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Die Versuchung der Hoffnung

Die Versuchung der Hoffnung

Titel: Die Versuchung der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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Sternenhimmel durchschimmern lassen.
    „Warte hier kurz auf mich!“ Nachdem ich mich gesetzt habe, eilt er zurück zu seinem Auto und kommt mit einer Tasche wieder.
    Als Erstes legt er mir eine Decke über die Beine. Dann holt er ein paar Teelichter heraus, stellt sie um uns herum und zündet sie an. Schließlich kommt auch noch eine Flasche Wein zum Vorschein, die er mit einem Taschenmesser öffnet und mir zufrieden grinsend in die Hand drückt.
    „Manchmal zahlt es sich aus, wenn man vergisst, seine Einkäufe aus dem Auto zu räumen. Nur Gläser habe ich leider keine. Aber ansonsten: Madame, herzlich willkommen bei Ihrem zweiten Date mit dem hervorragenden Jonathan Petterson!“
    Ich muss so sehr lachen, dass ich fast den Wein verschüttet hätte, den ich gerade trinken wollte.
    „Von hier aus sind es auch nur noch ungefähr sechshundert Meter bis zu meiner Wohnung. Wir können also sogar noch einen romantischen Spaziergang im Mondschein anschließen. Und: Ich kann auch Wein trinken. Bevor du alles verschüttest.“
    Zufrieden lächelnd nimmt er mir die Flasche aus der Hand und prostet mir zu, bevor er einen tiefen Zug nimmt.

 
Kapitel 11
     
    Johns Wohnung ist klein, aber halbwegs ordentlich und ich fände es bestimmt furchtbar spannend, mich hier in aller Ruhe umzusehen, wenn ich nicht gerade mit ganz anderen Dingen beschäftigt wäre.
    Denn kaum, dass John die Tür aufgeschlossen hat, finde ich mich auch schon von innen dagegen gedrückt wieder. Er küsst mich, intensiv und innig, während seine Hände sich abwechselnd an seinen eigenen und meinen Klamotten zu schaffen machen. Unsere Jacken sind schnell auf dem Fußboden gelandet und ganz eindeutig plant John, dass das nicht das letzte Kleidungsstück sein wird, das seinen Weg dorthin findet.
    Ich weiß nicht, wie er es anstellt, dass seine Küsse mit mir machen, was sie machen: Ich bekomme weiche Knie davon, mein Bauch zieht sich zusammen, mein Zentrum beginnt erwartungsvoll zu pochen und mir wird heiß. Seine Lippen fühlen sich wundervoll an und seine Küsse schmecken einfach köstlich. Er ist fest und weich, rau und zärtlich, alles auf einmal und ich kann einfach nicht genug von ihm bekommen. Jetzt, wo wir allein sind, will ich ihn endlich überall anfassen und ganz ansehen können. Dafür bin ich schließlich hier! Um die Sache ein wenig zu beschleunigen, beschließe ich, ihm mit dem Ausziehen seiner Sachen ein bisschen behilflich zu sein. Voller Ungeduld zerre ich an seinem Pullover und an seinem Shirt, die er sich schließlich über den Kopf zieht und achtlos zu unseren Jacken auf den Fußboden wirft.
    Als sein Oberkörper nackt ist, dränge ich mich gegen ihn. Ich spüre die glatte, samtige Wärme seiner Haut und verberge mein Gesicht für einen Moment an seiner Brust, um seinen Geruch tief in mich aufzunehmen. Wie kann ein Mensch nur so unglaublich gut riechen? Oberflächlich nehme ich den angenehmen Geruch seines Deos und seines Aftershaves war, aber viel interessanter und aufregender ist der schwere, dunkle Duft nach erregtem Mann darunter.
    „Schnupperst du etwa an mir?“ John klingt amüsiert.
    „Ja“, antworte ich ein bisschen verlegen lächelnd. „Und du riechst absolut wunderbar.“
    „Schön, dass ich dir gefalle“, gibt er zufrieden zurück. Ich lege den Kopf schief und beiße mir auf die Lippe.
    „Ob du mir gefällst, kann ich noch nicht genau sagen. Ich bräuchte dafür ein bisschen Licht. Hier ist es so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen kann.“ Ein bisschen wundere ich mich über meinen eigenen Mut, aber es ist fast so, als wäre ich heute Abend nicht ganz ich selbst. Oder vielleicht bin ich auch einfach noch nie mehr ich selbst gewesen als heute Abend. Ich weiß es nicht ganz genau. So oder so, es gefällt mir, wie ich heute Abend bin. Mutig und ein bisschen egoistisch, fröhlich und ein bisschen draufgängerisch. Das sind sonst alles Attribute, die eher nicht mit mir in Verbindung gebracht werden würden. Aber es gefällt mir. Es tut mir gut, auch mal so zu sein. Und nicht bloß immer beherrscht, verantwortungsbewusst und rational.
    „Du willst es also mit Licht an?“ Johns samtige Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und einen Moment lang bin ich froh, dass es so dunkel ist. So kann er nicht sehen, wie rot ich in diesem Moment werde.
    „Zumindest würde ich dich gern sehen können.“
    Mit einem tiefen Lachen zieht er mich weiter ins Innere seiner Wohnung, stößt eine weitere Tür auf und ich vermute, dass wir in

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