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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Verlobte war.
    Und innerhalb weniger Sekunden hatte sich alles geändert.
    Einmal hatte er in irgendeinem schäbigen Kaff, dessen Namen er vergessen hatte, an einem Boxkampf teilgenommen. Sein Gegner war ein riesiger Deutscher gewesen, mit Fäusten wie Vorschlaghämmer und einem Kopf wie eine riesige Kanonenkugel. Am Ende der fünftenRunde, hatte der Deutsche beschlossen, dass man den Glockenschlag zum Rundenende nicht überbewerten musste, und als Jim ihm den Rücken zugewandt hatte, um in seine Ecke zurückzukehren, hatte der Mistkerl ihm einen Schlag verpasst. Irgendwie hatte Jim es geschafft, sich auf den Beinen zu halten, obwohl er kaum noch bei Bewusstsein war und den Lärm und die Rufe der Menge nur noch vage wahrnahm.
    Genauso benommen und orientierungslos hatte er sich gefühlt, als Pomfrey erklärte, wer sie war. Ein Dutzend widerstreitender Gefühle hatte in ihm getobt: Zorn, Erleichterung, Verwirrung, Bitterkeit, Euphorie. Hunderte von Erinnerungen der vergangenen drei Wochen waren vor seinem inneren Auge aufgeblitzt, jede einzelne plötzlich mit einer ganz neuen, aber keineswegs klareren Bedeutung.
    Sie hatte ihn belogen, ihn benutzt, sich ihm hingegeben und dann, als Pomfreys Worte endlich einen Sinn ergaben und er ihr noch einmal seinen Schutz und seinen Namen anbot, hatte sie abgelehnt. Zum zweiten Mal.
    Unvermittelt entstieg ein Grollen seiner Kehle, er packte die eisernen Gitterstäbe und schlug mit der Stirn dagegen, als wolle er sich einhämmern, dass es durchaus noch einen anderen Mann geben könnte, irgendeinen Gelehrten aus Oxford, einen der Protegés ihres Vaters. Vielleicht war es auch noch einfacher. Vielleicht wollte sie einfach mehr, als er ihr bieten konnte – und wer könnte es ihr verübeln? Vielleicht hatte sie sich zwar eine kurze Vernarrtheit gestattet, in ihm jedoch nie den Mann gesehen, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte. Für den sie ihrgesamtes Dasein, die Gemeinschaft, in der sie aufgewachsen war, und das Prestige, eine Braxton zu sein, aufgeben würde. Und auch das konnte er ihr kaum zum Vorwurf machen.
    »Owens! Weg von der Tür«, befahl ihm ein Wärter, der gerade den Raum betreten hatte.
    Jim stieß sich von den Gitterstäben ab und der Wächter schloss die Tür auf. »Der Colonel hat befohlen, Sie da raus zu lassen«, sagte er.
    Jim hob die Brauen. Er hatte Pomfrey nie als sonderlich barmherzigen Befehlshaber gesehen, doch anscheinend war ihm ja auch sonst so einiges entgangen.
    Der Wärter lächelte dünn. »Die Rechtsprechung ist ’n bisschen knifflig. Sie haben Glück, dass Sie kein Soldat sind, Owens, sonst würden Sie da wahrscheinlich den Rest Ihrer Tag absitzen.«
    »Jep«, antwortete er. »Wo ist mein Pferd?«
    »In den Stallungen. Und Ihre übrigen Sachen liegen im Büro des Quartiermeisters, aber die Pistole sehen Sie vermutlich erst beim Hinausgehen wieder.«
    »Danke.« Er verließ das Gefängnis und steuerte direkt die Stallungen an, wo ihn ein drahtiger, rothaariger Mann mit Lederschürze empfing.
    »Nettes Pferd haben Sie da«, begrüßte er ihn in breitem schottischem Akzent. »Aber nich’ gut behandelt, Sir. Gar nich’ gut.« Missbilligend schüttelte er den Kopf.
    »Wann kann ich ihn wieder reiten?«
    Der Mann blies entrüstet die Backen auf. »Frühestens morgen. Übermorgen wär mir noch lieber.«
    Zwei Tage. Wenn er ihr einfach aus dem Weg gehen würde, wenn er sich unauffällig verhalten und in den Kasernen bleiben würde ... Wem machte er da eigentlich was vor? Er würde es nur dann fertig bringen, von ihr fern zu bleiben, wenn sie ihn in einen Käfig steckten.
    »Ich komme morgen wieder.«

K APITEL 26
    Der Schicksalstag, an dem nun endlich alles enthüllt werden würde, war gekommen.
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    P omfrey hatte sich bei Ginesse Braxton entschuldigt. Er hatte die Beherrschung verloren. Er war beinahe trunken vor Erleichterung, dass die Frau, die Owens beschrieben hatte – eine unbeherrschte, schwatzhafte und impulsive Frau, die vier Tage und
Nächte
in Gefangenschaft von Barbaren verbracht hatte –, nicht Mildred war, und dieses Gefühl war jäh in Hohn umgeschlagen. Er wusste, er hatte sich schlecht benommen und machte das Mädchen dafür verantwortlich, wieder und nicht ohne Grund. Es war eindeutig Ginesses Schuld. Doch er war ein Gentleman und deshalb war eine Entschuldigung seinerseits fällig gewesen.
    Außerdem war sie immerhin Harry Braxtons Tochter, ein Mann, der für seinen Beschützerinstinkt, sein

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