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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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wurde.
    Dune hatte eine Sammelmappe voller Akten unterm Arm und ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen.
    »Hast du was gefunden?«, fragte ich.
    »Der Jackpot ist geknackt. Ich hab bei den Schulen in der Nähe von Memphis geforscht.« Dune ließ die Mappe auf den Küchentisch fallen. »Oh. Hey, Lily.«
    »Hallo, Dune.«
    Sie lächelten sich länger an als nötig.
    »Ich wusste gar nicht, dass ihr beiden euch kennt«, warf ich mit einem plötzlichen Gefühl von Eifersucht ein. Wieso kümmerte es mich, wen Lily anlächelte?
    »Em hat uns vorgestellt, nachdem du von Lilys Tipps für die Suche nach Jack erzählt hast.«
    Als Dune merkte, dass ich ihn anstarrte, verschwand sein Lächeln. »Also schön. Ich habe ein Foto von Jack eingegeben und ein Gesichtserkennungsprogramm gestartet. Nach zwölf Stunden habe ich einen Treffer gelandet.«
    »Hört sich an, als wärst du der kleine Bruder von Bill Gates«, spottete ich und griff nach der Mappe.
    »Willst du mich beleidigen?« Dune setzte sich rittlings auf einen Stuhl, der unter seinem Gewicht beängstigend ächzte. »Mein Genpool ist weitaus beeindruckender als seiner.«
    Lily lachte. Es klang heiser und sehr sexy. Ich hatte sie bislang noch nie so lachen gehört.
    Dune lächelte wieder und zog ein Bild aus der Mappe. »Hier ist die Aufnahme, die ich bearbeitet habe.«
    »Nicht schlecht«, meinte Lily anerkennend und legte ihm die Hand auf die Schulter, um sich über das Foto zu beugen. »9,5 oder 9,7?«
    Er sah zu ihr auf, und sein Gesichtsausdruck erinnerte mehr und mehr an einen kleinen Jungen, der sich bereit macht, die Kerzen auf seiner Geburtstagstorte auszupusten. »9,5. Aber ich hatte noch ein Add-on und konnte es noch besser …«
    Ich räusperte mich und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte.
    Dunes Lächeln erstarb abermals, und er zog einen Papierbogen hervor. Es war eine Schwarz-Weiß-Aufnahme, ziemlich grobkörnig. »Hier ist das Suchergebnis.«
    Ein kopiertes Foto. Ich nahm das Gesicht in Augenschein. Es war nicht besonders scharf, nur eine winzige Kopie aus einem Jahrbuch, aber es gab keinen Zweifel. »Das ist er. Jack. Mit einem echt miesen Haarschnitt.«
    »Jemand hat es kürzlich auf einer Netzwerkseite gepostet. Für ein Highschool-Treffen. Und Jack stand auf der Liste derjenigen, die man bislang noch nicht aufspüren konnte. Er ist in Germantown aufgewachsen. In einem heruntergekommenen Viertel.« Dune blätterte die Papiere noch einmal durch und zog eine weitere Schulakte heraus. »Keine Geschwister, kein Dad. Nicht mal auf seiner Geburtsurkunde.«
    »Du hast seine Geburtsurkunde aufgetan?«, fragte Lily beeindruckt.
    »Das ist eigentlich gar nicht so schwierig«, erwiderte Dune bescheiden.
    »Nun ja«, sagte ich angenervt, »dann müssen wir uns also auf West-Tennessee konzentrieren.«
    Ich reichte Lily die Schulakten. Dunes Recherchen engten das Gebiet ein, wodurch Lily die Suche erleichtert wurde.
    »Die schlechte Nachricht ist, dass ich sonst nichts weiter gefunden habe«, sagte Dune und tippte auf die Mappe. »Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir nach West-Tennessee fahren.«
    »Also muss einer von uns nach Memphis«, meinte Michael, nachdem Dune von seinen Suchergebnissen berichtet hatte.
    Ich stand in der Ecke und beobachtete, wie Lily es vermied, in Dunes Richtung zu schauen.
    »Ja. Vielleicht besser mehr als einer«, erwiderte Dune. »Vielleicht gibt es da unten noch Leute, die sich an ihn erinnern. Es kann nicht schaden, sich ein bisschen umzuhören, denn jede kleine Information könnte uns weiterhelfen.«
    »Ich glaube, es wäre keine gute Idee, wenn mehrere von uns dort auftauchen und Fragen stellen«, wandte Em ein. Ich tat so, als hätte sie mich nicht dabei erwischt, wie ich Lily anstarrte. »Wir dürfen auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen.«
    »Dann sollten wir keine Zeit verschwenden.« Dune lehnte sich zurück. »Wir könnten uns ein Stadtviertel nach dem anderen ansehen. Hast du deinen Laptop dabei, Kaleb?«
    »Der Akku ist durchgebrannt«, sagte ich. »Michael schuldet mir noch Geld für den letzten, den er mit Em kurzgeschlossen hat.«
    »Hat jemand einen Stadtplan? Wenn nicht, kann ich einen auf dem Handy aufrufen.« Dune langte in seine Tasche. »Aber ein größerer wäre besser, dann müsstet ihr mir nicht alle über die Schulter gucken.«
    »Nicht nötig«, sagte ich. »Dad hat einen Straßenatlas in seinem Büro. Ich geh ihn schnell holen.«
    Als ich zurückkam, lachte Lily gerade über irgendetwas, das

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