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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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aufflammte, starrte Buchanan ungläubig auf den leeren Bilderrahmen. Er stolperte darauf zu, steckte die Hände hindurch, berührte die kahle Wand. Man hatte ihn beraubt, obwohl er eine sehr gute Alarmanlage hatte. Aber sie war nicht ausgelöst worden.
    Er lief zum Telefon, um die Polizei anzurufen. Als seine Hand den Hörer berührte, klingelte der Apparat. Buchanan hob ab.
    »Ihr Wagen wird in ein paar Minuten dasein, Sir. Fahren Sie ins Büro?«
    Zuerst schaltete Buchanan überhaupt nicht.
    »Ins Büro, Sir?«
    »Ja«, brachte er schließlich über die Lippen.
    Er legte auf und starrte zu der Wand hinüber, an der das Gemälde gehangen hatte. Zuerst Faith, und jetzt das Bild. Das alles war Thornhills Werk. Na schön, Bob, der erste Punkt geht an dich. Jetzt bin ich an der Reihe.
    Er ging nach oben, wusch sich das Gesicht und zog sich um, wobei er die neuen Sachen sorgfältig auswählte. Im Schlafzimmer befand sich eine eingebaute Schrankwand mit den üblichen Geräten: Fernseher, Stereoanlage, Videorecorder und DVD-Player. Sie waren vor Einbrechern verhältnismäßig gut geschützt, denn man konnte die einzelnen Komponenten nicht herausnehmen, ohne zahlreiche Holzteile abzuschrauben, eine sehr zeitraubende Aufgabe. Buchanan sah weder fern, noch schaute er sich Videofilme an. Und wenn er Musik hören wollte, legte er auf seinem alten Plattenspieler ein altes 33er-Schätzchen auf.
    Er schob die Hand in den Kassettenschlitz des Videorecorders, zog einen Paß, einen Ausweis und eine Kreditkarte - alle auf einen falschen Namen ausgestellt - und ein schmales Bündel Hundert-Dollar-Scheine heraus und steckte alles in eine Innentasche seines Mantels, die mit einem Reißverschluß versehen war. Nachdem er wieder nach unten gegangen war, schaute er hinaus und sah, daß sein Wagen bereits dort stand. Er würde den Fahrer noch ein paar Minuten warten lassen, nur um ihn zu ärgern.
    Als die Zeit schließlich verstrichen war, nahm Buchanan seine Aktentasche und ging hinaus zum Wagen. Er stieg ein, und der Wagen fuhr los.
    »Hallo, Bob«, sagte Buchanan, so ruhig er konnte.
    Thornhill warf einen Blick auf die Aktentasche.
    »Was das soll?« Buchanan wies mit dem Kopf auf die getönte Seitenscheibe. »Ich fahre ins Büro. Das FBI wird damit rechnen, daß ich meine Tasche mitnehme. Oder gehen Sie nicht davon aus, daß der Verein mittlerweile mein Telefon angezapft hat?«
    Thornhill nickte. »Sie wären ein guter Agent geworden, Danny.«
    »Wo ist das Gemälde?« »An einem sehr sicheren Ort. Und das ist weit mehr, als Sie unter diesen Umständen verdient haben.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Das soll heißen: Lee Adams, Privatdetektiv. Von Ihnen beauftragt, Faith Lockhart zu folgen.«
    Buchanan täuschte einen Moment lang Erschrecken vor. Als junger Mann hatte er Schauspieler werden wollen. Bühnendarsteller, nicht Filmschauspieler. Für ihn war die Tätigkeit als Lobbyist ein beinahe adäquater Ersatz. »Als ich Adams den Auftrag gab, wußte ich nicht, daß Faith zum FBI gegangen ist. Ich war nur um ihre Sicherheit besorgt.«
    »Und warum?«
    »Die Antwort darauf kennen Sie doch.«
    Thornhill schaute beleidigt drein. »Warum in aller Welt sollte ich Faith Lockhart etwas antun wollen? Ich kenne die Frau nicht mal.«
    »Müssen Sie einen erst kennen, bevor Sie ihn vernichten?«
    Thornhills Stimme klang spöttisch. »Es war ein Fehler, Adams zu beauftragen. Sie werden das Gemälde wahrscheinlich zurückbekommen. Doch vorerst müssen Sie lernen, darauf zu verzichten.«
    »Wie sind Sie in mein Haus gekommen, Thornhill? Ich habe eine Alarmanlage.«
    Thornhill schien lauthals lachen zu wollen. »Eine Alarmanlage? Oje.«
    Buchanan mußte sich zusammenreißen, um sich nicht auf ihn zu stürzen.
    »Sie machen mir Spaß, Danny. Ja, wirklich. Sie laufen herum und versuchen, die Besitzlosen zu retten. Offenbar haben Sie das Prinzip nicht verstanden. Was sorgt dafür, daß die Welt sich dreht? Die Reichen und die Armen. Die Mächtigen und die Machtlosen. Es wird sie immer geben, bis ans Ende der Zeiten. Und was Sie auch tun, nichts wird sich daran ändern. Genau wie die Menschen einander stets hassen und betrügen werden. Gäbe es nicht das Böse im Menschen, wäre ich arbeitslos.«
    »Sie haben Ihren Beruf verfehlt. Sie hätten Psychiater werden sollen«, sagte Buchanan. »Spezialist für geistesgestörte Kriminelle. Sie hätten sehr viel mit Ihren Patienten gemeinsam.«
    Thornhill lächelte. »Wissen Sie, so bin ich auf Sie gekommen.

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