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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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unendliche, leere Weite, die sich in eine nichtssagende Zukunft erstreckte, und jetzt bot sich ihm mit einem Malein Ausweg. Er hätte überglücklich sein müssen, sein Geburtsrecht zurückzugewinnen, ohne dafür irgendjemanden oder irgendetwas zu opfern. Es hätte ihn freuen müssen, dass Althea nicht gewonnen hatte, dass sie weder ihn, noch Jock gebrochen hatte. Er hätte begeistert sein müssen, wieder einen Weg nach Hause gefunden zu haben.
    Nach Hause.
    Ohne dass er es wollte, flackerte sein Blick zum Fenster des Speisezimmers hinüber. Die Vorhänge versperrten ihm die Sicht auf sie, doch er konnte ihre Anwesenheit spüren. Als wäre sie eine Flamme, die ihn unwiderstehlich anzog.
    »Möchtest du denn gar nichts sagen?«, fragte Jock amüsiert.
    »Ich kann es gar nicht glauben«, entgegnete er. »Ich habe mir nie vorgestellt, nach England zurückzukehren.«
    »Das musst du auch nicht, weißt du«, sagte Jock. »Um ehrlich zu sein gibt es da nicht viel, zu dem man zurückkehren könnte, und das, was da ist, wird von den Banken gut verwaltet. Das Haus ist völlig verfallen, aber die Farm gibt es noch. Und das einzige andere Anwesen von Wert ist das Mayfair-Gut. Allerdings hat Althea dort lebenslängliches Wohnrecht, was aber wiederum wohl nicht mehr allzu lange eine Rolle spielt.«
    »Ich sollte ihr einen Besuch abstatten.«
    »Warum?«, fragte Jock und zum ersten Mal schlich sich eine tiefe Bitterkeit in seine Stimme. »Sie hat dir das Leben zur Hölle gemacht. Sie hat deine Mutter zutiefst verabscheutund sie hat dich dafür gehasst, dass du ihr Sohn warst. Sie würde dir einen Besuch nicht danken.« Er tippte sich gegen die Stirn. »Aber wenn du nur hinfahren möchtest, um ihr ins Gesicht zu spucken, nun, das könnte ich verstehen.«
    Doch das wollte er nicht. Kein bisschen. Er runzelte die Stirn und versuchte, die Ursache für seine eigene, unerwartete Reaktion zu ergründen. Müsste er denn nicht ganz versessen darauf sein, seiner Großmutter entgegenzutreten, gesund und munter vor ihr zu stehen und ihr seinen Triumph ins Gesicht zu schleudern? Doch das war er nicht. Sowohl Althea als auch sein damaliges Selbst gehörten einer so fernen Vergangenheit an, dass er sich kaum noch an sie erinnern konnte. Sie beide kamen ihm vor wie Figuren eines Buches, das er nicht wieder aufschlagen wollte.
    »Nein, ich glaube nicht«, murmelte er und fühlte, wie der letzte Rest dieses alten Zorns verrauchte.
    Jock nickte. »Ich kann verstehen, dass du hier nicht weg möchtest«, sagte er, sog tief die Luft ein und wandte sein Gesicht nach oben, den Millionen winziger Lichtpunkte zu, die sich über den Himmel gezogen hatten wie ein Schleier über einen dunklen Fluss. »Ich verstehe, warum du hier bleiben möchtest. Dieses Land ist atemberaubend. Und Sir Robert hat mir Geschichten über deine Heldentaten erzählt. Er hat gesagt, du hättest bei der Lokalisierung des Grabes von Thutmosis dem Ersten deine Finger im Spiel gehabt.« Und mit einer Spur von Besitzerstolz fügte er hinzu: »Miss Braxton hat eine Abhandlung darüber geschrieben, wusstest du das?«
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    Jock besaß alle Eigenschaften, die ein junger Aristokrat haben sollte, er war durch und durch ein Vorbild: anständig, intelligent und teilnahmsvoll. Jim besaß alle Eigenschaften, die ein Überlebenskünstler brauchte: Er war doppelzüngig, gerissen und skrupellos.
    »Ist das nicht merkwürdig?«, sagte Jock nachdenklich. »Da sind wir seit Jahren getrennt und doch hat uns das Schicksal beide hierher geführt, an denselben Ort.«
    Und, dachte Jim mit einem leeren Gefühl in der Brust, zu derselben Frau.

K APITEL 28
    Doch die Erinnerungen waren ihr geblieben. Sie konnte träumen, von dem, was gewesen war, und von dem, was hätte sein können. Von der Schönheit, dem Mysterium und der Leidenschaft dessen, was sie auf ewig in ihrem Herzen tragen würde. Wie einen geheiligten Schatz!
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    » I ch bin ja so froh, dass es dir gut geht, Ginesse. Dieser neu entdeckte Duke meinte, du hättest einiges durchgemacht auf deiner Reise. Er schien sehr um dich besorgt zu sein, aber es scheint dir ja gut zu gehen«, sagte Sir Robert und strahlte Ginesse an. »Was für ein Abenteuer muss das gewesen sein! Du schlägst eindeutig nach deiner Mutter. Sie sah stets am besten aus, wenn sie in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte.«
    Mit großer Zuneigung sah Ginesse ihren Urgroßvater an, als Sir Robert ihre Hand in seine

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