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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Gewerbegebäude geführt, und ihr seid ihm ins Innere gefolgt?«, hakte Michael nach. »Es hätte ein Trick sein können.«
    »Es war aber keiner.« Die Andeutung, ich hätte Lily absichtlich in eine gefährliche Situation gebracht, gefiel mir nicht. »Hätte er uns in eine Falle locken wollen, hätte ich darauf bestanden, dass Lily zurück ins Hotel geht.«
    »Er wollte mich ja zurückschicken, aber ich habe nicht auf ihn gehört.« Sie streckte mir das silberne Kästchen entgegen. »Wenn ich auf ihn gehört hätte, wären wir ohne das hier zurückgekommen.«
    »Was ist das?« Em sprang vom Sofa auf und riss mir den Skroll aus der Hand.
    »Dr. Turner hat es als Skroll bezeichnet.«
    »Wie bitte? Dr. Turner war auch dort?« Michael sah von einem zum anderen. »Vielleicht erzählt ihr besser von Anfang an.«
    Wir erstatteten Bericht und erwähnten auch die beängstigenden Scharen von Zeitlosen.
    »Jetzt haben wir also ein Gerät, mit dem wir nichts anfangen können, und immer noch keine Spur von Jack«, fasste ich zusammen.
    »Wir müssen noch einmal zu Dr. Turner.« Em ließ den Finger über den Skroll gleiten, auf der Suche nach einer Stelle, wo er sich öffnen ließ. »Wir nehmen das Teil hier mit. Gleich morgen Früh fahren wir noch einmal hin. Und wir gehen nicht weg, bevor wir nicht endlich ein paar Antworten bekommen.«

26. KAPITEL
    F rüh am nächsten Morgen eilten Em und ich über den Bennett-Campus zum Naturwissenschaftlichen Institut.
    »Willst du es ihm einfach auf den Tisch knallen und sagen: Hey, meine beste Freundin hat das hier aus demselben Büro gestohlen, in dem Sie mit der Leiterin von Chronos gesehen wurden. Was ist das für ein Ding? Und wie kriegt man es auf?«
    Em hatte das silberne Kästchen in ihrer Tasche. »Nein. Vielleicht. Ich weiß noch nicht. Aber wenn ich ihn sehe, fällt mir schon was ein.«
    Wir brauchten gar nicht bis in Dr. Turners Büro zu gehen.
    Er stand mit seiner Aktentasche unterm Arm vor dem Institut. Wieder steckte eine pinkfarbene Nelke in seinem Knopfloch.
    »Dr. Turner«, rief Emerson.
    Als er seinen Namen hörte, drehte er sich um und lächelte uns höflich an. »Guten Morgen. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«
    Er wirkte ein wenig zu formell – nach unserem gestrigen Treffen. Ich trat etwas näher in der Hoffnung, dass niemand etwas von unserem Gespräch mitbekam. Es war gegen neun, und um uns herum eilten Studenten und Dozenten zu ihren Vorlesungen. »Wir haben Ihren Rat befolgt und uns die Sehenswürdigkeiten angeschaut. Die Pyramide, Sie wissen schon. Da habe ich ein paar Sachen gesehen, über die ich mit Ihnen sprechen wollte.«
    Ich hatte erwartet, dass er schockiert oder zumindest überrascht gewesen wäre. Stattdessen reagierte er verwirrt.
    »Entschuldigung, ich soll Ihnen einen Rat gegeben haben?« Dr. Turner zupfte an seiner Fliege.
    »Ja«, erwiderte ich. »Gestern in Ihrem Büro.«
    Er hatte keine Ahnung, wovon ich sprach.
    »Dr. Turner, ich bin es, Emerson.« Sie lächelte aufmunternd und hoffte, dass er sich erinnerte. »Wir waren gestern Morgen bei Ihnen.«
    Er rückte ein wenig näher, um ihr Gesicht besser sehen zu können. »Gestern Morgen?«
    »In Ihrer Sprechstunde.« Sie sah sich kurz um, bevor sie mit leiser Stimme fortfuhr. »Wir haben mit Ihnen über Chronos gesprochen.«
    Er fühlte sich sichtlich in Bedrängnis. »Ich kann mir nicht … Ich glaube nicht … Oh, warten Sie, mein Telefon …« Hektisch fingerte er an seinen Taschen herum, bis er sein Handy gefunden hatte. »Hallo?«
    Er schaute Em und mich an, während er den Worten des Anrufers lauschte und seine Furcht von Sekunde zu Sekunde greifbarer wurde.
    Em war mindestens genauso nervös wie ich. »Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.«
    »Ich auch nicht.«
    »Wäre es möglich, dass er senil ist, Alzheimer hat, oder so? Oder bedeutet es das, was ich vermute?«
    Ich nickte. »Seine Erinnerung ist verschwunden. Das muss Jack gewesen sein.«
    »Aber er ist doch von der Karte verschwunden.« Sie kämpfte gegen ihre Angst, indem sie die offensichtliche Wahrheit verleugnete. »Lily schaut doch jede Stunde nach.«
    »Wohl eher jede halbe Stunde.«
    »Wie kann Jack dann hierhergekommen sein?«
    »Er könnte sich zwischen Schleiern versteckt halten. So könnte er verhindern, dass Lily seine Taschenuhr aufspürt. Er würde sozusagen jenseits von Zeit und Raum existieren.«
    »Oder vielleicht ist er stecken geblieben. Das könnte eine Erklärung dafür sein, dass es immer schlimmer wird

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