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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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mich, beschäftigt und wichtig zu wirken, während ich Lily eine SMS schickte, handelte mir jedoch nur unfreundliche Blicke von Leuten ein, die auf einen freien Tisch warteten.
    »Jetzt geht’s gerade nicht«, zischte Lily, als sie hektisch an mir vorbeistürmte, wobei sie mir mit ihrer dampfend heißen Kaffeekanne gefährlich nahe kam. »Meine Großmutter ist in der Küche.«
    »Tut mir leid. Das wusste ich nicht«, erwiderte ich. »Wo soll ich auf dich warten?«
    Lächelnd schenkte sie den Leuten am Nebentisch Kaffee nach. Offensichtlich hatte sie mir absichtlich mit der heißen Kanne Angst gemacht.
    »Am Uhrenturm. In zwanzig Minuten. Und jetzt raus mit dir.«
    Der Uhrenturm war ein Beleg für die positive Entwicklung von Ivy Springs. Er gehörte zum alten Bahnhof, in dem sich nun die Räumlichkeiten der örtlichen Handelskammer befanden. Das alte Mauerwerk war, passend zu Ivy Springs, teilweise mit Efeu bewachsen. Die Uhrzeiger wurden nicht mehr durch ein großes mechanisches Uhrwerk betrieben, sondern mit Strom, so dass die beiden oberen Stockwerke für Meetings und Partys genutzt werden konnten.
    Ich setzte mich auf die Eingangstreppe, lehnte mich zurück und stützte mich auf den Ellbogen auf.
    Michael hatte uns klargemacht, dass die Zeit knapp wurde. Während er und Em meinem Dad dabei halfen, die geheimnisvolle Formel für die Herstellung der exotischen Materie herauszufinden, suchten Dune und Nate weiterhin nach Aufzeichnungen über Jack.
    Auf diese Weise musste ich mich mit Lily zusammentun.
    »Kaleb?«
    Nervöse Freude. Ich öffnete die Augen, um zu sehen, von wem dieses Gefühl ausging, und vor mir stand ein blondes Mädchen, das mir halbwegs bekannt vorkam. »Ja?«
    »Ich bin’s – Macy?« Ihre Worte klangen, als wäre sie sich selbst nicht ganz sicher. »Wir haben uns letzten Sommer kennen gelernt, Downtown. Du hast mich deinen Jeep fahren lassen.«
    Ich hatte sie auch einparken lassen.
    »Macy.« Hätte ich mich ein winziges Stück weiter zurückgelehnt, hätte ich ihr unter den ultrakurzen Rock schauen können. Grinsend klopfte ich auf den Platz neben mir. »Ich erinnere mich.«
    Ihr Lachen ähnelte dem Klang eines Windspiels. Anmutig setzte sie sich eine Stufe höher als ich, erwiderte mein Lächeln und streckte ihre nackten Beine aus. »Wundert mich, dass dir überhaupt noch irgendetwas zu diesem Abend einfällt.«
    »Ich kann mich an Lipgloss mit Melonengeschmack erinnern.« Ich zwinkerte ihr zu und wurde mit einem weiteren Lachen belohnt. »Aber ich kann mich nicht erinnern, deine Telefonnummer bekommen zu haben.«
    »Vielleicht sollte ich sie dir jetzt geben.«
    »Vielleicht.« Ich streifte ihr Knie und freute mich über ihre Gänsehaut, die eine vage Erinnerung heraufbeschwor. Aber vielleicht war es auch bei einem anderen Mädchen gewesen.
    »Ähm.«
    Macy und ich schauten auf.
    » Ich glaub’s nicht! «, sagte Lily. »Du sitzt hier keine fünf Minuten und hast nichts Besseres zu tun, als dich mit deinen abgedroschenen Aufreißerspielchen zu amüsieren?«
    »Im Gegensatz zu dir habe ich wenigstens meinen Spaß«, konterte ich.
    »Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du eine Freundin hast«, sagte Macy hastig und stand auf, wobei ich einen Blick auf ihren pinkfarbenen Slip erhaschen konnte.
    Lily erwischte mich beim Spannen und schüttelte so verächtlich den Kopf, dass mein Zorn aufflammte.
    »Oh, ich bin nicht mit ihr zusammen.« Ich nickte in Richtung Lily. »Eine Bekannte hat mich gebeten, ihr zu helfen. Eine Art Sozialfall.«
    Ich erstarrte, als Lilys Gefühle auf mich einstürmten. Sie war nicht einfach nur wütend, sondern wütend und verletzt. Sie äußerte ein paar gewählte Ausdrücke und stolzierte in Richtung Murphy’s Law davon.
    Ich konnte es mir nicht leisten, dass Lily böse auf mich war.
    Außerdem wollte ich nicht, dass sie böse auf mich war.
    »Es war nett, dich wiederzusehen, Macy.« Ich stand auf und behielt Lily im Auge. »Aber ich muss jetzt los.«
    Ich hörte sie noch etwas von ihrer Telefonnummer sagen, drehte mich aber nicht noch einmal um.
    Ich ließ das Gespräch noch einmal Revue passieren, um herauszufinden, womit ich Lily verletzt haben könnte. Als ich sie endlich eingeholt hatte, wollte ich nach ihrer Hand greifen, hielt mich jedoch im letzten Augenblick zurück. Sie wollte nicht angefasst werden, am allerwenigsten von mir.
    »Lily, ich hab nur rumgeblödelt. Du darfst das nicht persönlich nehmen.«
    Mein Beruhigungsversuch ging nach hinten los und machte

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