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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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Gedanken bereits wieder ab zu dem,
was ihn wach hielt: zu Pater Emerams Geschichte; der jungen Hermia und ihrem Bruder; dem Gespräch zwischen Schnorr und dem jungen Edelmann Ludger; zum Tod des Gerbers und der zerrissenen Dalmatika von Adalbert von Bremen. Sein Mosaik begann ein teuflisches Bild zu zeigen, auch wenn noch immer einige entscheidende Teilchen fehlten.
    Als er gestern in sein Heim zurückgekehrt war, hatte Matthäa ihn mit der Nachricht empfangen, dass Ludgers Witwe gestorben sei. Sie wusste es von der Heilerin, die kurz vor der Sext in das Haus des Burggrafen gekommen war und seiner Frau davon erzählt hatte. Garsende war offenbar sehr aufgeregt gewesen und hatte ihn dringend zu sprechen gewünscht. Aber Bandolf war nicht zu Hause gewesen. Der Streit zwischen einem friesischen Schiffer und einem Kaufmann, der sich weigerte, den vollen Betrag für den Transport seiner Felle zu zahlen, hatte ihn den halben Tag beim Hafen aufgehalten.
    Bandolf unterdrückte ein Seufzen. Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass auch Fastradas Tod Bestandteil seines Mosaiks war, und er ärgerte sich darüber, dass er nicht eher versucht hatte, unter vier Augen mit Ludgers Witwe zu sprechen. Jetzt war es zu spät. Ob die Heilerin etwas über Fastrada wusste? Hatte sie deshalb mit ihm sprechen wollen? Bandolf nahm sich vor, gleich am nächsten Morgen zu Garsendes Hütte zu reiten. Auch Goswin wollte er noch einmal aufsuchen. Vielleicht hatte der Bruder Scholasticus seinem Gedächtnis doch noch etwas entlocken können, das Aufschluss über die Person gab, die ihn niedergeschlagen hatte.
    Bis er die ersten Konturen im Schlafraum erkennen konnte, grübelte Bandolf über seine Mosaiksteinchen nach, dann holte ihn der Schlaf ein. Als es hell geworden war und Matthäa fröstelnd ihre Kleider überstreifte, fand sie ihren Gatten laut schnarchend in seine Felle gehüllt.

    Der Burggraf schlang seinen Morgenbrei, den Hildrun ihm mürrisch, aber wieder wohlauf gebracht hatte, hastig in sich hinein. Kaum war der letzte Löffel aufgegessen, scheuchte er Jacob nach seinem Braunen und brach zur Hütte der Heilerin auf. Die Glocke von St. Rupert verkündete schon die Terz, als er durch die Brotpforte ritt. Im Kanter lenkte Bandolf sein Pferd ein Stück am Hafen entlang, dann an der Gemeindewiese vorbei und grüßte dort die Mägde, die Wäsche auf dem Gras zum Trocknen ausgebreitet hatten.
    Neben dem furchenreichen Weg, der nach Bobenheim, Roxheim und dann weiter nach Oggersheim führte, breiteten sich abgeerntete Felder und Wiesen aus, die dem Bistum von Worms gehörten. Dann ging das freie Land in Wald über. Ein Bauernkarren kam dem Burggrafen entgegengerumpelt, und hinter sich bemerkte er zwei Reiter. Sie schlossen nicht auf, sondern blieben in seinem Rücken, bis Bandolf den Braunen in einen schmalen Waldpfad lenkte, der zu Garsendes Hütte und weiter zu den sumpfigen Rheinarmen führte.
    Der Wald schien sich hinter und über ihm zu schließen. Dichtes Unterholz säumte den Pfad, das Sonnenlicht versteckte sich hinter dem herbstlichen Blätterdach der Bäume, und der laubbedeckte Boden verschluckte das Geräusch der Hufe.
    Bandolf schenkte dem morgendlichen Idyll nur wenig Beachtung. So nah an der Stadt war mit Strauchdieben zwar kaum zu rechnen, trotzdem war er auf der Hut. Hinzu kam, dass der Boden durch die Regenfälle der letzten Tage glitschig war und es ihn einige Mühe kostete, den Braunen sicher zu führen. Er war erleichtert, als er die Hütte der Heilerin endlich erreichte.
    Garsende arbeitete auf Knien in ihrem Garten, und als sie den Burggrafen bemerkte, stand sie auf und rief ihm einen erfreuten Gruß zu.

    »Ihr hättet nicht zu mir zu kommen brauchen. Ich muss heute ohnehin noch in die Stadt und wäre bei Euch vorbeigekommen«, sagte sie, während sie die Erde an ihren Händen mit einem Tuch abrieb. »Aber ich bin froh, Euch zu sehen. Kommt mit ins Haus.«
    Bandolf folgte ihr und ließ sich auf ihre Bank fallen. Garsende stellte einen Krug vor ihn auf den Tisch, schenkte ihm ein und setzte sich ihm gegenüber auf einen Schemel. Abwesend schnupperte der Burggraf an der dunklen Flüssigkeit in seinem Becher.
    »Brombeerwein«, erklärte sie lächelnd, und nachdem er einen Schluck getrunken und anerkennend genickt hatte: »Ich habe ihn natürlich selbst gebraut.«
    »Willst du dich über mich lustig machen?«, fragte er argwöhnisch, als Garsende lachte.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nur … Ach, wenn Ihr doch bloß

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