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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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im Büro auf und ab, wobei sie den papiernen Landminen auswich. Sie wippte auf den Fußballen und bemühte sich, die starke Spannung abzuleiten, die sie aus dem ganzen Körper in Richtung Boden strömen spürte. Nur leider funktionierte es nicht, nicht einmal ansatzweise.
     

KAPITEL 19
     
    Am Ronald Reagan Washington National Airport, dem jüngst umgetauften Flughafen, den die meisten Leute in der Gegend weiterhin nur »National« nannten, ging es an diesem Morgen sehr geschäftig zu. Er war seiner Nähe zur Stadt und der zahlreichen Flüge wegen beliebt, die täglich von hier abgingen. Weniger beliebt war er wegen der Staus auf den Anfahrtsstraßen, der kurzen Landebahnen und der Übelkeit erregenden Wendemanöver der Maschinen in dem begrenzten Luftraum über dem Flughafen. Die schmucke neue Abflughalle mit ihren klobigen Kuppeln, den mehrstöckigen Parkhäusern und den Gängen, die zu den Terminals führten, wurde jedoch von allen genervten Passagieren willkommen geheißen.
    Als Lee und Faith die Tür zur Abflughalle durchschritten, entdeckte Lee einen Polizisten, der die Halle entlangging. Sie hatten den Wagen auf einem der Parkplätze abgestellt.
    Auch Faith folgte den Bewegungen des Polizisten genau. Sie trug die Brille, die Lee ihr gegeben hatte und die ihr Aussehen noch mehr veränderte, auch wenn die Gläser nur aus Fensterglas waren. Sie berührte seinen Arm. »Nervös?«
    »Bin ich immer. Ständig auf dem Sprung. Ein Ausgleich für meine ausgesprochen mangelhafte Schulbildung.« Er warf sich ihre Taschen über die Schulter. »Laß uns ‘ne Tasse Kaffee trinken, bis die Schlange am Schalter etwas kürzer ist. Schauen wir uns mal um.« Als sie nach einem Kaffeestand Ausschau hielten, fragte er: »Hast du irgendeine Vorstellung, wann und wie wir hier wegkommen?«
    »Wir fliegen nach Norfolk und nehmen dann einen Pendler nach Pine Island. Die Insel liegt vor den Outer Banks von North Carolina. Flüge nach Norfolk gehen ziemlich regelmäßig. Den Pendler nach Pine Island muß man vorher telefonisch bestellen. Sobald wir für den Flug nach Norfolk eingecheckt sind, rufe ich an und arrangiere alles. Der Pendler fliegt nur tagsüber.«
    »Und warum?«
    »Weil er nicht auf einer regulären Landebahn heruntergeht. Es ist eher so was wie eine Straße. Ohne Beleuchtung, ohne Tower und dergleichen. Da gibt es nur einen Windsack.«
    »Wie beruhigend.«
    »Ich rufe mal eben an und erkundige mich, ob das Haus klar ist.«
    Sie gingen zu einem öffentlichen Telefon. Lee hörte zu, wie Faith ihre Ankunft ankündigte. Dann legte sie auf. »Alles klar. Sobald wir eingetroffen sind, kriegen wir einen Mietwagen.«
    »So weit, so gut.«
    »Es ist ein hübscher Ort zum Ausspannen. Wenn man keine Lust hat, braucht man sich mit niemandem zu treffen oder zu unterhalten.«
    »Hab’ ich auch nicht vor«, erklärte Lee.
    »Ich möchte dich etwas fragen«, sagte Faith, als sie sich einem Café näherten.
    »Spuck’s aus.«
    »Wie lange hast du mich beschattet?«
    »Sechs Tage«, sagte er sofort, »in denen du dreimal zu dem Cottage gefahren bist. Einschließlich gestern abend.«
    Gestern abend, dachte Faith. Öfter nicht? »Und du hast deinem Auftraggeber noch nichts gemeldet?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich mache am liebsten Wochenberichte. Es sei denn, es passiert etwas wirklich Ungewöhnliches. Glaub mir, hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich gestern abend den besten Bericht aller Zeiten abgeliefert.«
    »Und wie? Du weißt ja nicht, wer dein Auftraggeber ist.«
    »Ich habe eine Telefonnummer bekommen.«
    »Und du hast sie nie überprüft?«
    Er schaute sie verärgert an. »Nee - warum sollte ich das tun?
    Bei dem Vorschuß?«
    Sie schaute betroffen drein. »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Aha.« Lee rückte die Trageriemen ihres Gepäcks zurecht. »Es gibt da ein spezielles Querverzeichnis, das einem die Adresse sagt, wenn man die Telefonnummer hat.«
    »Und?«
    »Nichts. Und das in der Zeit von Satellitentelefonen, bundesweiter Handynetze und ähnlichem Scheiß. Ich habe die Nummer angerufen. Das Telefon ist offenbar so programmiert, daß es nur Anrufe von mir entgegennimmt, denn es hat mir gesagt, Mr. Adams möge alle Informationen auf ein Band sprechen. Es hat mir außerdem eine Postfachnummer in Washington genannt. Da ich natürlich neugierig bin, habe ich auch das überprüft, aber das Postfach läuft auf den Namen einer Firma, von der ich noch nie gehört habe, und die Adresse hat sich als nichtexistent

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