Die Verschwörung
Deshalb bin ich zum FBI gegangen. Deshalb trage ich eine Waffe. Ich habe damit schon einen Menschen getötet. Wie steht’s mit Ihnen?«
»Was Sie vorhaben, ist Unsinn. Sie werfen Ihre Karriere weg.« Fisher spürte die Wand im Rücken. Sein Gesicht lief rot an, als Connie den Druck verstärkte und sich gegen ihn preßte.
»Ach ja? Dann will ich Ihnen mal ein paar Dinge klarmachen. Jemand versucht Brooke etwas unterzuschieben. Wer könnte das sein? Es muß sich um die undichte Stelle hier im FBI handeln. Jemand will Brooke in Mißkredit bringen, will sie fertigmachen. Und wenn Sie mich fragen, Paul, geben gerade Sie sich in der Hinsicht verdammt große Mühe.«
»Ich? Sie beschuldigen mich, die undichte Stelle zu sein?«
»Ich beschuldige niemanden. Ich erinnere Sie nur daran, daß für mich jeder verdächtig ist, bis wir dieses Leck gefunden haben. Jeder, ohne Ausnahme, vom Direktor bis hin zu den Leuten, die hier die Toiletten putzen.«
Connie stieß sich von Fisher ab und schlenderte davon. »Schönen Tag noch, Paul. Ich muß jetzt los, noch ein paar böse Jungs schnappen.«
Fisher schaute ihm nach und schüttelte langsam den Kopf, und in seinen Augen lag ein Ausdruck, der an Furcht erinnerte.
KAPITEL 39
Die Telefonnummer, die Lee wählte, war mit einem Piepser verbunden, so daß Buchanan sofort erfuhr, wann die Nummer angewählt wurde. Als der Piepser ertönte, war Buchanan gerade zu Hause und packte seinen Aktenkoffer, um sich auf den Weg zu einer Anwaltskanzlei in der Innenstadt zu machen, die für einen von Buchanans Klienten einige Pro-bono-Geschäfte tätigte. Er hatte die Hoffnung, daß dieser verdammte Piepser jemals ertönte, fast schon aufgegeben. Als das Geräusch dann erklang, dachte er, der Schlag würde ihn treffen.
Buchanan fluchte lautlos, als ihm sein Dilemma klar wurde. Wie sollte er die Nachricht abhören und zurückrufen, ohne daß Thornhill davon erfuhr? Dann kam ihm ein Gedanke. Er rief seinen Fahrer an - ein Mann, der natürlich auch zu Thornhills Leuten gehörte. Er hatte seine Spitzel überall.
»Es wird ein paar Stunden dauern«, sagte Buchanan zum Fahrer, als sie in die Innenstadt zur Kanzlei unterwegs waren. »Ich rufe Sie an, wenn ich fertig bin.«
Buchanan betrat das Gebäude. Er war schon mal hier gewesen, kannte die Raumaufteilung gut. Er ging nicht zu den Fahrstühlen, sondern statt dessen quer durch die Lobby und hinten wieder durch eine Tür hinaus, die zur Tiefgarage führte. Er fuhr mit dem Aufzug zwei Etagen hinunter und stieg aus. Dann begab er sich durch den unterirdischen Gang zum eigentlichen Parkhausbereich. Direkt neben der Tür zur Tiefgarage hing ein Fernsprecher an der Wand. Er warf ein paar Münzen ein und wählte die Nummer, über die er die Nachricht abhören konnte. Seine Überlegung war klar: Wenn Thornhill einen zufälligen Festnetz-Anruf unter Tausenden Tonnen von Beton abfangen konnte, war er der Teufel persönlich, und Buchanan hatte sowieso keine Chance, ihn zu schlagen.
Der Anrufer war Lee. Seine Stimme klang fest, und seine Nachricht war knapp. Doch sie schlug bei Buchanan wie eine Bombe ein. Hastig wählte er eine Nummer, die Lee hinterlassen hatte. Sofort meldete sich eine Männerstimme.
»Mr. Buchanan?« fragte Lee.
»Geht es Faith gut?«
Lee seufzte erleichtert auf. Er hatte gehofft, daß der Mann diese Frage als erste stellen würde. Das sagte ihm mehr als viele Worte. Aber er mußte trotzdem vorsichtig sein. »Nur um zu bestätigen, daß Sie’s tatsächlich sind: Sie haben mir ein Päckchen mit Informationsmaterial geschickt. Wie haben Sie’s mir geschickt, und was war drin? Und überlegen Sie jetzt bloß nicht zu lange.«
»Ich habe es per Kurierdienst geschickt. Dash Services. In dem Päckchen waren ein Foto von Faith, fünf Seiten mit Hintergrundmaterial über sie und meine Firma, die Telefonnummer, über die Sie mit mir Kontakt aufnehmen können, sowie eine Notiz, in der ich meine Befürchtungen zusammengefaßt und Ihnen mitgeteilt habe, was Sie tun sollen. Außerdem fünftausend Dollar in Scheinen - Fünfziger und Zwanziger. Und vor drei Tagen habe ich in Ihrem Büro angerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Und jetzt sagen Sie mir bitte, daß es Faith gut geht.«
»Im Augenblick ja. Aber wir haben ein paar Probleme.«
»Ja, allerdings. Zum Beispiel ... woher soll ich wissen, daß Sie wirklich Adams sind?«
Lee dachte rasch nach. »Ich hab’ in den Gelben Seiten eine große Anzeige mit ‘nem
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