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Die Versuchung der Hoffnung

Die Versuchung der Hoffnung

Titel: Die Versuchung der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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-Spielen, auch wenn er ihm von diesem Spiel bei ihrem ersten Treffen permanent vorgeschwärmt hat.
    Als John seinen Sohn gerade das dritte Mal in Folge besiegt hat und dabei ist, sich zu überlegen, ob man wohl zwischendrin mal extra schlecht spielen sollte, um Kinder gewinnen zu lassen, klingelt sein Telefon. Kurz denkt er darüber nach, den Anruf zu ignorieren, aber da kaum jemand seine Nummer hat, kann es nur wichtig sein.
    „Ich muss da mal kurz drangehen, mein Junge. Du kannst ja solange den Trick versuchen, den ich dir gezeigt habe.“ Freundschaftlich klopft er Sam auf die Schulter, bevor er sich aus dem Spiel ausklinkt und zum Telefon greift.
    „Hi John, ich bin’s, Bruce!“
    „Hey Bruce.“ Etwas zögerlich begrüßt John seinen alten Manager.
    „Hör zu, Kumpel, ich weiß, dass du dich zur Ruhe gesetzt hast und auch dabei bleiben willst. Aber ich habe heute ein Angebot für dich bekommen … Plony-Records will dich unbedingt wieder unter Vertrag nehmen und …“
    „Du brauchst gar nicht weiterreden. Ich will das nicht mehr und du weißt selbst am besten, dass die Jungs sich zum Teil so zerstritten haben, dass wir nie wieder als Band auftreten werden. Und mit einer anderen Band zu spielen, kommt für mich nicht infrage!“
    „John, du hast mich nicht ausreden lassen. Sie wollen dich nicht mit einer Band, sondern allein. Ein Soloalbum! Und die Bezahlung kann sich auch sehen lassen.“
    „Bruce … Ich …“ Mit der Hand fährt er sich durch sein Gesicht.
    Ein Soloalbum!
    Verdammt, da hat er so lang von geträumt. Als die Band sich zerstritt, hätte er einiges für diese Möglichkeit gegeben. Aber jetzt?
    „Das ist eine Riesenchance, John! Du solltest das nicht so leichtfertig ablehnen. Pass auf, ich schicke dir das Angebot einfach mal zu, dann kannst du in Ruhe darüber nachdenken. Schlaf ein paar Nächte drüber. Sonst bereust du es hinterher! Ich melde mich in zwei Wochen wieder, dann reden wir noch mal in Ruhe.“
    Nach dem Austausch von ein paar Belanglosigkeiten beendet John das Gespräch wieder.
    Nachdenklich geht er zurück zu Sam, der noch immer verzweifelt den Trick von vorhin zu schaffen versucht.
    „Das klappt doch schon viel besser!“
    „Hm, findest du?“
    „Ja, klar. Du musst nur ein bisschen üben.“
    „Vielleicht. Kann ich das nächste Mal wieder üben, wenn ich bei dir bin?“
    „Klar, das machen wir. Und weißt du was? Solange nimmst du einfach meine Gamebox mit. Was hältst du davon?“
    +++

 
Kapitel 18
     
    Es kostet mich all meine Selbstbeherrschung, nicht sofort aus dem Haus zu stürmen, meinen Sohn aus dem Auto zu zerren und in meine Arme zu reißen, als Johns Auto vor meinem Haus anhält. Also atme ich ein paar Mal tief durch und zähle bis zwanzig, bevor ich gemessenen Schrittes zur Haustür gehe.
    Wenn ich bei meinem Sohn Freude und eine enthusiastische Umarmung erwartet habe, habe ich weit gefehlt. Statt sich seiner Mutter freudig in die Arme zu werfen - immerhin haben wir uns zwei Tage nicht gesehen -, hebt er nur lässig die Hand, bevor er mit seinem Rucksack in der Hand an mir vorbei ins Haus schlurft und ein gelangweiltes „Hi Mum“ von sich gibt.
    John beobachtet das Szenario schmunzelnd, während er irgendwas aus dem Kofferraum holt, um es ins Haus zu tragen.
    „Hallo, Hope“, sagt er und küsst im Vorbeigehen meine Schläfe, woraufhin meine Libido gleich wieder anfängt Samba zu tanzen. Und ich fange an, mich zu ärgern. Darüber, dass mein Sohn mich nicht richtig begrüßt. Darüber, dass John heute wieder so toll aussieht und mir einfach so einen Kuss gibt. Darüber, dass mein Körper so auf ihn reagiert, obwohl das das Letzte ist, was ich gebrauchen kann. Und darüber …
    „Ähm, John, was genau ist das eigentlich?“ Ich deute auf den schwarzen Plastikquader, den er gerade in Sams Zimmer trägt.
    „Eine Gamebox“, antwortet er völlig neutral.
    „Das sehe ich selbst, aber was soll das Ding in Sams Zimmer?“ John ist schon wieder auf dem Weg nach draußen und dreht sich im Gehen halb zu mir um.
    „Na, er hat doch selbst keine!“
    Nein, zum Glück hatte er bisher keine!
    Eilig renne ich hinter John her.
    „Er soll auch keine haben! Außerdem hat er auch gar keinen Fernseher in seinem Zimmer, an die er das Ding an…“ Mein Blick fällt auf das, was John noch aus dem Kofferraum holt. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!“
    „Natürlich! Du hast doch selbst gesagt, dass er keinen Fernseher hat. Jetzt hat er einen.“
    Hastig stürze ich

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