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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gleich, aus welchem Grund.«
    Das Blut wich aus Brookes Gesicht, und sie sank in den Stuhl zurück.
    Massey ging zur Tür. »Ihre überaus verdächtigen Handlungen, noch dazu in Verbindung mit dem Mord an einem Agenten und mit Berichten über unbekannte Personen, die sich als FBI-Agenten ausgeben, erlauben es mir leider nicht, Sie lediglich zu versetzen, Reynolds. Wenn Sie unschuldig sind, wie Sie behaupten, werden Sie ohne dienstgradmäßige Rückstufung oder Gehaltseinbußen wieder in den Dienst übernommen. Und ich werde persönlich dafür sorgen, daß Ihr Ruf keinen bleibenden Schaden nimmt. Sollten Sie aber schuldig sein ... nun, dann wissen Sie besser als die meisten, was Sie erwartet.« Massey machte die Tür hinter sich zu.
    Brooke stand auf, um ebenfalls zu gehen, doch Fisher versperrte ihr den Weg. »Dienstmarke und Waffe!«
    Brooke holte beides hervor und reichte es ihm. Es kam ihr vor, als würde sie eins ihrer Kinder hergeben. Sie schaute in Fishers triumphierendes Gesicht. »Mann, Paul, du solltest dir deine Freude nicht so deutlich anmerken lassen. Dann stehst du nicht ganz so blöd da, wenn ich nachher freigesprochen werde.«
    »Freigesprochen? Du kannst von Glück sagen, wenn du heute abend nicht im Gefängnis sitzt. Aber wir wollen diesen Fall wasserdicht unter Dach und Fach bringen. Und wenn du mit dem Gedanken spielst, einfach abzuhauen . wir halten dich im Auge. Also versuch es lieber gar nicht erst.«
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen. Ich will nämlich dein Gesicht sehen, wenn ich mir meine Waffe und die
    Dienstmarke zurückhole. Aber keine Bange - ich erwarte dann nicht von dir, daß du mir auch noch den Hintern küßt.«
    Brooke ging den Flur hinunter und verließ das Gebäude. Sie hatte das Gefühl, sämtliche Augenpaare im FBI wären auf sie gerichtet.

KAPITEL 37
    Lee stand früher auf als Faith, duschte, schlüpfte in frische Sachen, trat dann neben das Bett und beobachtete die schlafende Frau. Ein paar Sekunden lang erlaubte er sich den Luxus, alles außer der wunderbaren Nacht zu vergessen, die sie miteinander verbracht hatten. Er wußte, sie hatte sein Leben für immer verändert, und dieser Gedanke jagte ihm eine Heidenangst ein.
    Mit langsamen Bewegungen stieg er die Treppe hinunter. Ihn schmerzten Körperteile, die ihm lange Zeit keinen Ärger bereitet hatten. Und das kam nicht nur vom Tanzen. Er ging in die Küche und setzte Kaffee auf. Während die Maschine brodelte und zischte, dachte Lee über die vergangene Nacht nach. Nach seinen Begriffen war er Faith gegenüber eine starke Verpflichtung eingegangen. Vielleicht kam einigen Menschen diese Einstellung altmodisch vor, aber zumindest Lee ging mit einer Frau nur dann ins Bett, wenn er ihr auch tiefere Gefühle entgegenbrachte.
    Er goß sich eine Tasse Kaffee ein, ging nach draußen und setzte sich auf die Veranda vor der Küche. Es war bereits früher Vormittag und warm und sonnig, doch in der Ferne zogen düstere Wolken auf. Dem Sturm voraus flog die zweimotorige Propellermaschine, die mit einer weiteren Ladung Passagiere gerade zur Landung ansetzte. Faith hatte ihm gesagt, daß während der Sommermonate zehn solcher Flüge pro Tag stattfanden. Inzwischen waren es nur noch drei: morgens, mittags und am frühen Abend. Und bislang war noch kein einziger Passagier in ein Haus an dieser Straße eingezogen. Sie alle waren anderswohin weitergefahren, was Lee nur recht war.
    Während er am Kaffee nippte, kam er zum Schluß, daß er Faith in der Tat starke Gefühle entgegenbrachte, auch wenn er die Frau erst seit ein paar Tagen kannte. Aber es waren schon seltsamere Dinge geschehen. Und ihre Beziehung hatte, weiß Gott, keinen verheißungsvollen Anfang gehabt. Nach allem, was Faith ihm angetan hatte, hätte er allen Grund gehabt, sie zu hassen. So wie Faith alles Recht der Welt hatte, ihn zu verachten, wenn er daran dachte, was er ihr an jenem Abend anzutun versucht hatte, betrunken oder nicht. Liebte er Faith Lockhart? Er wußte nur, daß er im Augenblick nicht von ihr getrennt sein wollte. Er wollte sie schützen, daß niemand ihr ein Leid zufügte. Er wollte sie in den Arm nehmen, jede Minute mit ihr verbringen und, ja, leidenschaftlich mit ihr schlafen, so oft sein Körper es schaffte. War das Liebe?
    Andererseits hatte Faith an einer Bestechung mitgewirkt, in die auch Regierungsbeamte verstrickt waren, und wurde - unter anderem - vom FBI gesucht. Ja, dachte er seufzend, es war wirklich alles sehr kompliziert geworden.

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