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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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und Jack eingestellt hätte. Dann wäre auch meine Mom gesund und bei Bewusstsein. Und wenn ich die Akten aus Dads Safe geholt hätte, als ich sollte, hätte Jack nie von Emerson erfahren. Deshalb bin ich an dem ganzen Schlamassel schuld.«
    Ich spürte, wie Lily auf der anderen Seite des Raums überlegte, ob sie sich einmischen sollte oder nicht.
    Michael erhob sich. »Hör auf damit. Tu nicht so, als wäre es heute nur um dich gegangen.«
    »Okay, okay«, schnaubte ich. »Das mache ich ja immer so, Mike. Nein, warte. Ich hab mich nicht in den Mittelpunkt gestellt. Das warst du !«
    »Das hast du ganz allein getan«, sagte Michael.
    Unsere Gefühle erinnerten mich an einen Hurrikan, der an ein und demselben Ort verharrt und dort wieder und wieder Schaden anrichtet. Aber bei diesem Sturm gab es kein windstilles Auge.
    »Ich weiß, wie Dr. Turners Familie sich fühlt«, erwiderte ich. »Er wird nie wieder nach Hause kommen. Er hat keine zweite Chance wie mein Dad. Eine durchgeschnittene Kehle kann man nicht rückgängig machen. Es gab eine Leiche. Eine aufgeschlitzte, blutige Kehle. Jemand musste ihn identifizieren. Jemand musste ihn abholen. Und jetzt muss jemand ihn beerdigen.« Ich lachte freudlos. »Ach ja, vergiss nicht, mich daran zu erinnern, dass sich heute alles um mich dreht.«
    »Aufhören.« Em hielt sich die Ohren zu. »Hört auf! Ihr solltet euch hören. Ihr tut so, als ginge es nur um euch beide. Und Kaleb hat Recht. Ein Mann ist tot.« Sie brach in Tränen aus, schluchzte, als könnte sie nie wieder damit aufhören, während sie langsam auf den Boden rutschte.
    Michael stützte sie, bevor sie aufkam.
    Entschlossen hob er sie hoch, trug sie ins Schlafzimmer und versetzte der Tür einen Tritt, so dass sie hinter ihm ins Schloss fiel.
    Ich schnappte mir eine Schlüsselkarte und floh aus der Suite.

28. KAPITEL
    B eale Street bei Nacht. Es war so dunkel, dass man wahrscheinlich jederzeit unbemerkt einen Mord begehen konnte.
    Der Wind wehte kühler als am Nachmittag. Aus den offenen Bartüren klang Musik. Grelle Leuchtreklamen ließen selbst die mieseste Kneipe erstrahlen, und bei den Nachtschwärmern war die ganze Bandbreite von Emotionen zu spüren. Lust, Wut, angesäuselte Heiterkeit.
    Ich hatte meinen gefälschten Ausweis dabei und hoffte, dass er glaubhaft genug war. Ich hatte große Lust auf angesäuselten Spaß. Und gegen ein paar College-Mädchen hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt.
    Ich wollte Ems Zurückweisung vergessen. Die Verwirrung, die sich in Lilys Gesicht gespiegelt hatte.
    Wenn ich an Michaels Enttäuschung dachte, kochte mir das Blut in den Adern. Ich hatte mich angeboten, mich für das Mädchen, das er liebte, zu öffnen, und er hatte mir mein Angebot um die Ohren gehauen. Meine Motive waren diesmal wirklich vollkommen selbstlos gewesen, doch er hatte alles vollkommen falsch verstanden.
    Ich fragte mich, wie es Dr. Turners Familie an diesem Abend ging. Was hatte seine Enkeltochter gedacht, als sie hörte, dass sie ihrem Großvater nie wieder Blumen schenken konnte, außer denen, die sie ihm aufs Grab legen würde?
    Ich ging weiter in Richtung South Main und näherte mich dem Orpheum Theatre. Nach der Erfahrung mit all den Zeitlosen vor dem Kino in Ivy Springs war ich froh, dass auf den Plakaten das Konzert einer modernen Popband angekündigt wurde. Es war schön, mit beiden Beinen in der Realität zu stehen.
    Doch jetzt wollte ich sie für eine Weile vergessen.
    Ich folgte einer Gruppe von College-Studenten in eine Bar namens Love Shack. Während ich dem Türsteher meinen Ausweis unter die Nase hielt, begann ich ein Gespräch mit dem Typen vor mir. Lässig. Cool. Einigermaßen locker.
    Drinnen ließ ich mich auf einen Barhocker fallen und bestellte einen Gin Tonic. »Mit ’nem Extraschuss Gin.«
    Die Bedienung, ein heißes, rothaariges Mädchen, auf deren Namensschild »Jen« zu lesen war, musterte mich grinsend. »Wovon träumst du nachts, Babyface?«
    »Was soll das denn heißen?«
    Sie gab ein paar Eiswürfel ins Glas. »Du bist noch nicht alt genug zum Trinken.«
    »Aber sicher bin ich das.« Indigniert war das perfekte Adjektiv, um mein Gefühl zu beschreiben. Kein Wort, das ich in einem alltäglichen Gespräch verwendet hätte, aber sehr passend. »Der Türsteher hat mich doch reingelassen!«
    »Wo ist dein Stempel?« Sie goss ein wenig Kirschsirup ins Glas, fügte zwei Cocktailkirschen hinzu und füllte das Ganze mit Cola auf.
    »Stempel?«
    Ihr Grinsen wurde noch ein

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