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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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daß eine Frau ihn dermaßen erregt hatte.
    »Ihr Haus ist wunderschön«, sagte sie.
    »Aber nicht mit Ihrem zu vergleichen.«
    »Haben Sie alles selbst gemacht?«
    »Das meiste. Ich bin ziemlich geschickt mit den Händen.«
    »Kommen Sie doch morgen bei mir vorbei. Dann besprechen wir, welche Aufträge ich noch für Sie hätte.«
    »Miss Savage …«
    »Sagen Sie Catherine.«
    »Catherine, Sie brauchen mein Schweigen nicht zu kaufen.«
    »Wie wär’s gegen Mittag? Wir könnten zusammen zu Mittag essen.«
    Riggs musterte sie nachdenklich; dann zuckte er mit den Schultern. »Das ließe sich machen.«
    Als sie zur Tür gingen, sagte Riggs: »Der Bursche in dem Honda … Ich glaube, der gibt nicht auf.«
    LuAnn blickte auf das Schrotgewehr, ehe sie ihn wieder anschaute.
    »Ich glaube überhaupt nichts mehr, Matthew.«

    »Ja, John, das ist eine gute Sache. Und eine gute Sache unterstützt sie gern.« Charlie lehnte sich im Stuhl zurück und nippte am heißen Kaffee. Er saß an einem Fenstertisch im Speisesaal des Boar’s Head Inn an der Ivy Road, westlich der University of Virginia. Auf zwei Tellern lagen die Reste des Frühstücks. Der Mann, der Charlie gegenübersaß, strahlte.
    »Also wirklich, ich kann Ihnen gar nicht sagen, was das für diese Stadt bedeutet. Daß Sie hier sind – Sie beide – ist einfach wunderbar.« John Pemberton, in seinem teuren doppelreihigen Anzug, dem bunten Einstecktuch und der dazu passenden gepunkteten Krawatte und dem welligen Haar, war einer der erfolgreichsten Grundstücksmakler der Gegend, ein Mann, der über beste Verbindungen verfügte. Außerdem war er Mitglied im Vorstand mehrerer Wohltätigkeitsorganisationen und Gemeindeausschüsse. Der Mann wußte praktisch alles, was in der Gegend vor sich ging. Genau das war auch der Grund dafür, daß Charlie ihn zum Frühstück eingeladen hatte. Die Provision für den Verkauf von LuAnns Villa hatte eine sechsstellige Summe in Pembertons Taschen fließen lassen, und deshalb war er ein Freund für die Ewigkeit geworden.
    Kurz senkte Pemberton den Blick. Ein etwas dümmliches Grinsen legte sich auf sein gepflegtes Gesicht, als er Charlie dann wieder anschaute. »Wir hoffen, daß wir Miss Savage irgendwann persönlich kennenlernen dürfen.«
    »Aber natürlich, John, selbstverständlich. Sie freut sich auch schon sehr darauf, Sie alle kennenzulernen. Aber lassen Sie ihr noch ein bißchen Zeit. Sie ist ein sehr scheuer Mensch, Sie verstehen?«
    »Aber gewiß. Selbstverständlich. In unserer Gegend gibt es viele solche Menschen. Filmstars, Schriftsteller. Leute mit mehr Geld, als sie ausgeben können.«
    Unwillkürlich zuckte ein Lächeln um Pembertons Lippen. Charlie vermutete, der Mann träumte bereits von den Dollars, die er von diesen reichen Leuten in Zukunft als Provision kassieren würde, wenn sie in diese Gegend zogen oder sie verließen.
    »Vorerst müssen Sie sich leider noch ein Weilchen mit meiner Gesellschaft begnügen.« Charlies faltiges Gesicht verzog sich zu einem leichten Grinsen.
    »Eine höchst angenehme Gesellschaft«, sagte Pemberton automatisch.
    Charlie stellte die Kaffeetasse ab und schob den Teller von sich. Wenn er noch rauchen würde, hätte er sich jetzt eine Zigarette angesteckt. »Kennen Sie diesen Matt Riggs, der einige Bauarbeiten für uns erledigt?«
    »Der Sicherheitszaun, ich weiß. Zweifellos der bisher größte Auftrag seines Lebens.«
    Als Pemberton das erstaunte Gesicht Charlies sah, lächelte er ein wenig verlegen. »Trotz seines kosmopolitischen Flairs ist Charlottesville im Grunde eine Kleinstadt. Was hier auch geschieht – die meisten Leute wissen es nach kurzer Zeit.«
    Bei diesen Worten rutschte Charlie das Herz in die Hose. Hatte Riggs bereits jemandem alles erzählt? War es ein Fehler gewesen, herzukommen? Hätten sie sich lieber unter den sieben Millionen Einwohnern New York Citys niederlassen sollen?
    Er gab sich einen Ruck, schüttelte die betäubenden Gedanken ab und hakte weiter nach. »Stimmt. Aber Riggs hatte hervorragende Referenzen.«
    »Ja. Er leistet sehr gute und professionelle Arbeit und ist verläßlich. Nach den Maßstäben der Einheimischen gemessen, ist er noch nicht lange hier, ungefähr fünf Jahre, aber ich habe nie etwas Schlechtes über ihn gehört.«
    »Woher stammt er eigentlich?«
    »Aus Washington. Der Stadt Washington, nicht dem Bundesstaat.« Pemberton drehte seine Teetasse in den Händen.
    »Hatte er dort auch eine Baufirma?«
    Pemberton schüttelte den Kopf.

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