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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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denn. Wenn ich es recht verstanden habe, sind vor kurzem zwei Männer in Ihr Leben getreten. Der eine ist Matthew Riggs, der andere ist noch nicht identifiziert.«
    Langsam ließ LuAnn den Arm sinken, behielt den Brieföffner aber fest in der Hand.
    Jackson schaute sie über den Rand des Blattes an. »Ich habe begründetes Interesse daran, daß Ihr Geheimnis niemals enthüllt wird. Zur Zeit bin ich mit diversen geschäftlichen Aktivitäten befaßt, und ich schätze Anonymität über alles. Sie sind nur ein Steinchen in einer Reihe von Dominos. Doch wenn auch nur ein Stein kippt, fällt die ganze Reihe um – alle Steine, bis zum letzten. Und dieser letzte Stein bin ich. Haben Sie verstanden?«
    LuAnn setzte sich wieder auf den Stuhl und legte die Beine übereinander. »Ja«, sagte sie knapp.
    »Sie haben mein Leben unnötig kompliziert, indem Sie in die Vereinigten Staaten zurückgekommen sind. Der Mann, der Ihnen gefolgt ist, hat Ihre Identität hauptsächlich aufgrund Ihrer Steuerunterlagen aufgedeckt. Deshalb wollte ich, daß Sie niemals in die Staaten zurückkehren.«
    »Wahrscheinlich hätte ich nicht kommen sollen«, gab LuAnn ihm recht. »Aber reisen Sie mal alle sechs Monate in ein neues Land. Mit einer anderen Sprache, einer anderen Kultur. Und das mit einem kleinen Mädchen.«
    »Ich verstehe Ihre Schwierigkeiten. Aber ich ging davon aus, die Unannehmlichkeiten würden dadurch wettgemacht, daß Sie eine der reichsten Frauen der Welt sind.«
    »Wie Sie schon sagten: Mit Geld kann man nicht alles kaufen.«
    »Und Sie sind dem Mann nie zuvor begegnet? Bei Ihren ausgedehnten Reisen? Sind Sie absolut sicher?«
    »Ich hätte mich erinnert. Ich erinnere mich an alles, was in den letzten zehn Jahren geschehen ist«, sagte sie leise.
    Jackson musterte sie genau. »Ich glaube Ihnen. Haben Sie Grund zu der Annahme, daß der Unbekannte über die Lotterie Bescheid weiß?«
    LuAnn zögerte eine Sekunde. »Nein.«
    »Sie lügen. Sagen Sie mir sofort die Wahrheit, oder ich töte alle im Haus. Mit Ihnen fange ich an.« Bei dieser unvermittelten Drohung, die Jackson ganz ruhig und gelassen vorbrachte, holte LuAnn scharf Atem.
    Sie schluckte schwer. »Er hat eine Liste. Eine Liste mit zwölf Namen … Herman Rudy, Bobbie Jo Reynolds und andere. Meiner steht auch drauf.«
    Jackson nahm diese Information ohne sichtliche Regung in sich auf. Dann blickte er auf das Papier. »Und dieser Riggs?«
    »Was ist mit ihm?«
    »Es gibt da einige Unklarheiten, was sein Vorleben betrifft.«
    »Jeder hat seine Geheimnisse.«
    Jackson lächelte. »Touché. Unter anderen Umständen würde mich das nicht stören. Doch in diesem Fall stört es mich sogar sehr.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Riggs hat eine mysteriöse Vergangenheit, und dann ist er zufällig genau in dem Moment zur Stelle, wenn Sie Hilfe brauchen. Ich nehme doch an, er hat Ihnen geholfen?«
    LuAnn musterte ihn neugierig. »Ja. Aber Riggs lebt schon seit fünf Jahren hier. Lange, ehe ich hergezogen bin.«
    »Darum geht es nicht. Ich behaupte ja nicht, daß er ein Polizeispitzel ist. Ich möchte nur darauf hinweisen, daß er jemand ganz anderer sein könnte, als er zu sein vorgibt. Und jetzt stolpert er ganz zufällig in Ihr Leben. Das macht mir Sorgen.«
    »Ich bin sicher, es war purer Zufall. Riggs hatte den Auftrag, einige Arbeiten für mich zu erledigen. Da war es doch ganz normal, daß er in der Nähe war, als der andere Mann mich verfolgt hat.«
    Jackson schüttelte den Kopf. »Mir gefällt das nicht. Ich habe diesen Riggs heute abend gesehen.« LuAnn erstarrte. »In dem kleinen Haus im Wald. Ich war sehr dicht an ihm dran.« Er hielt die Hände ungefähr einen halben Meter auseinander. »Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, ihn auf der Stelle zu töten. Es wäre ein Kinderspiel gewesen.«
    LuAnns Gesicht wurde weiß. Sie leckte sich die trockenen Lippen. »Es gibt keinen Grund, ihn zu töten.«
    »Das wissen Sie doch gar nicht. Ich werde den Mann überprüfen, und falls ich in seinem Vorleben irgend etwas finde, das mir Ärger bereiten könnte, werde ich ihn eliminieren. So einfach ist das.«
    »Lassen Sie mich nach Informationen über Riggs suchen. Ich werde sie Ihnen beschaffen.«
    »Was?« Jackson war verblüfft.
    »Riggs mag mich. Er hat mir bereits geholfen, vielleicht sogar mein Leben gerettet. Da wäre es doch ganz normal, wenn ich ihm meine Dankbarkeit zeige … ihn näher kennenlerne.«
    »Nein, das gefällt mir nicht.«
    »Riggs ist ein Niemand. Ein

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