Die Verschwörung
Freund deutlicher Worte.«
»Soll ich meine Zeit damit verschwenden, dir was vorzumachen?« Connie erhob sich. »Oder willst du deinen Namen reinwaschen?«
»Ich muß meinen Namen reinwaschen. Wenn mir das nicht gelingt, verliere ich alles, Connie. Meine Kinder, meinen Job. Alles.« Brooke spürte, daß sie wieder zu zittern anfing, und atmete mehrmals tief durch, um gegen die Panik anzukämpfen, die in ihr emporstieg. Sie kam sich vor wie eine Oberschülerin, die soeben erfahren hat, daß sie schwanger ist. »Aber ich bin suspendiert. Ich habe keinen Dienstausweis mehr. Keine Waffe. Keine Befugnisse.«
Als Antwort zog Connie seinen Mantel an. »Tja, du hast mich. Und ich habe Dienstausweis und Waffe. Ich bin zwar nur ein kleiner Agent im Außendienst, aber nach fünfundzwanzig Jahren Erfahrung mit diesem Mist habe ich genug gelernt, um mich von niemandem einschüchtern zu lassen. Also hol deinen Mantel. Wir müssen Lockhart finden.«
»Lockhart?«
»Wenn wir sie auftreiben, werden die Teile des Puzzles sich wohl zusammenfügen. Und je klarer das Bild wird, desto mehr wirst du entlastet. Ich habe mit den Jungs vom VCU gesprochen. Sie drehen Däumchen, warten auf die Ergebnisse der Laboruntersuchungen und den ganzen Kram. Und jetzt hat Massey sie auf dich angesetzt, und Faith Lockhart hat keinen mehr zu interessieren. Wußtest du, daß man noch nicht mal in ihrem Haus nach Spuren gesucht hat?«
Brooke schaute betroffen drein. »Bei dieser Sache erleben wir einen Rückschlag nach dem anderen. Immer reagieren wir nur. Als Ken ermordet wurde. Als Lockhart verschwand. Nach dem Fiasko am Flughafen. Bei den Leuten, die sich in Adams’ Wohnung als FBI-Agenten ausgegeben haben. Wir hatten nie die Chance, eine richtige Ermittlung aufzunehmen.«
»Dann sollten wir ein paar Spuren nachgehen, solange sie noch heiß sind. Zum Beispiel, Adams’ Familie hier in der Gegend zu überprüfen. Ich habe die Liste mit den Namen und Adressen. Wenn er tatsächlich auf der Flucht ist, hat er vielleicht seine Verwandtschaft um Hilfe gebeten.«
»Du könntest dir damit gewaltige Probleme einhandeln, Connie.«
Er zuckte die Achseln. »Wär’ nicht das erste Mal. Außerdem haben wir keine Abteilungsleiterin mehr. Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber sie wurde wegen Dummheit suspendiert.«
Sie lächelten sich an.
»Und als ihr Stellvertreter bin ich dazu berechtigt, in einem noch nicht abgeschlossenen Fall zu ermitteln, der mir zugewiesen wurde. Meine Anweisungen lauten, Faith Lockhart zu suchen, also werde ich genau das tun. Sie wissen nur nicht, daß ich es gemeinsam mit dir tue. Und ich habe mit den Jungs von der VCU gesprochen. Sie wissen, was ich vorhabe. Also werden wir bei Adams’ Verwandten keinem anderen Team über den Weg laufen.«
»Ich muß Rosemary sagen, daß ich vielleicht über Nacht weg bleibe.«
»Tu das.« Er schaute auf die Uhr. »Sydney ist wohl noch in der Schule, hm? Wo ist der Kleine?«
»Er schläft.«
»Flüster ihm ins Ohr, daß seine Mami ein paar bösen Jungs in den Arsch tritt.«
Als Brooke zurückkam, ging sie direkt zum Schrank, nahm ihren Mantel heraus und eilte zum Arbeitszimmer, blieb dann aber abrupt stehen.
»Was ist?« fragte Connie.
Sie schaute ihn verlegen an. »Ich wollte meine Dienstwaffe holen. Macht der Gewohnheit.«
»Keine Bange, du wirst sie bald zurückbekommen. Aber du mußt mir etwas versprechen. Wenn du die Waffe und Ausweise holen gehst, nimmst du mich mit. Ich will die Gesichter von Massey und den anderen sehen.«
Sie hielt ihm die Tür auf. »Abgemacht.«
KAPITEL 41
In der Tiefgarage tätigte Buchanan ein paar weitere Anrufe. Dann ging er hinauf zur Anwaltskanzlei und kümmerte sich um eine wichtige Angelegenheit, die ihm plötzlich völlig gleichgültig war. Als er sich nach Hause fahren ließ, drehten seine Gedanken sich die ganze Zeit um die Ausarbeitung seines Plans gegen Robert Thornhill. Der CIA-Mann mochte fast alles infiltrieren oder gar kontrollieren können, nicht aber Danny Buchanans Verstand - eine sehr tröstliche Tatsache. Allmählich erlangte Buchanan das Selbstvertrauen zurück. Vielleicht konnte er dem Mann doch noch ein paar Knüppel zwischen die Beine werfen.
Buchanan schloß die Tür auf und betrat sein Haus. Er stellte die Aktentasche auf einen Stuhl und ging durch die dunkle Bibliothek. Er schaltete das Licht ein, um sein geliebtes Gemälde zu betrachten und Kraft daraus zu schöpfen für das, was vor ihm lag.
Als das Licht
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