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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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bahnten.

    »Wenn ich Hunger habe, kann ich nicht lächeln«, knurrte Bandolf zurück.
    Dem Missstand war bald abgeholfen. Heinrich, König von Gottes Gnaden, wurde angekündigt, und mit seinem Eintritt begann das Bankett. Während Gang um Gang erlesener Speisen aufgetragen wurden, thronte der König in der Mitte der Tafel auf einem erhöhten, mit Schnitzwerk verzierten Stuhl. Sein junges Gesicht glänzte vom Wein, seine Augen strahlten, und er beklatschte begeistert die Schausteller. Ganz offensichtlich unterhielt er sich bestens. Neben ihm teilte seine Verlobte, die kleine Bertha, seinen Teller. Schüchtern zupfte sie am knusprigen Wildbret und lächelte still, wenn jemand sie ansprach. Zur Rechten des Königs hatte Adalbert von Bremen Platz genommen, und ihm folgten weitere Würdenträger des Reiches, Herzöge, Grafen und die Hohe Geistlichkeit nebst Adalbero, dem Bischof zu Worms.
    Nach einer fetten Aalpastete lehnte Bandolf sich zurück, vorerst gesättigt, und wandte seine Aufmerksamkeit Ludgers Anverwandten und dann der Gruppe um den jungen König zu. Sein Gesicht verfinsterte sich. Was er von Bruder Arbogast und Bruder Goswin erfahren hatte, ließ sein Unterfangen in noch düstererem Licht erscheinen, und er fragte sich, ob es nicht schlimmer als töricht war, sich und die Seinen der Feindschaft hoher Herren auszusetzen, nur um sein empfindliches Gewissen zu beruhigen. Matthäas helles Auflachen an seiner Seite versetzte ihm einen Stich, brachte es ihm doch in Erinnerung, was er zu verlieren hatte. Noch war Zeit. Noch konnte er zurück. Er musste nur behaupten, dass er sich geirrt hätte. Der König würde nach Speyer abreisen, und mit der Zeit würde sich der Mantel des Vergessens über die Geschehnisse in Worms breiten. Der Burggraf unterdrückte ein tiefes Seufzen.
    Erst zwischen Eierpastete und fein gewürzter Rinderleber
entsann sich Bandolf wieder seiner Pflichten als Tischgenosse und Ehegatte. Während Garsende am unteren Ende der Tafel einem offenbar halb blinden und ebenso tauben alten Ritter zu erklären versuchte, dass sie nicht seine Nichte war, die er als Kind auf seinen Knien geschaukelt hatte, schien sich Matthäa bestens zu unterhalten. Sie lachte über die Scherze ihres Nachbarn, und ihre Augen glänzten wie ihr prachtvolles Haar unter der mit Bernsteinen geschmückten Haube. Ein junger Landgraf, den er noch nie in Worms gesehen hatte, schäkerte heftig mit ihr, bis Bandolfs grimmiger Blick seinen schwülstigen Schmeicheleien ein abruptes Ende setzte.
    Hin und wieder fing er einen verstohlenen Blick seines Königs auf und beantwortete ihn mit einem unmerklichen Kopfschütteln.
    Das Bankett neigte sich schon seinem Ende zu, als sich endlich ein Page über den Burggrafen beugte und ihm ins Ohr raunte, sein Schreiber stünde draußen und wolle ihn dringend sprechen.
    Vor der Halle trippelte Prosperius aufgeregt von einem Bein aufs andere und grinste übers ganze Gesicht. Bandolf warf einen Blick auf das große, mit Sackleinen umwickelte Bündel, das er unter dem Arm trug.
    »Hast du etwas gefunden?«, fragte er.
    »Ja, Herr. Alles war genau dort, wo Ihr gesagt hattet.«
    »Und hast du auch einen Dolch gefunden?«
    Prosperius schüttelte den Kopf. »Ein Dolch war nicht dabei. Aber etwas anderes, von dem ich nicht wusste, ob Euch das nützlich wäre.« Er lüftete das Sacktuch, und Bandolf sog überrascht den Atem ein.
    »Das hatte ich nicht erwartet.« Ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht. »Wo ist mein Hauptmann?«
    »Er wartet vor der Pfalz, wie befohlen.«
    »Sag ihm, er soll hereinkommen, sobald die Leute die
Halle verlassen haben, und sich mit zweien seiner Männer dort drüben vor der Tür postieren. Du weißt, was du zu tun hast?«
    »Ja, Herr.«
    Bandolf kehrte in die Halle zurück, und als er das nächste Mal den Blick des Königs auffing, zögerte er nur einen Augenblick. Dann nickte er.
    Es dauerte nicht lange, da gab der junge König das Zeichen, dass das Fest beendet wäre, und verließ mit seinen Beratern die Halle. Bandolf beugte sich über Matthäa und raunte ihr ins Ohr. »Draußen warten zwei meiner Dienstleute. Sie werden Euch nach Hause bringen.«
    Matthäa nickte, winkte Garsende zu und erhob sich. Auch die Heilerin stand auf und gesellte sich zu ihr. »Ich habe mich noch nicht dafür bedankt, dass Ihr meine Anwesenheit hier möglich gemacht habt«, sagte sie zu Bandolf. Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin dir etwas schuldig.«
    »Nachdem der alte Eberwin

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