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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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hat vielleicht sogar jemanden gefunden, der ihm dabei geholfen hat, ganze Computerdatenbanken verschwinden zu lassen, aber keine gedruckten Dokumente. Jedenfalls nicht alle. Vor fünfundzwanzig Jahren wurde noch alles in Aktenordnern abgelegt, was heute von Computern gespeichert wird. Zeugnisse, Schulchroniken, Jahrbücher.«
    Ich schenkte ihr ein sarkastisches Lächeln. »Das hat Dune sicher alles bedacht.«
    »Red nicht so gönnerhaft daher, Kaleb Ballard.« Lily nahm die Schultern zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe nur laut gedacht, und du solltest mir beim Brainstorming helfen, statt mich zu kritisieren.«
    Ich lehnte mich zurück. »Tut mir leid.«
    »Entschuldigung angenommen.« Ich ahnte einen Hauch von Belustigung hinter ihren harschen Worten. »Ich meine doch nur, es kann nicht schaden, wenn wir Dune fragen, ob er in diese Richtung nachgeforscht hat, und wenn ja, ob er einen Plan hat, wie ihr weiter vorgehen sollt.«
    »Lily«, flüsterte Sophie eindringlich. »Sie ist wieder da.«
    »Dann haben wir’s«, sagte Lily fröhlich und wiederholte meine fiktive Bestellung. »Also zwei Panini mit Käse und Tomaten, dazu Süßkartoffeln, Nudelsalat und zwei Vanillecreme-Muffins? Was möchten Sie dazu trinken?«
    Ich sah sie grimmig an. »Einen Löschteich?«
    »Kommt sofort.« Sie lächelte, riss den Zettel vom Block und knallte ihn auf den Tisch, bevor sie in Richtung Küche davoneilte. Sie rief etwas auf Spanisch und ging durch die Schwingtür.
    Ich schaute auf den Bestellzettel. Sie hatte die ganze Liste aufgeschrieben, die sie soeben heruntergerattert hatte, inklusive Löschteich .
    Und darunter: Einschließlich fünfundzwanzig Prozent Trinkgeld. XOXO, Lily .

15. KAPITEL
    I ch stand wartend auf dem Hof des Naturwissenschaftlichen Instituts. Ein Laubhaufen wurde von einer Windböe aufgewirbelt, so dass die roten und braunen Blätter durch die Luft tanzten.
    »Und?«, fragte ich Dune.
    »Online habe ich nichts gefunden«, erwiderte Dune. Er hatte seinen Laptop zuhause gelassen. Ein schlechtes Zeichen.
    Ich kannte niemanden, der so hervorragend recherchieren konnte wie Dune. Darüber hinaus verfügte er über die übernatürliche Fähigkeit, Gezeiten und Mondphasen zu beeinflussen. Dadurch hätte er verheerende Naturkatastrophen auslösen können, doch Gott sei Dank war Dune einer der gütigsten und besonnensten Menschen, die ich kannte.
    »In Dads Büro habe ich nichts gefunden.« Ich schob die Daumen in die Gesäßtaschen meiner Jeans. »Gehaltsschecks von Hourglass werden für gewöhnlich nicht bei den offiziellen Steuerunterlagen abgeheftet.«
    Nate trat gegen einen Kieselstein. »Und hier kann man niemanden fragen, weil Jack seinen Jedi-Psychotrick bei jedem angewandt hat, der uns brauchbare Informationen liefern könnte.«
    Dune drehte seinen massigen Körper zur Seite und starrte Nate an. »Sprich niemals im gleichen Atemzug über die Macht und Jack Landers!«
    »Hast du doch gerade selbst getan!«, spottete Nate und bekam Dunes Ellbogen in die Rippen.
    Ich wusste, wie schmerzhaft das sein musste. Dune hatte uns erzählt, er sei mit seinen hundert Kilo und eins fünfundachtzig der kleinste seiner Samoa-Brüder. Das war einer der Gründe, aus denen ich immer versuchte, mich gut mit ihm zu stellen.
    Ich räusperte mich. »Dann lag Lily also richtig. Wenn wir herausfinden wollen, was Jack will, müssen wir die alten Akten durchforsten. Und da er früher hier gearbeitet hat …« Dad hatte soeben eine dreistündige Fortbildung für die Mitarbeiter des Physikinstituts einberufen, weshalb wir freie Bahn hatten, uns ein bisschen umzusehen. Wir standen hinter einer Baumgruppe und beobachteten, wie die ganze Gruppe sich auf den Weg zum Verwaltungstrakt machte.
    »Dann mal los«, sagte Dune, und wir folgten ihm über die Rasenfläche.
    Ins Gebäude hereinzukommen war kein Problem, und mithilfe des Schlüssels, den ich meinem Dad stibitzt hatte, gelangten wir in den Aktenraum, bei dem es sich nicht um ein verstaubtes Kabuff, sondern um einen kleineren Seminarraum handelte. Es gab mindestens zwanzig Kartons voll alter Aktenordner, ein Modell des Planetensystems, einschließlich Pluto, ein paar defekte Mikroskope sowie ein Lehrskelett, dem das linke Schienbein fehlte. Das Gerippe war an einem fahrbaren Gestell aufgehängt. Zu dem Zweck hatte man ihm einen Metallhaken durch den Schädel gebohrt.
    Da der Raum ein Fenster hatte, mussten wir kein Licht machen, was womöglich unnötige

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