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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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Euer Gesicht sehen könntet«, gluckste sie wie ein junges Mädchen. »Glaubt Ihr wirklich, ich wollte Euch vergiften?«
    »Unsinn«, brummte er. »Du hast mir etwas Dringliches zu sagen?«
    Garsendes Züge wurden ernst. »Gestern Morgen erfuhr ich von Fastradas überraschendem Tod«, sagte sie, und die Röte, die sich über ihr Gesicht breitete, wollte ihm nicht gefallen. Was hatte sie nun wieder ausgeheckt? Ihre nächsten Worte bestätigten seinen Verdacht. »Und gleich, als ich davon hörte, dachte ich … Nun, wie auch immer, ich bin zur Hafergasse gegangen.«
    »Herrgott, Weib! Habe ich dir nicht nachdrücklich gesagt, dass du dich heraushalten sollst?«
    »Nach allem, was in diesem Haus bisher geschehen ist, kamen mir Zweifel. Ich wollte mich davon überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist«, verteidigte sie sich.

    »Und dir ist nicht der Gedanke gekommen, das mir zu überlassen?«, erkundigte sich Bandolf launig.
    »Ich … ich hatte eigentlich keinen Plan, wenn Ihr das meint.« Garsende schlug die Augen nieder und spielte mit der Kordel, die um ihre Hüfte geschlungen war. »Ich schlich mich einfach hinter Pater Emeram ins Haus und hinauf in Fastradas Kammer. Und dann …«
    »Bei allen Heiligen! Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, donnerte Bandolf und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    Garsende hob den Kopf und erwiderte mit Schärfe: »Dank Euch wird man mich wohl kaum jemals wieder in die Hafergasse rufen. Was blieb mir denn anderes übrig, als mich heimlich ins Haus zu schleichen? Hätte ich geklopft, wie es sich gehört, wäre ich wohl kaum in Fastradas Kammer gelangt.«
    »Du bist ja schlimmer als Bruder Pothinus«, stöhnte der Burggraf. »Warum kannst du deine Füße nicht stillhalten und musst dich ständig in meine Belange einmischen?«
    »Fastrada gehörte auch zu meinen Belangen. Und was das Einmischen betrifft: Rainald von Dachenrod ist zu mir gekommen. Ich habe mich nicht darum gedrängt, erinnert Ihr Euch?«, sagte sie spitz. Bandolf wischte ihren Einwand mit einem kategorischen »Du hättest mich in jedem Fall rufen müssen« vom Tisch.
    Überraschend gab Garsende zu: »Ihr habt Recht. Ich habe unüberlegt gehandelt«, sagte sie, warf ihm aber unter ihren halbgesenkten Lidern einen triumphierenden Blick zu. »Doch seht nur, was ich in Fastradas Kammer gefunden habe.«
    Sie kramte in ihrem Beutel und legte dann einen kleinen silbernen Gegenstand und ein zerknülltes Stück Pergament auf den Tisch. Neugierig griff Bandolf nach dem Stück Silber und betrachtete es von allen Seiten. Die polierte Fläche
war so groß wie sein Daumennagel und wies eingeritzte Linien auf, die sorgfältig geschwärzt worden waren.
    »Scheint so, als wäre das Stück von irgendeinem Schmuckstück abgebrochen.«
    »Ja. Und ich glaube, ich weiß auch, von welchem. Nämlich von einer Spange. Ludgers Spange.« Garsende lächelte. »Was sagt Ihr dazu?«
    Mit gerunzelter Stirn inspizierte der Burggraf nochmals das Stückchen Silber. »Wo hast du das gefunden? Und was bringt dich auf den Gedanken, dass es zu Ludgers Spange gehört?«
    Garsende erzählte ihm von der Höhlung unter der Truhe in Ludgers Kammer und wie sie das Versteck entdeckt hatte. »Die Verzierung auf dem Stück Silber kam mir vertraut vor, und später, als ich Muße hatte, es mir genauer anzuschauen, erinnerte ich mich daran, dass Ludgers Spange dieselben Verzierungen aufwies. Er trug diese Spange immer, und sicher auch an jenem Tag, als er ermordet wurde. Elgard sprach doch von einem Erbstück, das einst Odilo von Blochen gehört hatte, als Ihr sie nach den Schmuckstücken fragtet, die Ludger gestohlen wurden.«
    »Das Stück könnte auch vor seinem Tod von der Spange abgebrochen sein«, gab Bandolf zu bedenken.
    »Aber ist es nicht merkwürdig, dass ich das ausgerechnet in einem Versteck in Ludgers Kammer gefunden habe? Wie kam es dort hinein? Und wozu?«
    »Vielleicht hat Ludger selbst seinen Mantel mitsamt Spange hineingelegt, wenn er ihn nicht brauchte.«
    »Unsinn«, widersprach Garsende bestimmt. »Die Höhlung war schmutzig. Keine Frau würde dulden, dass man dort ein Gewand aufbewahrt. Nein. Das Loch unter der Bohle ist sicher ein Versteck gewesen.«
    »Und wer sollte die Spange dort hineingelegt haben? Fastrada?«, fragte Bandolf mit hochgezogenen Brauen.

    »Vielleicht hatte Ludger die Spange irgendwo verloren. Seine Gattin fand sie nach seinem Tod und versteckte sie, damit

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