Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)
Kribbeln durchlief sie, als er sprach. Sie konnte seinen Atem durch den zarten Stoff spüren. Wärme und Erregung stieg zwischen ihren Beinen auf. Sie wollte zurückweichen, aus der Fassung gebracht von diesem berauschenden Gefühl, doch er ließ es nicht zu. Er packte ihre Hüften, zog sie an sich und presste seinen Mund auf diese empfindlichste aller Körperstellen. Seine Zunge begann, sie zu erforschen und der Stoff wurde feucht.
Ein Stromschlag jagte durch ihren Körper, wogte in ihrem Bauch auf, kribbelte in ihren Brustwarzen und Lippen, in ihren Fingerspitzen und Kniekehlen und ballte sich dort zusammen, wo sein Mund sie berührte. Sie zitterte, ihre Knie wurden weich, doch er stützte sie. Er streifte ihr die Haremshose von den Hüften, umschlang ihre Schenkel mit einem kräftigen Arm und presste sie an sich.
»Leg deine Hände auf meine Schultern«, murmelte er gegen ihre Haut. Jedes dieser warmen Worte steigerte das knospende Verlangen, das unter seinem Mund zu erblühen begann, bis es beinahe eine Folter war.
Sie konnte kaum etwas anderes tun. Sie stützte sich auf seine Schultern, fühlte, wie sein Mund sich öffnete und seine Zunge den Saum ihres Körpers erkundete.
Sie zuckte zusammen, es war so intim, so lustvoll. Er fand die verborgene Perle und mit unendlicher Zärtlichkeit sog er daran. Sie schrie auf, das Gefühl war von einer solchen Intensität, dass es beinahe schmerzte. Ihr Körper reagierte heftig und alles zerschmolz zu flüssigem Gold.
Ihre Knie knickten abermals ein, er fing sie auf und legte sie neben sich in den warmen, puderigen Sand, während draußen der Sturm toste. »Zu viel, zu schnell«, flüsterte er. »Ich bin gierig. Entschuldige.«
»Nein«, entgegnete sie zittrig. »Es ist nur ... ich hatte keine Ahnung.«
Er lachte leise und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Dann wurde seine Miene wieder ernst. »Du bist so unglaublich schön«, flüsterte er.
Ein befremdeter Ausdruck legte sich über ihr Gesicht. Sie wusste, er sagte das, um ihr einen Gefallen zu tun, denn sie war nicht schön, und sie fühlte sich unwohl, als sie ihn das jetzt sagen hörte. Sofort erkannte er, dass etwas nicht stimmte. Er rollte sich herum und stütze sich mit den Händen rechts und links von ihrem Kopf ab, die Muskeln auf seinen Armen tanzten.
»Was ist los?«, fragte er leise. »Habe ich etwas Falsches gesagt? Habe ich etwas getan, das dich beleidigt?«
»Nein.«
»Was dann?«
Er sah sie unverwandt an. Niemand hatte sie bisher so genau angesehen, dachte sie. Sie war niemals zuvor so ...
durchschaut
worden. Sie würde nichts vor ihm verbergen können. Niemals.
»Es ist dumm. Es ist nur, weil ... du mich schön genannt hast, und ich weiß, dass du es gesagt hast, um mir eine Freude zu machen, aber ich bin es nicht, und dann ist mir aufgegangen, dass man so etwas eben sagt, wenn man ... das hier tut. Und dass hat mich daran erinnert, dass ... andere diese Worte auch schon von dir gehört haben.«
Einen schier endlosen Augenblick lang starrte er sie nur an und widerstreitende Gefühle flackerten über sein Gesicht. Wie hatte sie ihn nur jemals für rätselhaft halten können? Jetzt konnte sie seine Verwirrung genau erkennen, seinen Schrecken, seine Enttäuschung, eine Spur von Ärger und Entrüstung und dann endlich Verwunderung und, ja, Liebe.
»Ich weiß nicht recht, ob ich mich wegen deiner Annahmen über meine sexuelle Erfahrenheit beleidigt oder geschmeichelt fühlen soll. Da gab es keine anderen. Es war nie wie das hier. Nicht einmal annähernd. Es gab nichts außer ein paar kurzer Begegnungen, die ... Erleichterung versprochen haben. Aber ich habe nie ›Dinge gesagt‹, wenn ich das hier getan habe. Da wurde überhauptnicht viel gesprochen, es war nur«, er sah weg und sie konnte sein Unbehagen und seine Verlegenheit erkennen, »gegenseitige körperliche Befriedigung. Ganz gewiss keine Liebe.« Sein Blick kehrte zu ihrem Gesicht zurück, fragend. »Verstehst du?«
Sie nickte.
»Und was deine Behauptung betrifft, du wärst nicht schön ... Nein«, sagte er, als sie den Kopf wegdrehen wollte, »schau mich an. Du bist die außergewöhnlichste Frau, die ich je gesehen habe. Und du bist mit Sicherheit auch die schönste. Hat dir das denn noch kein Mann gesagt?«, fragt er und sie konnte nichts als Verwunderung in seiner Stimme hören. »Das kann ich mir nur dadurch erklären, dass du die Männer eingeschüchtert hast, und du kannst, weiß Gott, einschüchternd sein. Deine Schönheit hat
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