Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)
bestätigte sie schließlich. »Und Colonel Lord Pomfrey hat auch geschrieben, du wärst ein Rohling.«
»Wieder richtig.« An seinem Kiefer zuckte ein Muskel.
»Und Colonel Lord Pomfrey sagt, du hättest schlechte Manieren und einen ungehobelten Umgangston«, fuhr sie fort und bevor sie sich dieser Sünden wegen ebenfalls für schuldig bekennen konnte, fügte sie schnell noch hinzu, »aber das finde ich nicht.«
Dafür erntete sie einen verwirrten Blick von ihm.
»Er sagt außerdem, du würdest dich mit Banditen und« – sie entschied, die Bezeichnung »Schakal«, die Pomfrey in seinem Brief gewählt hatte, lieber nicht zu erwähnen – »mit Gesetzlosen einlassen.«
»Wie schmeichelhaft, dass Pomfrey so viel Tinte für meine Schwächen übrig hatte.« Jetzt klang er überhaupt nicht mehr wie ein Cowboy, sondern eher wie ein hochnäsiger europäischer Aristokrat, gelangweilt und amüsiert, doch darunter schwelte eine kalte Wut darüber, dass jemand es gewagt hatte, über ihn zu urteilen.
»Und Colonel Lord Pomfrey sagt, man kann dir nicht trauen ...«
»Kennen Sie überhaupt seinen Vornamen?«
Die Frage traf sie vollkommen unvorbereitet. »Ich ... Was meinst du damit?«
»Colonel Lord Pomfrey. Sie nennen ihn nie beim Vornamen.« Er sah sie an. Sein Kopf war leicht nach unten geneigt und seine Züge wirkten im Mondlicht wie aus kühlem Stein gemeißelt.
»Natürlich weiß ich, wie er mit Vornamen heißt«, blaffte sie und versuchte dabei, so überzeugend wie möglich zu klingen – leider hatte sie es nämlich tatsächlich vergessen.
»Denn wenn Sie meine Verlobte wären, würde ich wollen, dass Sie mich beim Vornamen nennen, auch dann, wenn ich es nicht hören könnte.« Er war ihr jetzt so nahe, dass sie seinen Atem über ihre Lippen streichen spürte, so nahe, dass sie seine ineinander verflochtenen Wimpern erkennen konnte, so nahe, dass sie die feinen Sandspuren an seinem Hals erahnte. Das Grau seiner Augen wurde zu Rauch und sein Blick war so intensiv, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Ihr stockte der Atem und ihr Herz begann zu rasen.
Obwohl sie die drohende Gefahr spürte und obwohl sie instinktiv ahnte, dass sie sich jetzt besser nicht rühren und kein Wort sagen sollte, konnte sie sich einfach nicht beherrschen. »Warum?«, flüsterte sie.
»Weil mein Name dann jedes Mal, wenn Sie ihn aussprächen, Ihre Lippen berühren würde.« Alle Härte war aus seiner Stimme gewichen und sie war so dunkel und rauchig wie sein Blick. »Wie ein Kuss.«
Sie schaffte es einfach nicht, sich abzuwenden, obwohl er ihr die Gelegenheit dazu ließ. Stattdessen tat ihr Körper das, was der Verstand ihr verbot, und sie hobdas Kinn. Er senkte den Kopf und seine Lippen berührten federleicht ihren Mund.
Ein Prickeln durchlief sie und es war, als wären all ihre Sinne plötzlich erwacht. Er zog sie näher und drückte den Mund nun entschiedener auf ihre Lippen. Sie gab seinem sanften Drängen nach und schmiegte sich an ihn. Er legte einen Arm um ihre Taille und ließ seine Hand ihren Hals hinabgleiten, strich ihr den dünnen Baumwollstoff von der Schulter und streichelte den Ansatz ihrer Brüste über dem engen Untergewand aus Satin.
Sie bog den Rücken durch, wölbte sich seiner Berührung entgegen und das durchbrach schließlich die Mauer seiner Entschlossenheit und schwemmte das Verbot, das er sich selbst auferlegt hatte, davon. Er presste sie so fest an sich, dass sie seinen Herzschlag spürte, und sein Kuss wurde noch intensiver. Seine Zunge strich über ihre Lippen und als die unerwartete Berührung sie aufkeuchen ließ, fühlte sie seine Zunge in ihren Mund gleiten, tief, sinnlich und erregend.
Er schob sie ein wenig zur Seite und unterbrach den Kuss. Sie gab einen protestierenden Laut von sich, doch dann fühlte sie seine Lippen wieder auf der Haut. Sie strichen die Linie ihres Kinns entlang und ihren Hals hinab, wobei sie eine Spur zarter Küsse hinterließen. Bei der Mulde unter ihrer Kehle hielt er inne und fuhr mit der Zunge darüber, kostete sie.
Die Empfindung war so intensiv, so aufregend, dass ein Zittern sie durchlief. Sie ließ den Kopf nach hinten sinken und gab sich seiner Berührung hin. Seine Finger strichenihr über die Schulter, streiften zart ihre Brust und weckten ein unbeschreibliches Verlangen in ihr. Sie wollte mehr.
Sie wollte seine Hand auf ihrer Brust spüren, sie sehnte sich nach Linderung und konnte doch nicht genug bekommen von dieser süßen Folter.
Sie wand sich vor
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