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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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aufbrausendes Wesen und seinen weitreichenden Einfluss in Ägypten bekannt war. Und ganz offensichtlich bedeutete sie auch Jim Owens etwas und dessen Ruf war sogar noch bedrohlicher, wenn auch nicht ganz so weit verbreitet.
    Also hatte er sie in sein Büro gebeten und sich entschuldigt. Diese dreiste Person hatte einfach »gut« gesagt und dann von ihm verlangt, sie mit einer vollen Eskorte vierzig Meilen in die Wüste hinaus zu begleiten, damit sie nach irgendeiner verlorenen Stadt graben konnte.
    Nun ja, er hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass er kein Mann war, der Doppelzüngigkeit und Betrug auch noch belohnte. Selbst wenn sie mit entsprechenden Referenzen und Legitimationsschreiben hier aufgetaucht wäre, hätte er ihrer Bitte nicht entsprochen. Seine Männer hatten mit ihrer Zeit weit Besseres und Wichtigeres zu tun.
    Nichtsdestotrotz hatte er beschlossen, dass er nie wieder in eine derartig desaströse Situation verwickelt werden wollte, wie jene, die sich in seinem Büro zugetragen hatte. Er war so viel besser als das. Und um dies zu beweisen, würde er heute Abend mit ihnen beiden dinieren.
    Weshalb er jetzt vor seinem Ankleidespiegel stand und sich vergewisserte, dass der Krawattenknoten perfekt saß, dass sich keine Strähne aus seinen schimmernden, pomadisierten Haaren gelöst hatte, dass die Spitzen seines Schnurrbartes symmetrisch gestutzt und seine Nägel auf Hochglanz poliert waren. Ein lebendes Beispiel für Kultiviertheit höchsten Ranges würde er abgeben. Er hatte gerade eine minimale Korrektur an der Position seiner Krawatte vorgenommen und sich ein letztes, kleines Lächeln an sein Spiegelbild gestattet, als sein Offiziersbursche an der Tür klopfte.
    »Herein.«
    Der Soldat steckte den Kopf zur Tür herein. »Sir, gerade ist einer der arabischen Beobachter eingetroffen und hat berichtet, dass eine Karawane auf das Fort zumarschiert und in etwa einer Stunde hier ist.«
    »Eine Karawane? Was für eine Karawane?«
    »Keine Ahnung, Sir, tut mir leid. Er hat gesagt, ein alter englischer Gentlemen, irgend so ein Archäologe, wäre der Boss, aber ich konnte den Namen beim besten Willen nicht verstehen. Ich hab nur aus ihm herausgebracht, dass auch noch andere Engländer dabei sind. Ist ’ne große Karawane. Fünfundzwanzig Mann und genauso viele Kamele.«
    Pomfrey strich sich ein letztes Mal übers Haar. Es kam schon vor, dass Expeditionen in Fort Gordon Halt machten, doch es geschah höchst selten und es strapazierte die Vorräte der Garnison. »Vermutlich ein alter Schwachkopf, der nach ... nach Zerzura sucht, was auch immer das ist. Vermutlich werden wir von solchen Trotteln bald noch überrannt.«
    Unfroh blies er die Wangen auf. »Sagen Sie Jones, er soll ihnen Quartiere herrichten und ihnen ausrichten, dass ich sie morgen früh empfangen werde ...« Da kam ihm eine Idee, wie er die Tortur dieses Abendessens reduzieren und zugleich vollendete Manieren zeigen konnte. »Warten Sie. Sagen Sie Jones stattdessen, dass er sie in mein Speisezimmer bringen soll, sobald sie die Möglichkeit hatten, sich etwas frisch zu machen.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Hochzufrieden schnippte er sich einen Fussel vom Jackenärmel und machte sich auf den Weg.
    Als er das Speisezimmer erreichte, fand er Ginesse Braxton und James Owens dort bereits am Tisch sitzend vor. Sie am unteren Ende und er etwa in der Mitte. Owens betrachtete sein Glas Rotwein so interessiert, als könne es ihm die Geheimnisse des Universums enthüllen, und Ginesse Braxton schien genauso vertieft in das Muster ihres Porzellans zu sein.
    Wenigstens hatte Miss Braxton versucht, respektabel auszusehen, dachte Pomfrey und gratulierte sich sogleich zu seinem großzügigen Wesen. Sergeant Dodds Frau, die in etwa Miss Braxtons Figur besaß – wenn auch nicht ihre Größe –, hatte ihr einige ihrer Gewänder überlassen. Dieses hier war ein locker sitzendes Kleid aus apfelgrünem Batist mit hohem Spitzenkragen und Strickbündchen. Sie hatte ihr muskatfarbenes Haar zu einem ordentlichen Nackenknoten verschlungen und obwohl sie wirklich keine Schönheit war, strahlte sie doch eine sinnliche Anziehungskraft aus. Stolz lag im Schwung ihrer Stirn, ihre Lippen waren voll und ihre Augen groß und exotisch schräg gestellt. Nicht zu vergessen, die bemerkenswerte Farbe ihrer Iris. Man war versucht, sie als grell, wenn nicht gar aufdringlich zu bezeichnen.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung«, sagte er und nahm am anderen Ende des Tisches

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