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Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Titel: Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Arnold
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Sie biss sich auf die Lippe, um sich zu überzeugen, dass das hier
gerade wirklich passierte und das tat es verdammt noch mal wirklich.
    In einer Reihe mussten sie sich aufstellen, alle Ropeys.
    Warum sind das auf einmal so wenige? fragte sich Grace, die sich
neugierig umsah. Hm, naja, wird schon seine Gründe haben…
    Ein großer, kräftig gebauter Mann in khakifarbenem Overall trat vor die
Gruppe. An seiner linken Brust prangte das Venus-Reservat-Wappen.
    „Morgen, alle miteinander. Wir stehen hier, um das erste Training zu
bewältigen. Ich will euch mal eine kleine Einführung geben: Wenn ich mit euch
fertig bin, dann will ich, dass aus euch echte Krieger geworden sind, kapiert?
Ihr müsst verdammt stark und clever sein, wenn ihr hier durchkommen wollt, wenn
ihr hier überleben wollt! Ich würde sagen, fangen wir an!“
    Und das nahm er wörtlich. Sofort hechtete der Mann los und führte die
Gruppe über den Platz, zeigte ihnen verschiedene Gerätschaften, die er
aufgebaut hatte und dann schritten sie durch eins der Tore, aber keineswegs
hinaus in den Wald, nein! Sie nahmen eine Kellertreppe, die sie auf einen
unterirdischen Gang führte, während der Mann erklärte, dass unter dem Platz ein
ganzes Netzwerk  solcher Gänge vorzufinden wäre, mit vielen Kammern und Sälen.
Dann hielten sie vor einem großen Eisentor an. Mit einem geringen Kraftaufwand
öffnete der Mann das tonnenschwere Tor. Vor ihnen lag die Waffenkammer.
Staunende Blicke erhaschten Berge von Waffen, von Pfeilen und Bögen und
Speeren, über Messer, bis hin zu den verschiedensten Schusswaffen. Stolz
verschränkte er die Arme vor der Brust und posierte im Torrahmen, verschloss
somit den Ropeys den Zugang in den Raum.
    „Das ist der beste Raum! Die Waffenkammer! Wie einen diese mörderischen
Instrumente einfach anziehen, nicht wahr?“ Er schwärmte und sah erfüllt und
absolut glücklich aus.
    Dieser Mann ist krank…Das alles ist krank…
    „Es gibt hier unten noch die Sprengstoffkammer und verschiedene andere
Spezialkammern. Es ist so unglaublich! Das Gefühl wenn durch deine Hand ein
Mensch fällt…“
    Das ist richtig krank! Das ist nicht normal! Wie kann er so etwas
sagen…?
    „Jedenfalls, worauf ich hinaus will: Hier unten wird nicht mit Feuer
rumgespielt, verstanden?! Sonst geht hier alles in die Luft! Folgt mir bitte.“
    Sie gehorchten. Dunkle, enge Gänge, Steinwände, Steinboden. Der
klassische Kellergang, nur von matten vereinzelten Glühbirnen beleuchtet. In
gleichem Abstand zogen die dünnen Lichter über ihrem Kopf hinweg. Stumm folgte
sie dem Mann, ließ sich vom Strom der Ropeys mitreißen und hielt dabei Ceelas
Hand, führte sie mit sanften Berührungen sicher durch den Gang. Sie konnte sich
nicht mehr orientieren, zu oft waren sie abgebogen, umgekehrt und hatten die
Richtung gewechselt.
    „Langer Weg, was?“ Er lachte trocken und verstummte sofort wieder,
seine eiserne Miene übernahm wieder sein Gesicht.
    „Nun gut, wir teilen euch nun erst einmal auf. In die Startgruppen A, B
und C. C sind die jüngsten, B sind die älteren Jugendlichen und A sind die
Erwachsenen, verstanden?“
    „Also kommt zu mir, sagt mir Name und Alter, dann bekommt ihr einen
Zettel und sucht dann die jeweiligen Gruppenräume auf, steht alles auf dem
Zettel. Also in einer Reihe bitte!“
    Folgsam gehorchten alle und das ganze Procedere lief recht schnell ab.

Kapitel 28
     
    „Zettel!“
    Der Mann verstörte Grace zutiefst. Die harten Gesichtszüge, der strenge
Blick und der unproportionale Körperbau. Dann sah sie etwas Silbernes oberhalb
seines Fußknöchels aufblitzen, als sich das Hosenbein kurz verschob.
    Was war da? Ein Messer?
    Dann begriff sie – es war eine Prothese. Er hatte kein rechtes Bein,
stattdessen einen metallischen Beinersatz. Das war krank, wie so vieles in
diesem merkwürdigen Dorf. Dort wo sie herkam, war die Medizin so weit
fortgeschritten, da brauchte man nicht auf Körperteile zu verzichten, alles
ließ sich reproduzieren. Da gingen ihre Gedanken mit ihr durch.
    Moment…warum ist Ceela dann eigentlich immer noch blind? Warum wurde
sie nicht einfach geheilt, sondern hier hergeschickt. Warum?
    Zu viele Gedanken, zu viele Vermutungen, ihr wurde ganz schwindelig und
plötzlich hielt dieses komische goldene Ding in ihrer Hand. Verdutzt schaute
sie auf.
    „Weitergehen! Du hältst alle auf! Beweg dich, Balg!“
    Zweifelnd suchte sie nach Jays Blick, der ihr verriet, dass alles okay
war. Sie fand ihn.
    „Das ist das Wappen

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