Die Verschwörung
liegt in meiner Natur.<« Buchanan wedelte spöttisch mit der Hand. »Hallo, Herr Frosch.«
Die beiden Männer saßen da und sahen sich den nächsten Kilometer nur an. Dann brach Thornhill das Schweigen. »Lockhart mußte eliminiert werden. Der FBI-Agent war bei ihr. Also mußte auch er sterben.«
»Aber Faith ist Ihnen entwischt?«
»Dank der Hilfe Ihres Privatdetektivs. Hätten Sie nicht diesen schlimmen Bock geschossen, wäre es nie zu dieser Krise gekommen.«
»Es ist mir nie in den Sinn gekommen, daß Sie jemanden umbringen wollten. Also haben Sie keine Ahnung, wo Faith ist?«
»Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich es erfahre. Ich habe eine ganze Reihe Eisen im Feuer. Und wo ein Köder ist, da ist auch Hoffnung.«
»Was soll das heißen?«
»Das heißt«, sagte Thornhill, »daß ich mit Ihnen nichts mehr zu besprechen habe.«
Die nächsten fünfzehn Minuten verstrichen in völligem Schweigen. Der Wagen fuhr in die Tiefgarage von Buchanans Bürogebäude. Eine graue Limousine wartete mit laufendem Motor auf der unteren Parkebene. Bevor Thornhill ausstieg, ergriff er Buchanans Arm.
»Sie behaupten, Sie könnten mich vernichten, falls Ihnen etwas zustößt. Dann will ich Ihnen mal sagen, wie ich die Dinge sehe. Wenn Ihre Kollegin und deren neuer >Freund< alles zerstören, wofür ich gearbeitet habe, werden Sie alle eliminiert. Umgehend.« Er nahm die Hand wieder weg. »Nur damit wir uns verstehen, Mr. Skorpion«, fügte er verächtlich hinzu.
Eine Minute später verließ die graue Limousine die Tiefgarage. Thornhill telefonierte bereits.
»Sie dürfen Buchanan keine Sekunde aus den Augen lassen.« Er unterbrach die Verbindung und dachte darüber nach, wie er diese neue Entwicklung in den Griff kriegen sollte.
KAPITEL 42
»Das ist die letzte Adresse«, sagte Connie, als Brooke die Limousine vor dem Motorradladen an den Bordstein lenkte.
Sie stiegen aus, und Brooke schaute sich um. »Sein jüngerer Bruder?«
Connie blickte auf seine Liste und nickte. »Scott Adams. Geschäftsführer dieses Schuppens.«
»Tja, hoffentlich ist er etwas hilfsbereiter als die anderen.«
Sie hatten sämtliche Verwandte Lees in der Gegend abgeklappert. Keiner hatte ihn in der letzten Woche gesehen oder etwas von ihm gehört - hatten die Leute zumindest behauptet. Scott Adams war vielleicht ihre letzte Chance. Doch als sie das Geschäft betraten, erfuhren sie, daß er zur Hochzeit eines Freundes gereist war und erst in ein paar Tagen wiederkäme.
Connie gab dem jungen Mann hinter der Theke seine Karte. »Wenn er zurückkommt, sagen Sie ihm, er soll mich anrufen.«
Rick - der Verkäufer, der so aufdringlich mit Faith geflirtet hatte - warf einen Blick auf die Karte. »Hat das was mit seinem Bruder zu tun?«
Connie und Brooke musterten ihn. »Kennen Sie Lee Adams?« fragte Brooke.
»Wäre zuviel gesagt. Der Typ weiß nicht, wie ich heiße oder so. Aber er ist ein paarmal hier gewesen. Zuletzt vor einigen Tagen.«
Die beiden Agenten musterten Rick von oben bis unten, als wollten sie seine Glaubwürdigkeit abschätzen.
»War er allein?« fragte Brooke.
»Nein. Er hatte irgend ‘ne Tussi bei sich.«
Brooke nahm ein Foto von Faith Lockhart hervor und reichte es Rick. »Stellen Sie sich die nicht mit langem, sondern mit kurzem Haar vor, schwarz, nicht rötlichbraun.«
Rick betrachtete das Foto und nickte. »Ja, das ist sie. Und Lees Haar war auch irgendwie anders. Kurz und blond. Und er hatte ‘nen Bart, einen Vollbart. Ich kann mir so was gut merken.«
Brooke und Connie schauten sich an und versuchten, ihre Aufregung zu verbergen.
»Haben Sie eine Ahnung, wohin die beiden gefahren sind?« fragte Connie.
»Kann sein. Aber ich weiß auf jeden Fall, warum sie hier waren.«
»Wirklich? Und warum?«
»Sie brauchten ‘nen fahrbaren Untersatz. Haben sich ‘ne Maschine geliehen, ‘ne große Gold Wing.«
»Gold Wing?« wiederholte Brooke.
»Ja.« Rick durchwühlte einen Stapel Farbbroschüren auf der Theke und drehte schließlich eine um, damit Brooke sie sich anschauen konnte. »Die hier. Die Honda Gold Wing SE. Auf langen Strecken gibt’s nichts besseres als dieses Baby, das können Sie mir glauben.«
»Und Sie sagen, Adams hat sich ein solches Motorrad geliehen? Wissen Sie, welche Farbe? Die Zulassungsnummer?«
»Wegen der Nummer müßte ich nachsehen. Die Farbe ist die gleiche wie in dem Prospekt. Ein Vorführmodell. Scotty hat’s Lee überlassen.«
»Sie haben gesagt, Sie wüßten vielleicht, wohin die
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