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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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versprechen.«
    »Menschenwesen?«, fragte der Sicherheitschef entgeistert. »Hier im Terminal? Sind Sie wahnsinnig?«
    Hollys Geduld war am Ende. Außerdem lief ihr die Zeit davon. »Sehen Sie das hier?«, fragte sie und deutete auf das Abzeichen an ihrem Helm. »Ich bin ein Officer der ZUP. Captain, um genau zu sein. Und ich werde nicht zulassen, dass ein wichtigtuerischer Gnom sich meinen Befehlen widersetzt.«
    Terryl richtete sich zu seiner vollen Größe von etwa siebzig Zentimetern auf. »Na, von Ihnen hab ich schon gehört. Das verrückte ZUP-Mädel. Sie haben hier letztes Jahr ganz schön für Wirbel gesorgt, wenn ich mich nicht irre. Mein Steuergold wird noch 'ne ganze Weile dafür herhalten müssen, Ihren kleinen Ausrutscher zu finanzieren«
    »Jetzt fragen Sie schon die Zentrale, Sie bürokratischer Trottel.«
    »Mit Beleidigungen kommen Sie bei mir nicht weiter, junge Frau. Wir haben hier unsere Vorschriften, und ohne eine Bestätigung von unten kann ich keine Sondergenehmigung erteilen. Schon gar nicht für ein aufsässiges, schießwütiges Mädel.«
    »Nun rufen Sie endlich im Präsidium an!«
    Terryl zog ein pikiertes Gesicht. »Die nächste Magmawoge ist gerade im Anmarsch. Da ist es nicht einfach, eine Verbindung herzustellen. Vielleicht versuche ich's später noch mal, wenn ich meine Runde gemacht habe. Sie können sich ja solange hier in die Wartehalle setzen.«
    Holly tastete nach ihrem Elektrostock. »Ihnen ist ja wohl klar, was Sie da tun, oder?«
    »Was denn?«, krächzte der Gnom.
    »Sie behindern einen ZUP-Einsatz.«
    »Ich behindere gar nichts...«
    »Und in einem solchen Fall habe ich die Befugnis, das Hindernis auf die Weise zu beseitigen, die ich für richtig halte, zur Not auch mit Gewalt.«
    »Versuchen Sie bloß nicht, mir zu drohen, junge Frau.«
    Holly zog den Elektrostock heraus und ließ ihn geschickt in der Hand tanzen. »Ich drohe Ihnen nicht. Ich informiere Sie nur über die übliche Vorgehensweise der Polizei. Wenn Sie mich weiter behindern, werde ich das Hindernis - in diesem Fall Sie - beseitigen und mich an Ihren Vorgesetzten wenden.«
    Terryl war noch nicht überzeugt. »Das würden Sie nicht wagen.«
    Holly grinste. »Sie wissen doch, ich bin das verrückte ZUP-Mädel.«
    Der Gnom wurde einen Moment nachdenklich. Es war unwahrscheinlich, dass Officer Short ihm einen Schlag versetzte, aber andererseits wusste man das bei Alraunen nie.
    »Also gut«, sagte er schließlich und druckte über seinen kleinen Computer eine Seite aus. »Das hier ist ein Vierundzwanzig-Stunden-Visum. Aber wenn Sie nicht innerhalb der Frist wieder hier sind, lasse ich Sie bei Ihrer Rückkehr in Gewahrsam nehmen. Und dann habe ich das Heft in der Hand.«
    Holly entriss ihm das Blatt. »Von mir aus. Und vergessen Sie nicht, dafür zu sorgen, dass die Ankunftshalle bei meiner Heimkehr leer ist.«
     
     
    Irland, auf dem Weg von St. Bartlebys
    nach Fowl Manor
     
    Artemis warf Butler seine Ideen zu wie Bälle, eine Technik, die er oft anwendete, wenn er einen Plan ausheckte. Denn wenn es einen Experten für Geheimoperationen gab, dann war es sein Leibwächter.
    »Können wir das MPG nicht zurückverfolgen?«
    »Nein, Artemis, das habe ich schon versucht, Sie haben die Mail mit einem Virus gekoppelt. Ich habe es gerade noch geschafft, eine Kopie von der Datei zu speichern, bevor sich das Original auflöste.«
    »Was ist mit dem Video selbst? Können wir die geographische Lage nicht anhand der Sterne feststellen?«
    Butler lächelte. Der junge Master Artemis fing langsam an, wie ein Soldat zu denken. »Ebenfalls Fehlanzeige. Ich habe einem Freund bei der NASA ein Standbild geschickt. Er hat es nicht einmal in den Computer eingespeist, weil es zu unscharf war.«
    Artemis schwieg eine Weile. »Wie schnell könnten wir in Russland sein?«
    Butler trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad, »Das kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Auf welche Art wir einreisen wollen, legal oder illegal.«
    »Was ist schneller?«
    Butler lachte, was selten vorkam. »Illegal. Meistens jedenfalls. Aber so oder so wird es ziemlich lange dauern. Fliegen können wir nicht, das ist klar. Die Mafija hat ihre Spitzel mit Sicherheit bei jeder Landebahn postiert.«
    »Sind wir sicher, dass wir es mit der Mafija zu tun haben?«
    Butler warf einen Blick in den Rückspiegel. »Ich fürchte ja. Alle Entführungen laufen über die Mafija. Selbst wenn es einem gewöhnlichen Verbrecher gelungen wäre, Ihren Vater zu entführen, hätte er ihn

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