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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Gerade als es für sie beide richtig anzufangen schien. Sie konnten ja schlecht in eine Kirche oder auch nur zu einem Friedensrichter gehen. Genau, Hochwürden, wir sind das Pärchen, das gesucht wird. Könnten sie sich bitte beeilen?
    Lee verdrehte die Augen und schlug sich an die Stirn. Heiraten! Du liebe Zeit, hatte er völlig den Verstand verloren? Vielleicht war er dieser Vorstellung nicht abgeneigt, aber was war mit Faith? Vielleicht stand sie auf kurze, aber heftige Beziehungen, wenngleich alles, was er an der Frau beobachtet hatte, gegen eine solche Schlußfolgerung sprach. Ob sie ihn liebte? Vielleicht war sie in ihn verknallt, fasziniert von seiner Rolle als ihr Beschützer. Die vergangene Nacht ließ sich mit dem Alkohol erklären, dem Rausch der Gefahr, die sie umgab. Oder sie waren schlicht und einfach scharf aufeinander gewesen. Er würde sie nicht fragen, was sie empfand. Sie hatte genug um die Ohren.
    Er richtete die Gedanken auf die unmittelbare Zukunft. Bestand ihre beste Chance wirklich darin, mit der Honda quer durch das Land nach San Diego zu fahren? Mexiko und dann Südamerika? Er verspürte bittere Gewissensbisse, als er an die Familie dachte, die er zurücklassen würde. Dann dachte er an seinen Ruf und daran, was seine Familie denken würde. Wenn er davonlief, war das gewissermaßen ein Schuldeingeständnis. Und wenn man sie auf der Flucht erwischte . wer würde ihnen glauben?
    Er sank im Stuhl zurück und dachte plötzlich über eine ganz andere Strategie nach. Vor ein paar Minuten hatte er Flucht noch für die klügste Wahl gehalten. Faith wollte verständlicherweise nicht zurückgehen und mithelfen, Buchanan ins Gefängnis zu stecken. Lee hatte auch kein großes Interesse daran - nicht nachdem er gehört hatte, warum der Mann die Politiker bestochen hatte. Eigentlich sollte man Danny Buchanan dafür heilig sprechen. Und bei diesem Gedanken nahm eine Idee Gestalt an.
    Lee ging wieder ins Haus und nahm sein Handy vom Beistelltisch. Er hatte einen dieser supergünstigen Verträge auf Minutenbasis abgeschlossen, ohne Aufschläge für Ferngespräche oder Fremdnetzeinwahl, und benützte deshalb sein Festnetz-Telefon kaum noch. Sein Handy verfügte über VoiceMail, Text-Mail und Anruferidentifizierung. Man konnte darauf sogar Schlagzeilen abrufen, die aktuellen Nachrichten und die neuesten Aktienkurse, was für Lee allerdings weniger interessant war, da er keine Aktien besaß.
    Als er sich als Privatdetektiv niederließ, hatte er noch eine IBM-Schreibmaschine benützt, Tastentelefone waren der Inbegriff des Fortschritts gewesen, und Faxgeräte, die sich damals nur die großen Unternehmen leisteten, spuckten Thermalpapier aus, das sich hartnäckig immer wieder aufrollte. Das war keine fünfzehn Jahre her. Nun hielt er ein computerisiertes globales Kommunikations-Kommandozentrum in der Hand. So schnelle Veränderungen konnten einfach nicht gut sein. Aber wer kam heute noch ohne diese verdammten Dinger aus?
    Er ließ sich auf die Couch fallen, starrte auf die sich langsam drehenden Rattanflügel des Ventilators unter der Decke und dachte über das Für und Wider seines Vorhabens nach. Dann faßte er einen Entschluß und zog sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche. Darin befand sich der Zettel mit der Telefonnummer, die sein Klient - von dem Lee nun wußte, daß es sich dabei um Danny Buchanan handelte - ihm damals gegeben hatte. Die Nummer, die er nicht hatte zurückverfolgen können.
    Dann überkamen ihn Zweifel. Was, wenn er mit seiner Vermutung falsch lag, Buchanan habe nichts mit dem Anschlag auf Faiths Leben zu tun? Lee erhob sich und schritt auf und ab. Als er aus dem Fenster sah und den blauen Himmel betrachtete, machte er in den herannahenden Gewitterwolken nur sich abzeichnendes Unheil aus. Trotzdem ... Buchanan hatte ihn angeheuert. Genaugenommen arbeitete er noch immer für den Mann. Vielleicht war es an der Zeit, ihm Bericht zu erstatten. Er sprach ein stummes Gebet, griff nach dem Handy und tippte die Nummer ein, die auf dem Zettel stand.

KAPITEL 38
    Connie machte kein glückliches Gesicht, als Paul Fisher sich vorbeugte und ihn mit verschwörerischem Tonfall ansprach.
    »Wir haben allen Grund zu der Annahme, daß sie darin verwickelt ist, Connie. Trotz allem, was Sie uns gesagt haben.«
    Connie funkelte den Mann wütend an. Er verabscheute alles an Fisher, angefangen von dessen makelloser Frisur und dem markanten Kinn bis hin zu seiner kerzengeraden Haltung und den faltenfreien

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