Die Verschwörung
sie mit dir gesprochen?« fragte Brooke.
Connie drehte sich um, ließ sich auf einen Stuhl fallen und nickte. »Und um ein Haar wäre ich ebenfalls suspendiert worden. Ich hätte Fisher, diesem Arschgesicht, fast die Fresse poliert.«
»Mach bloß deine Karriere nicht meinetwegen kaputt, Connie.«
»Hätte ich dem Blödmann eine verpaßt, hätte ich’s für mich selbst getan und nicht für dich.« Er ballte die Hand zur Faust, als wollte er seine Aussage bekräftigen, und schaute dann zu Brooke hinüber. »Ich kriege bloß nicht auf die Reihe, daß die wirklich glauben, du wärst irgendwie in diese Geschichte verwickelt. Ich habe ihnen die Wahrheit gesagt. Daß wir an einem anderen Fall gearbeitet hatten, als sich auf einmal diese neue Sache ergab. Du wolltest Faith Lockhart begleiten, weil ihr eine persönliche Beziehung entwickelt hattet, aber wir mußten uns um diesen Typ im Landwirtschaftsministerium kümmern, der möglicherweise reden wollte. Ich habe ihnen gesagt, du hättest dir die ganze Zeit schreckliche Sorgen gemacht, weil du Zweifel hattest, ob es richtig war, daß Lockhart von Ken begleitet wird.«
»Und?«
»Und sie haben mir nicht zugehört. Sie hatten sich ihre Meinung schon gebildet.«
»Wegen des Geldes? Haben sie dir davon erzählt?«
Connie nickte langsam und beugte sich plötzlich vor. Für einen Mann seiner Größe konnten seine Bewegungen schnell und wendig sein.
»Ich will ja nicht auch noch auf dir herumtrampeln«, sagte er, »aber, verdammt noch mal, warum hast du in Newmans Konten herumgeschnüffelt, ohne jemandem etwas davon zu sagen?
Mir zum Beispiel? Du weißt doch, daß die Detectives der Polizeibehörden immer zu zweit arbeiten, nicht zuletzt, damit sie sich gegenseitig den Rücken freihalten können. Jetzt kann niemand deine Geschichte bestätigen, mal abgesehen von Anne Newman. Und für unsere Vorgesetzten existiert die überhaupt nicht.«
Brooke warf die Arme hoch. »Ich hätte nie im Leben geglaubt, daß so etwas passieren könnte. Ich wollte nur Rücksicht auf Ken und seine Familie nehmen.«
»Tja, falls Ken bestechlich war, hat er diese Rücksichtnahme vielleicht nicht verdient. Und das sage ich dir - ein guter Freund von ihm.«
»Wir wissen nicht, ob er wirklich ein faules Ei war.«
»Ein Mann, der unter einem Falschnamen Bargeld in einem Schließfach deponiert? Das gehört heutzutage wohl zum guten Ton, was?«
»Woher wußten die eigentlich, daß ich Kens Finanzen überprüft habe, Connie? Anne wird doch wohl kaum von sich aus das FBI informiert haben. Sie hat mich um Hilfe gebeten.«
»Ich habe Massey gefragt, aber er war plötzlich ausgesprochen wortkarg. Er hält wohl auch mich für den Feind. Aber ich habe ein bißchen herumgeschnüffelt. Ich glaube, sie haben einen telefonischen Tip bekommen. Natürlich anonym. Massey hat mir gesagt, du glaubst, jemand wollte dich reinlegen. Und weißt du was? Ich glaube, du hast recht, auch wenn sie anderer Meinung sind.«
Brooke hatte sich sehr gefreut, Connie an der Tür zu sehen, und es bedeutete ihr sehr viel, daß er noch zu ihr hielt. Sie wollte ihn nicht enttäuschen. Gerade ihn nicht. »Hör mal, es wird deiner Karriere nicht gerade nützen, wenn man dich zusammen mit mir sieht, Connie. Ich bin sicher, Fisher läßt mich beschatten.«
»Allerdings. Von mir.«
»Du machst Witze.«
»Nein, zum Teufel. Ich habe den diensthabenden Stellvertretenden Direktor dazu überredet. Hab’ ein paar Schulden eingefordert. Um der alten Zeiten willen, hat Massey gesagt. Falls du es nicht weißt, es war Fred Massey, der mich vor ein paar Jahren dazu gedrängt hat, den Fall Brownsville aufzugeben. Wenn er glaubt, damit wären wir quitt, irrt er sich gewaltig. Aber mach dir bloß keine Sorgen. Sie wissen genau, daß ich allen Grund habe, mich nicht in die Sache reinziehen zu lassen. Und das heißt, wenn du den Bach runtergehst, brauchen sie kein weiteres Bauernopfer. Und ich bin damit aus der Schußlinie.« Connie hielt inne und schaute übertrieben spöttisch drein. »Stellvertretender Direktor! Ich wüßte, in welche Stelle ich ihn treten könnte.«
»Du bringst deinen Vorgesetzten nicht viel Respekt entgegen.« Brooke lächelte. »Was halten Sie denn so von mir, Agent Constantinople?«
»Ich finde, du hast ganz großen Mist gebaut und dem FBI einen Sündenbock geliefert. Sie werden dich eiskalt den Wölfen zum Fraß vorwerfen, um ihr Gesicht zu wahren«, sagte er geradeheraus.
Brookes Gesicht wurde ernst. »Du bist ein
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