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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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selbst starben. Weil sie sie liebten. Sie liebten sie und sie würden ihre Überreste niemals finden, weil sie an den falschen Orten suchen würden.
    Der Gedanke daran, wie sie Jahr um Jahr endlos umherirrten, erfüllte sie mit Grauen und Scham. Sie hätte einen Brief hinterlassen können, in dem sie ihr Vorhaben erklärte. Sie hätte ihn bei einer verantwortungsvollen Person hinterlegen können, für den Fall, dass sie nicht zurückkehrte. Und falls sie jemals wieder die Gelegenheit bekam, etwas so Dummes zu tun, dann würde sie auf jeden Fall alles aufschreiben. Aber ... sie hatte doch niemals daran gedacht, dass sie sterben könnte. Sie hatte nicht mit Neely gerechnet, diesem verfluchten Mistkerl!
    Sie sah hinab auf Jims gebräuntes, schönes Gesicht, seine Wimpern warfen einen fächerartigen Schatten über seine hohen Wangenknochen und sein Haar hing ihm in wirren, feuchten Strähnen in die Stirn. Er wirkte so viel jünger, so verletzlich. Sein harter Gesichtsausdruck war verschwunden, die Unerbittlichkeit gemildert und seine Züge schienen entspannt. Sie strich ihm die Haare zurück. Auch wenn sie noch einmal vor der Wahl stünde, könnte sie Jim nicht verlassen, sie würde nicht ...
Verdammt
, sie hasste Neely.
    Warum wachte Jim nicht auf? Er war jetzt schon seit beinahe zwanzig Minuten bewusstlos. Die Mondsichel stieg am orchideenfarbenen Himmel auf. Bald würde es Nacht sein. Vorsichtig schob sie die Hände unter Jims Kopf und ließ ihn zu Boden sinken. Sie musste Vorkehrungen treffen, bevor die eisige Wüstennacht hereinbrach ... Er stöhnte.
    Auf den Knien rutschte sie zurück an seine Seite und legte die Hände um sein Gesicht. »Mr Owens. Jim.« Eine Träne fiel auf seine Wange. »Geht es dir gut?«
    »Nein«, ächzte er. Er schnitt eine schmerzverzerrte Grimasse und lugte mit einem Auge zu ihr hoch. »Was ist passiert?«
    »Lieg still. Neely hat dich von hinten mit dem Gewehrkolben erwischt.«
    Er rollte sich auf die Seite und richtete sich stöhnend in eine sitzende Position auf. »Wo ...?«
    »Versuch nicht aufzustehen. Sie sind weg«, sagte sie und schlang einen Arm um seine Schultern.
    »Weg?« Er sah sich fassungslos um. »Sie haben Sie
allein
gelassen?«
    »Nein. Du bist doch hier. Und jetzt hör auf. Dein Kopf blutet wieder.«
    Er legte eine Hand auf seine Stirn, holte scharf Luft und zuckte zusammen. »Wie lange ist das her?«
    »Vielleicht eine Viertelstunde – 
Nein!
Du bist nicht in der Verfassung, um daran irgendwas zu ändern.«
    Aber er kämpfte sich bereits auf die Füße. Sie schob sich mit einer Schulter unter seinen Arm und tat ihr Bestes, um ihn zu stützen, während er sich unter Schmerzen aufrichtete. Er war schwer und schwankte, sie musste ihre Arme fest um seine Taille schlingen, um zu verhindern, dass er wieder hinfiel.
    »Bitte«, sagte sie. »Du kannst nichts tun. Du tust dir nur weh. Du musst ...«
    Doch ihre Worte fanden kein Gehör. Noch während sie sprach, knickten seine Knie ein und er sank langsam zu Boden, ihre Arme noch immer um ihn geschlungen. Er hatte erneut das Bewusstsein verloren.

K APITEL 15
    Schade um seine lang vergangenen Träume! Denn er hatte einst einen flüchtigen Blick auf höhere Ziele als den bloßen Erwerb von Geld und die käuflichen Freuden des Fleisches erhascht.
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    » M mm. Das ist einfach köstlich. Sie müssen diese Entenbrust kosten, Professor Tynesborough«, sagte Sir Robert und schwenkte seine Gabel einladend über ein perfekt gebratenes Stück Fleisch in einer dicken Granatapfel-Brandy-Reduktion, neben dem sich ein Berg glänzender kleiner Couscous-Perlen auftürmte.
    Der Professor schüttelte bedauernd den Kopf. »Aus Mitleid mit meinem armen Kamel muss ich leider ablehnen. Ich schwöre, ich habe seit Beginn der Reise mindestens zehn Pfund zugenommen.«
    »Haji, dann musst du mir damit helfen«, forderte Sir Robert Haji auf und wandte sich zu ihm um. »Ich kann dem Koch nicht ganz alleine gerecht werden und er ist ein wirklich empfindlicher und leicht reizbarer Kerl. Allerdings ist er auch ein verflixt guter Koch und es wäre eine Schande, wenn er kündigen würde.«
    Das hielt Haji zwar nicht für sehr wahrscheinlich, da sie sich über hundert Meilen von der nächsten Stadtentfernt mitten in der Wüste befanden, doch er spießte sich trotzdem ein Stück des delikaten Fleisches auf die Gabel und legte es auf seinen Teller. Er musste zugeben, dass der Koch wirklich außergewöhnlich gut war. Wo Sir

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