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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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sich von seinem Kamel schwang, befahl er seinen Männern, eine Trage bereitzustellen. Sie beeilten sich, seinem Befehl nachzukommen, und er fragte den Jungen nach seinem Namen. Da er nicht sofort antwortete, ergriff Pomfrey die Gelegenheit und erlöste das arme Pferd mit einem Kopfschuss von seinen Leiden.
    Was dann geschah, verblüffte ihn noch immer. Als das Pferd zusammenbrach, war Owens aufgefahren, und noch bevor Pomfrey begriff, was vor sich ging, hatte ihm Owens schon einen Faustschlag mitten ins Gesicht verpasst, der ihn rückwärts zu Boden warf.
    »Verdammter Bastard!«, brüllte der Junge. »Sie verfluchter Scheißkerl, ich verdanke diesem Pferd mein Leben!«
    Ein paar seiner Soldaten packten den Jungen, woraufhin er vor Schmerzen aufgestöhnte. Pomfrey reagierte nachsichtiger.
    »Seid vorsichtig mit ihm, Männer«, rief er »Die Sonne und der Wind müssen ihn in den Wahnsinn getrieben haben.«
    Der Junge wollte sich auf ihn stürzen, doch seine Soldaten hielten ihn fest. Pomfrey rappelte sich hoch und betastete vorsichtig sein Kinn.
    »Ich war diesem Hengst etwas schuldig!«, schluchzte der Junge. »Er hat mich treu getragen und so wird es ihm vergolten!«
    Traurig sah Pomfrey zu seinen Männern. »Seht ihr? Ein Mann bei klarem Verstand könnte wohl kaum glauben, er habe einem seelenlosen Tier gegenüber eine Schuld zu begleichen.«
    Nun war auch das letzte bisschen Kraft, das dem Jungen noch geblieben war, erschöpft. Er taumelte, als sei sein Gewicht mehr, als seine Beine noch tragen konnten. »Lasst mich los«, keuchte er.
    »Du sagst, du seist diesem Tier etwas schuldig. Doch was ist mit der Schuld mir gegenüber, Junge? Habe ich dir nicht gerade das Leben gerettet? Und du zeigst dich für diesen Akt der Gnade erkenntlich, indem du mir ins Gesicht schlägst. Ist das vielleicht achtbar? Ist das
ehrenwert

    Seine Worte hatten den gewünschten Effekt auf den zerschundenen jungen Mann. Er hörte auf, sich zur Wehrzu setzten. Er zwinkerte, als hätte er Schwierigkeiten, klar zu sehen. »Ich werde es Ihnen vergelten«, stieß er hervor. »Ich schwöre, ich werde meine Schuld begleichen. Um nichts in der Welt möchte ich Ihnen verpflichtet sein.«
    Und dann hatte er das Bewusstsein verloren.
    Diese Begegnung hatte Pomfrey davon überzeugt, dass er Owens vertrauen konnte, denn dieser war auf seine eigene primitive und heidnische Weise ein Ehrenmann. Wenn Owens sich schon einem Pferd gegenüber derart verpflichtet fühlte, wie stark musste sein Pflichtgefühl dann erst einem Mann gegenüber sein, der ihm das Leben gerettet hatte? Nein, er war sich absolut sicher gewesen, dass Owens der Richtige war, um Mildred zu beschützen. Er hoffte nur, dass er seine Fähigkeiten nicht überschätzt hatte.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Araber, die sich der Garnison näherten. Er wünschte, sie würden einfach wieder verschwinden, doch dem war nicht so.
    »Öffnet die Tore!«, brüllte der Reiter.
    Mein Gott. Er war
Engländer
.
    »Sir?«, rief der junge Lieutenant zu ihm hoch.
    »Zum Teufel mit euch, das hier ist Mildred Whimpelhall!«, brüllte der Mann auf dem Kamel wieder. »
Und jetzt öffnet die verdammten Tore!
«
    Mildred?
»Öffnet die Tore! Sofort!«, befahl Pomfrey und rannte die Stufen hinunter. Er kam unten an, als Jim Owens gerade ins Fort ritt.
    »Mildred! Mein Gott, Owens, was ist passiert?«
    Owens hielt sie vor sich im Sattel, sie war in schmutzige ägyptische Lumpen gewickelt, ihr Gesicht war fast gänzlich von einem Schleier verborgen und nur eine lange, verfilzte, rötliche Haarsträhne fiel über Owens’ Arm. Das bisschen, das er von ihrem Gesicht erkennen konnte, war genauso verdreckt wie ihre Kleidung, verkrustet von Schweiß und Staub. Ihre Augen waren geschlossen und er konnte nicht erkennen, ob sie noch atmete.
    »Ist sie in Ordnung?«
    Owens nickte. Er sah genauso mitgenommen aus wie die Frau, die er hielt. Seine Haut war unter der Staubkruste verbrannt und seine Lippen weiß vom Salz seines Schweißes. »Sie ist nur bewusstlos. Sie braucht Wasser und etwas zu essen. Und Ruhe.«
    Sein Blick ruhte auf dem reglosen Bündel, während Pomfrey zwei seiner Soldaten zu sich winkte. »Holt sie da runter und befreit sie um Himmels Willen von diesen Lumpen.«
    Sie hasteten zu den Neuankömmlingen hinüber und hoben die Hände, um sie Owens abzunehmen, der sie jedoch nur sonderbar widerwillig in ihre Arme gleiten ließ.
    »Vorsichtig«, befahl Owens scharf. »Seid ja

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