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Die verschwundene Frau

Die verschwundene Frau

Titel: Die verschwundene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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erfreut.
    »Was zum Teufel willst du... «
    »Hallo, Murray. Wir müssen uns unterhalten. Ist Alex-Sandy da?«
    Er bewegte sich nicht aus der Tür. »Wofür hältst du meine Wohnung eigentlich? Für eine öffentliche Leihbibliothek mit festen Öffnungszeiten?«
    »Guter Witz. Den muss ich mir merken fürs nächste Mal, wenn du zusammen mit Alex Fisher-Fishbein unangemeldet bei mir auftauchst und mich dazu zu kriegen versuchst, dass ich jemanden für dich In die Scheiße reite. Was hast du wohl zu ihr gesagt? >Warshawski soll auch ein paar Krumen vom üppig gedeckten Global-Tisch abbekommen. Sie wird sich sicher auf das Angebot stürzen wie ein Karpfen auf den Köder, weil sie ständig unter Geldmangel leidetx, oder was?«
    Sein Gesicht wurde rot vor Zorn. »Ich habe versucht, dir einen Gefallen zu tun. Bloß weil du Alex nicht leiden kannst...«
    »Mein lieber Murray, wenn ich jemanden wirklich nicht leiden kann, dann siehst du die Spuren an ihm. Aber gegen einen Hai wie sie kann man vermutlich ohnehin nicht viel ausrichten. Bist du ihr Partner oder ihr persönlicher Schlappschwanz?«
    »Ich habe ja schon viele beleidigende Dinge aus deinem Mund gehört, aber das ist das Schlimmste, was du je von dir gegeben hast.«
    »Hat sie dir erzählt, dass Global vorgehabt hat, mein Büro auf den Kopf zu stellen? Und hat sie vielleicht auch erwähnt, ob sie dort was gesucht haben oder was verstecken wollten?«
    Sein Blick wurde noch finsterer, aber zumindest trat er jetzt beiseite, um mich hereinzulassen. »Komm lieber rein und erzähl mir, was passiert ist, bevor du in der Verfassung zu Alex gehst.«
    Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und setzte mich unaufgefordert auf eins seiner Sofas. Er schaltete seine ultramoderne Stereoanlage mit der Fernbedienung aus.
    Dann lehnte er sich an die Wand: Dies war kein Freundschaftsbesuch, und er würde sich nicht setzen. »Na schön. Nun erzähl mir, was mit deinem Büro passiert ist.«
    Ich beobachtete ihn genau, obwohl ich wusste, dass man es den meisten Menschen nicht ansieht, wenn sie lügen. »Jemand hat, als ich letzte Woche nicht in der Stadt war, drei ziemlich große Beutel Kokain darin versteckt.«
    »Und warum erzählst du das mir und nicht der Polizei?«
    »Nun, das habe ich getan. Aber da hat mich ein gewisser Lemour, der offensichtlich in seiner Freizeit für BB Baladine, vielleicht auch für Jean-Claude Poilevy, arbeitet, verprügelt und versucht, mich festzunehmen. Allerdings erst, als er den Stoff nicht hat finden können. Er wusste übrigens genau, wo das Zeug eigentlich hätte sein sollen.« Ich bedachte Murray mit einem unfreundlichen Lächeln und fiel ihm ins Wort, als er etwas sagen wollte. »Ich habe das Ganze mit einer versteckten Kamera aufgenommen.«
    Sein Blick war immer noch finster, aber immerhin war jetzt auch so etwas wie Zweifel in seinen Augen zu erkennen. »Den Film würde ich gern sehen.«
    »Das wirst du auch. Ich lasse gerade eine Kopie davon für dich machen. Und hier habe ich, weil wir nun schon so lange befreundet sind und ich es nicht mit ansehen kann, wie aus dir ein Speichellecker wird, den LifeStory-Bericht, den ich mir zwei Tage, bevor Global zu dem Schluss gekommen ist, dass Frenada in Misskredit gebracht werden muss, über ihn habe ausdrucken lassen.«
    Murray war fuchsteufelswild über meine bewusste Beleidigung, aber er riss mir den Umschlag aus der Hand und setzte sich mir gegenüber. Während er den Bericht las, warf ich einen Blick auf die Unterlagen, die auf dem Glastisch vor ihm lagen. Er war gerade dabei gewesen, sein Skript für den Abend noch einmal zu überarbeiten, als ich gekommen war ~ sogar umgedreht konnte ich Frenadas Namen erkennen.
    Nach ein paar Minuten holte Murray einen anderen Bericht aus dem Stapel vor ihm - seine Informationen über Frenadas Finanzen -und verglich Seite für Seite. Als er fertig war, warf er beide auf den Tisch.
    »Woher soll ich wissen, dass du den Bericht nicht gefälscht hast?«
    »Murray, du warst auch schon mal besser: Du weißt, dass das Ausdruckdatum auf dem Bericht vermerkt ist. Mich würde interessieren, was Frenada über BB Baladine oder Teddy Trant gewusst hat, dass der Sender ihm an den Kragen wollte.«
    »Er hat Lacey Dowell belästigt.«
    »Nein«, sagte ich sofort. »Er hat sich nicht vor dem Hotel rumgetrieben. Er war einmal dort, und da hat Lacey sich in ihrer Suite eine Stunde lang mit ihm unterhalten. Frank Siekevitz, das ist der Sicherheitschef vom Trianon, behauptet jetzt vielleicht was

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