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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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mit den Zeitlosen. Je stärker das Raum-Zeit-Kontinuum manipuliert wird, desto größere Konsequenzen könnte es haben.« Em schnaubte frustriert. »Als wäre alles nicht schon so schlimm genug.«
    »Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass Jack stecken geblieben ist. Er hat den Professor besucht, was unmöglich gewesen wäre, wenn er irgendwo festsitzen würde.«
    »Warum sollte er Dr. Turners Erinnerung auslöschen?«, fragte Em. »Besonders seine Erinnerung an uns?«
    »Keine Ahnung.« Ich wusste nur, dass wir von Feinden und Ungewissheit umgeben waren und dass ich nichts anderes wollte, als dieser grässlichen Stadt zu entkommen und zurück nach Ivy Springs zu fahren. »Vielleicht weil Dr. Turner uns zu viel über Chronos erzählt hat.«
    »Er hat uns doch kaum was verraten.«
    Ich sah Dr. Turner an, musterte sein Erscheinungsbild und wurde von Panik übermannt. »Wir müssen gehen, Em.«
    »Wir müssen jemanden rufen. Wir können ihn nicht so zurücklassen.« Sie regte sich nicht. »Wer weiß, wie viele seiner Erinnerungen Jack ihm genommen hat.«
    »Lass gut sein, Em.« Ich musste sie zurück ins Hotel schaffen. »Wir können nichts für ihn tun.«
    Dr. Turner hatte sein Telefonat beendet und starrte völlig verwirrt auf die gotischen Bögen vor dem Institut.
    »Bitte, wir müssen ihn doch wenigstens zurück in sein Büro bringen. Er hat Enkelkinder, eine Familie.« Sie ging auf ihn zu. »Kommen Sie, wir bringen Sie in Ihr Büro. Okay, Dr. Turner? Wir werden Ihnen alles erklären, wenn wir oben sind.«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich. Ich muss gleich zu einer Konferenz.« Er steckte sein Handy in die Brusttasche mit der Nelke im Knopfloch. Die leuchtend pinkfarbene, frische Nelke.
    »Keine Sorge«, sagte Emerson. »Wir beeilen uns. Kommen Sie einfach mit uns.«
    Als sie nach seinem Arm griff, löste er sich in Luft auf.
    Zuerst wollten wir nicht wahrhaben, was soeben geschehen war. Ein weiß glühender Adrenalinschub schoss uns durch den Körper und machte uns schwindelig.
    Die Realität ergriff wieder von uns Besitz und machte uns die Tragweite dessen, was wir gesehen hatten, bewusst. Aufsteigende Panik beschleunigte unseren Atem, ließ uns in Schweiß ausbrechen und erzittern.
    Nie zuvor hatte ich die Gefühle eines anderen Menschen so stark gespürt.
    »Dr. Turner?« Em sah mich fragend an. »Kaleb? War er etwa …«
    »Nein«, sagte ich und umfasste ihre Schultern, bevor sie sich umdrehte. Ich wusste genau, wohin sie gehen wollte.
    »Ein Zeitloser.« Ihr Atem ging unregelmäßig. »Dr. Turner war ein Zeitloser. Er war ein Zeitloser und hat uns nicht wiedererkannt.«
    »Er könnte auch ein Zeitloser aus der Zukunft gewesen sein«, sagte ich, um sie hinzuhalten und zu beruhigen. Um jene unabwendbaren Geschehnisse aufzuhalten, die sich gleich zutragen würden.
    Sie schüttelte protestierend den Kopf. »Nein, Michael und dein Dad haben gesagt, dass sie keine Zeitlosen aus der Zukunft mehr gesehen haben, seit all das angefangen hat.«
    »Das heißt noch lange nicht …«
    »Kaleb, er hat genau dieselbe Kleidung getragen wie gestern. Er hatte auch wieder die pinkfarbene Nelke im Knopfloch. Sie war frisch. Er hätte uns wiedererkennen müssen. O nein!«
    »Hör auf, Emerson.«
    »O bitte, lieber Gott, nein.«
    Ohne auf mich zu achten, rannte sie los, so schnell sie konnte. Ich hatte zwar längere Beine als sie, aber sie war Langstreckenläuferin und völlig panisch.
    »Bleib stehen! Du weißt nicht, was da oben passiert ist. Bleib stehen! Em!«
    Sie sauste durch die Eingangstür des Naturwissenschaftsgebäudes. Ich war etwa zwei Sekunden im Rückstand, da ich die Tür aufmachen musste, die sie mir vor der Nase zugeschlagen hatte.
    Ihre Schritte hallten auf der Treppe. Ich hörte, wie sie die Tür zum Obergeschoss aufriss, und bekam sie zu fassen, bevor sie wieder ins Schloss fiel.
    Am Eingang saß dieselbe Studentin wie am Tag zuvor. Bevor sie uns fragen konnte, wohin wir wollten, waren wir schon an ihrem Tisch vorbeigeeilt.
    Em öffnete die Tür zu Dr. Turners Büro und blieb wie erstarrt im Rahmen stehen, so dass ich sie beinahe umgerannt hätte.
    Der Filzhut, den er gestern in Teagues Büro getragen hatte, lag auf dem Boden.
    Die pinkfarbene Nelke steckte verwelkt im Bleistifthalter.
    Die Pfeife war kalt.
    Dr. Turner lag mit dem Gesicht nach unten in einer Blutlache auf der Schreibtischplatte. Seine Kehle war von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt worden.

27. KAPITEL
    S ofort rief ich den

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