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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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wollte nur dass ich die Nachtwache übernehme.«
    »Oh«, sagte sie. »Müssen Sie denn jetzt gleich gehen?«
    Nein. Ja. Jetzt gleich. Bevor es zu spät ist ... Wenn es das nicht längst schon ist.
    »
Nein.
«
    Sie schenkte ihm ihr spitzbübisches Lächeln. »Dann wollen Sie doch sicher, dass ich Ihnen alles über die Erbauung der Stufenpyramiden erzähle.«
    »Nichts wäre mir lieber.«
    Sie ließ sich wieder zu Boden sinken, lachte ein bisschen und hob die Feder eines Geiers auf, der irgendwohoch oben über sie hinweg geflogen sein musste.
    Er versuchte, sich an Charlottes Gesicht zu erinnern, doch es war nicht mehr da. Alles, was er sah, war das Mädchen vor ihm, das sich jetzt vorbeugte, um mit einer Geierfeder ein Bild für ihn in den Sand zu zeichnen. Aus ihrem hochgesteckten Haar hatte sich eine Strähne gelöst, die sich an ihren Hals schmiegte, wie die Hand eines Liebhabers ...
    Der Gewehrkolben traf ihn hart an der Schläfe.
    Er fühlte, wie seine Knie nachgaben, und dachte noch, LeBouef würde sich sicher schieflachen, wenn er erfuhr, dass Jim Owens endlich doch noch überrumpelt worden war, weil er ein Mädchen anschwärmte, das Strichmännchen in den Sand zeichnete.

K APITEL 14
    Auch im Angesicht größter Bedrängnis war sie stets ein tapferes Mädchen. Man hätte sie gar heldenmutig nennen können und Unfälle Gefahren waren ihr nicht unbekannt.
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    » S ie werden mitkommen!«, brüllte Neely.
    »Das werde ich nicht«, beharrte Ginesse. Sie kniete neben dem bewusstlosen Jim Owens am Boden und berührte sachte die klaffende Wunde an seinem Kopf, unsicher, ob sie einen Schädelbruch ertasten könnte, selbst wenn er einen hatte.
    »Packt zusammen und beladet die Kamele!
Sofort!
«, brüllte Neely seine Männer an, die sofort aufsprangen und das Lager mit einer Geschwindigkeit abbauten, die sie beim Errichten nie an den Tag gelegt hatte.
    Drohend wandte er sich wieder an sie. »Gott verdammt, Mädchen.
Wollen
Sie denn unbedingt sterben?«
    »Ich werde nicht sterben«, entgegnete sie.
    »Ganz genau. Weil Sie nämlich mitkommen werden und damit basta. Owens kann hier draußen verrotten, wollte es ja nicht anders. Aber ich hab die Aufgabe, Sie zum Colonel zu bringen, und das werde ich auch tun.«
    »Aber Sie tun es nicht. Sie bringen mich zurück nach Suhag.«
    »Nur bis Verstärkung eintrifft. Stehen Sie jetzt auf.«
    »Nein«, sagte sie, den Blick auf Jim gesenkt. »Ich werde Mr Owens nicht allein lassen.« Er sah blass aus, auch wenn sein Atem regelmäßig ging.
    »Hören Sie, Miss Whimpelhall«, holte Neely in angestrengt vernünftigen Ton aus. »Wenn Sie nicht mitkommen, können Sie sich genauso gut mit Mr Owens’ Pistole hier eine Kugel in den Kopf jagen. Weil Sie dann nämlich sterben werden, so sicher wie’s in der Hölle einen Teufel gibt.«
    Er hatte Jim von hinten niedergeschlagen. Sie verabscheute ihn.
    »Mr Neely«, entgegnete sie mit harter, unbeugsamer Stimme, »lassen Sie mich eines klar stellen. Ich werde nicht mit Ihnen kommen. Wenn Sie mich zwingen wollen, werde ich mich bei jedem einzelnen Schritt wehren. Und wenn Sie sich von hinten an mich heranschleichen und mich bewusstlos schlagen«, immerhin hatte Neely so viel Anstand, an dieser Stelle zu erröten, »werde ich bei der ersten Gelegenheit fliehen. – Weil ich, Mr Neely, mehr Vertrauen in einen besinnungslosen Mr Owens habe, als in einen disziplinlosen Schuft und seine nicht weniger unehrenhaften Soldaten.« Sie musterte Neelys Männer mit vernichtendem Blick. Keiner von ihnen konnte ihr in die Augen sehen.
    Sie waren mit dem Abbau des Lagers fertig. Die Zelte waren verschnürt und die Lastkamele bereits beladen und in einer Reihe zusammengebunden worden.
    Neely riss sich zusammen. »Owens hat mir keine Wahl gelassen«, erklärte er so würdevoll wie möglich.
    »Und
ich
lasse Ihnen auch keine. Ich werde ihn nicht hier zurücklassen.«
    Er fletschte die Zähne und ging neben ihr in die Hocke, so dass sie sich direkt in die Augen sahen. »Haben Sie schon mal gesehen, was diese Barbaren mit einem Mann so anstellen?« Seine Stimme war bedrohlich leise. »Sie richten ihn so zu, dass man ihn nicht mal mehr als Menschen erkennt, das tun sie. Manchmal schneiden sie Stücke aus ihm raus, häuten ihn lebendig oder ziehen seine Eingeweide heraus und hängen sie ihm um den Hals. Oder manchmal überlassen sie auch der Wüste die Arbeit. Sie fesseln ihn und lassen ihn solange draußen in der Sonne schmoren,

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