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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kleiner Bauunternehmer. Warum machen Sie wegen diesem Kerl so viel Aufhebens? Wie Sie schon sagten – Sie sind ein vielbeschäftigter Mann.«
    Jackson betrachtete sie einen Moment mit scharfem Blick. »Also gut, LuAnn, übernehmen Sie das. Aber geben Sie alles, was Sie herausfinden, sofort an mich weiter. Andernfalls werde ich die Angelegenheit, soweit sie Mr. Riggs betrifft, in meine eigenen, überaus fähigen Hände nehmen. Ist das klar?«
    LuAnn atmete erleichtert auf. »Klar.«
    »Selbstverständlich muß ich auch den anderen Mann finden. Das dürfte aber nicht allzu schwierig sein.«
    »Tun Sie das nicht.«
    »Wie bitte?«
    »Sie brauchen das doch gar nicht. Ich meine, den Mann finden.«
    »Doch, das muß ich. Da bin ich ganz sicher.«
    Die Erinnerung an Mr. Rainbow stieg vor LuAnn auf. Sie wollte keinen weiteren Mord auf ihr Gewissen laden. Das war sie nicht wert. »Sollte der Mann sich noch einmal zeigen, verlassen wir einfach das Land.«
    Jackson faltete das Blatt zusammen und steckte es in die Tasche. Er legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Offensichtlich begreifen Sie die volle Tragweite der Situation nicht. Wären Sie die einzige, hinter der dieser Bursche her ist, würde Ihre schlicht gestrickte Lösung diese Sache womöglich bereinigen, zumindest vorübergehend. Aber der Mann hat eine Liste mit den Namen von elf weiteren Personen, mit denen ich gearbeitet habe. Ich gehe wohl recht in der Annahme, daß Ihre Lösung, daß alle mehr oder minder gleichzeitig das Land verlassen, äußerst unpraktikabel wäre.«
    LuAnn holte tief Luft. »Ich könnte den Mann bezahlen. Wieviel Geld kann er verlangen? Damit wäre alles erledigt.«
    Jackson lächelte verzerrt. »Erpresser sind ein übler Haufen. Sie lassen niemals locker.« Dann fügte er in scharfem Tonfall hinzu: »Es sei denn, man überzeugt sie mit extremen Mitteln.«
    »Mr. Jackson, bitte, tun Sie es nicht«, bat sie.
    »Was soll ich nicht tun, LuAnn? Für Ihr Überleben sorgen?« Er blickte sich um. »Und was ist mit alledem hier?« Sein Blick heftete sich wieder auf LuAnn. »Übrigens, wie geht es Lisa? Ist sie so schön wie ihre Mutter?«
    LuAnn fühlte einen Kloß im Hals. »Es geht ihr gut.«
    »Großartig. Dann sollte es auch so bleiben, oder?«
    »Können Sie die ganze Geschichte nicht einfach mir überlassen?«
    »LuAnn, vor vielen Jahren standen wir auch vor dem Problem, mit einem Möchtegern-Erpresser zu tun zu haben. Ich habe die Sache damals aus der Welt geschafft, und das werde ich auch diesmal wieder tun. Solche Angelegenheiten erledige ich stets selbst. Danken Sie Gott, daß ich Riggs am Leben lasse. Vorerst.«
    »Aber der Mann kann doch nichts beweisen! Wie denn? Und selbst wenn er es könnte, würde man niemals eine Spur zu Ihnen verfolgen können. Vielleicht wandere ich ins Gefängnis, aber Sie doch nicht. Verdammt, ich weiß nicht einmal, wer Sie wirklich sind.«
    Jackson stand auf und schürzte die Lippen. Dann strich er mit der linken Hand langsam über den Saum der Überdecke.
    »Eine wunderschöne Stickerei«, sagte er. »Indisch, nicht wahr?«
    LuAnn war durch seine Frage für einen Moment abgelenkt. Plötzlich blickte sie in die Mündung einer Neunmillimeter. Auf dem Lauf steckte ein Schalldämpfer.
    »Eine mögliche Lösung wäre, daß ich alle zwölf Gewinner töte. Das würde unseren wißbegierigen Freund in der Tat in eine überraschende Sackgasse führen. Denken Sie daran. Die Zehn-Jahres-Frist ist abgelaufen. Das Kapital des Lotteriegewinns ist bereits auf einem Schweizer Bankkonto deponiert, das ich auf Ihren Namen eingerichtet habe. Ich würde Ihnen dringend davon abraten, das Geld in die Vereinigten Staaten zu überweisen.« Er holte ein anderes Blatt heraus und legte es aufs Bett. »Hier sind der Code für die Vollmacht und andere Informationen über das Konto, die es Ihnen ermöglichen, darüber zu verfügen. Die Herkunft des Geldes kann von niemandem ermittelt werden. Das gehört jetzt alles Ihnen. Wie vereinbart.« Jacksons Finger krümmte sich um den Abzug der Pistole. »Aber jetzt habe ich keinen Grund mehr, Sie am Leben zu lassen, nicht wahr?« Er kam langsam näher. LuAnns Finger krampften sich um den Brieföffner.
    »Legen Sie ihn weg, LuAnn. Zugegeben, Sie sind ausgesprochen sportlich, aber schneller als eine Kugel sind Sie nicht. Legen Sie das Ding weg. Sofort!«
    Sie ließ den Brieföffner fallen und wich zur Wand zurück.
    Jackson blieb dicht vor ihr stehen. Er legte die Pistole an ihren linken

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