre Komplikationen, meine Fürstin.«
    Die Fürstin von Antillus verdrehte die Augen. »Placidus sollte sich lieber weiter um seine Kühe kümmern und das Heilen der

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