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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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vorsichtig. Sie hat viel durchgemacht.«
    Die Ehefrauen einiger seiner Männer erschienen im Gefolge der Gattin eines seiner Nachwuchsoffiziere. Ihre faszinierten Blicke flogen zwischen Mildred und James Owens hin und her.
    »Hätten Sie wohl die Güte, nach Miss Whimpelhall zu sehen, Mrs Bly?«, fragte Pomfrey. »Sie braucht ein Bad und etwas Neues zum Anziehen.
    »Zuerst braucht sie Wasser und dann etwas zu essen«, widersprach Owens. »Danach können Sie sich um ihr Aussehen kümmern.«
    Pomfrey lief rot an. »Das versteht sich von selbst.«
    Während Mildred davongetragen wurde, stieg Owens vom Kamelrücken. Der Mann konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, bemerkte Pomfrey. Er wankte, doch als einer der Soldaten ihn zu stützen versuchte, schüttelte er ihn ab.
    Pomfrey lächelte ihm verhalten zu. »Sobald Sie gegessen und sich gewaschen haben, können Sie in mein Büro kommen und mir berichten, was mit dem Rest meiner Männer geschehen ist«, erklärte er und nickte einem seiner jungen Lieutenants zu, der zwar Haltung angenommen hatte, dessen Mund jedoch vor Verblüffung offen stand. »Jones wird Sie zur Männerkaserne führen.«
    »Natürlich«, bestätigte Jones. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Mr Owens?«
    Owens nickte müde und wandte sich zum Gehen, doch Pomfrey hatte das Gefühl, ihm noch etwas sagen zu müssen. Die Reise hatte den Mann offensichtlich an seine Grenzen gebracht und doch hatte er Mildred hierher geführt. Sein Vertrauen in Owens war also doch gerechtfertigt gewesen.
    »Owens«, rief er.
    Der junge Mann hielt inne und seine Schultern sackten erschöpft herunter, dann drehte er sich zu ihm um.
    Pomfrey lächelte. »Nun, Sie haben stets erklärt, Sie würden Ihre Schuld mir gegenüber begleichen, und dashaben Sie soeben getan«, sagte er freundlich. »Ich denke, damit sind wir quitt.«
    Ein seltsames, ironisches Lächeln umspielte Owens’ aufgesprungene und blutende Lippen. »Glauben Sie?«
    »Aber natürlich«, entgegnete Pomfrey. »Sie etwa nicht?«
    »Nicht einmal annähernd, Colonel«, antwortete er und mit dieser mysteriösen Bemerkung wandte er sich ab und humpelte davon.

    Pomfrey fragte sich immer noch, was Owens wohl gemeint haben konnte, als dieser eine Stunde später in der Tür seines Büros erschien. Er hatte sich gewaschen, rasiert und eine der khakifarbenen Regimentsuniformen angezogen, da seine eigenen Kleider nicht mehr zu retten gewesen waren, doch er sah trotzdem noch immer schrecklich aus. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen, seine Wangen waren eingefallen und seine Wangenknochen zeichneten sich scharf unter seiner verbrannten und sich schälenden Haut ab.
    »Ah, Owens. Ist schon in Ordnung, Hobbins«, sagte er zu seinem Sekretär, der pflichtbewusst aufgesprungen war, um die Heiligkeit des Büros seines Vorgesetzten zu verteidigen. »Kommen Sie rein, Owens, setzen Sie sich.«
    Er bot Owens den Stuhl an der gegenüberliegenden Schreibtischseite an und wartete, bis Owens sich gesetzthatte. »Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?«, fragt er, hob die Kanne, die Hobbins ihm kürzlich gebracht hatte, und schenkte sich eine Tasse ein.
    Owens ignorierte sein Angebot. »Wie geht es ihr?«
    »Ihr?«, fragte Pomfrey.
    »Mi – Miss Whimpelhall.«
    »Oh«, Pomfrey nickte. »Gut, soweit ich weiß, ansonsten hätte man mich mit Sicherheit informiert. Danke der Nachfrage.«
    »Sie meinen, Sie haben sie noch nicht einmal gesehen?«
    »Aber natürlich nicht«, rief Pomfrey ernsthaft erstaunt. »Ich kann Ihnen versichern, dass sie mir kaum danken würde, wenn ich sie in ihrer derzeitigen Verfassung aufsuchen würde. Es würde sie zutiefst beschämen. Ich werde sie zu gegebener Zeit sehen. Morgen vielleicht.«
    Ein kaltes Glitzern lag in Owens’ hellen Augen.
    »Nun, berichten Sie mir bitte von Neely und dem Rest meiner Männer.«
    »Sie haben uns im Stich gelassen«, sagte Owens schlicht.
    »
Was?
«
    »Neely hatte sich in den Kopf gesetzt, dass wir von mahdistischen Räubern verfolgt würden, die vorhatten, uns zu überfallen. Er wollte auf halber Strecke umkehren. Ich lehnte es ab.«
    »Neely hat Sie und Miss Whimpelhall zurückgelassen und ist desertiert?«, fragte Pomfrey ungläubig.
    »Ich kenne die Einzelheiten nicht. Er hat mich bewusstlos geschlagen. Als ich wieder zu mir kam, waren er und seine Männer fort und Miss Whimpelhall war noch bei mir.«
    »Herrgott noch mal, und was hat sie erzählt?«
    »Nicht viel.« Sein Blick wurde weicher und für einen Moment flackerte

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