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Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Titel: Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Arnold
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mit deiner Gruppe, B, du musst es nachher an der
Trainingskleidung befestigen. Obwohl ich glaube die übernehmen das schon, also
du musst es einfach abgeben“, erklärte er.
    Sie lächelte schief.
    Wird schon alles gut gehen… So übel ist das hier gar nicht.
    Die erste Lüge…

Kapitel 29
     
    Sie nahm den Kleiderstapel entgegen.
    „Dankeschön.“ Ein freundliches Lächeln.
    Das Wappen war angenäht. Sie faltete die Kleidung auseinander und warf
einen Blick darauf. Elastischer schwarzer Stoff. Enge Hose, enges Oberteil, so
wie immer eben. Auf ihrem schwarzen Anorak wurde auch das Wappen befestigt. Sie
hielt sich bei Jay und Ceela und wartete bis der Rest ihrer Einheit zu ihnen in
den Gruppensaal stoßen würde.
    Jay musterte den Gruppenführer verachtend. Er unterhielt sich mit dem
Mann, der sie vorhin zusammengeschlagen hatte. Sie schauten immer mal prüfend
auf ihre Gruppe hinab. Jay drehte sich wieder um, er musste sich diese Blicke
nicht bieten lassen.
    Himmel! Was werden die bloß mit uns anstellen…?
    Die Besprechung war zu Ende. Der erste Tag des Trainingsalltags begann.
Sie wurden in die Waffenkammer geführt und ihnen wurden Waffen zugeteilt. So
weit, so gut. Doch die Frage, die Jay beschäftigte war:
    Was für eine Waffe werden sie einem blinden Mädchen geben?
    Dann war es soweit. Er trat vor den Gruppenführer, Sir Tentem, wie er
vorhin erfahren hatte. Lange begutachtete der erwachsene Mann, von kräftiger
muskulöser Statur, Jay. Dann drehte er sich um und kam mit einem Feldmesser und
einem Kurzschwert zurück. Jay steckte das Feldmesser in den Schaft des rechten
Jagdstiefels und nahm das Schwert entgegen, wog es in der Hand und war deutlich
zufrieden mit seinen Waffen. Damit konnte er arbeiten, was auch immer er tun
musste…
    Die nächste war Ceela. Gespannt beobachtete Jay die Situation. Der Mann
trat ganz nah an Ceela heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr, unverständlich.
Ceela spürte seinen Atem an ihrem Ohr und dann seine leise Stimme.
    „Lauf, kleines Kätzchen, lauf! Bevor die großen bösen Wölfe kommen…
An deiner Stelle würde ich nicht viel darauf setzen hier zu bleiben, du wirst
es eh nicht schaffen…blindes Mädchen…“
    Sie kochte vor Wut. Sie gab einen Dreck auf die Meinung von diesem
alten Mann! Sie würde kämpfen, ob es ihm passte oder nicht!
    Ich kann gut selbst entscheiden, was ich für richtig halte und was
nicht! Und ich werde nicht kampflos aufgeben, ich werde überleben, oder
zumindest probieren, so gut es geht, dann kann ich immer noch selbst
entscheiden, wann ich gehen will, wann ich dem ganzen selbst ein Ende setzen
will, bleibt meine Entscheidung und ich muss erst noch etwas herausfinden. Ich
habe noch eine Aufgabe, bevor ich meinem Leben ein Ende setze.
    Doch sie sagte nicht mehr als:
    „Meine Waffen, bitte.“
    Der Mann lachte trocken und verbittert.
    „Du hast es nicht anders gewollt, Kätzchen. Komm selbst damit klar.“
Seine Stimme war behutsam leise, sollte wohl nicht jeder hören. Dann sagte er:
    „Mir ist‘s egal mit was du verlieren willst. Du kannst nicht kämpfen,
Kind und du wirst es nie können. Also sag mir, was du willst.“ Seine Stimme war
schneidend streng.
    Ceela dachte kurz nach, sie machte sich ernsthaft Gedanken, doch ihre
Wahl stand schon lange fest, sehr lange. Die einzige Waffe, die sie je in der
Hand gehalten hatte, die einzige Waffe, die sie je benutzt hatte…
    „Pfeil und Bogen.“

Kapitel 30
     
    Das sanfte schwarze Holz schmiegte sich in ihre Hand. Es war optimal,
nicht zu starr, nicht zu biegsam. Sie wog den Bogen vorsichtig hin und her.
Perfekt. Der Köcher hing ihr um die Schulter, so dass die Pfeile auf ihrem
Rücken lagen.
    Zu ihrer Rechten Jay, zu ihrer Linken, Grace.
    Jay hielt sein Kurzschwert ruhig in der Hand, im Gegensatz zu Grace,
die nervös zitterte, wobei auch ihre Waffen bebten. Sie war mit mehreren Messern
und einem Schwert ausgerüstet, das noch in der Scheide lag, die sie um ihre Hüfte
geschlungen hatte. Sie atmeten schwer, gefasst auf den ersten Kampf. Die Gegner
standen bereit. Der Antrieb war da, Überleben . Das einzige Ziel, dass
man den Kämpfern mitgeteilt hatte, war zu siegen. Ein Sieg wurde dadurch
erzielt, dass der Gegner kampfunfähig war, nur verletzt oder tot, das spielte
keine Rolle.
    Der erste Kampf.
    Jay trat in den metaphorischen Ring, der eigentlich einfach ein
eingezäuntes Feld im Käfig war. Er trat von einem Fuß auf den anderen und warf
das Schwert von der einen Hand in die

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