Die Verwandlung - Blutsbande 1
hinab.
Die Auftragskiller waren da.
Zwanzig von ihnen glitten zu Boden. Alle trugen schwarze Kleidung, die auch den Kopf bedeckte. Über den Sturmhauben trugen sie schwarze Brillen. Hände und Füße waren durch schwarzes Leder geschützt. Kein einziger Zentimeter ihrer Haut war dem Licht ausgesetzt.
Sie waren erstaunlich effizient. Die Vampire, die nicht verbrannten, wurden mit Pflöcken getötet. Andere wurden mit langen Messern enthauptet.
Es war grauenvoll. Kopflose Körper verbrannten im Feuer. Haut und Muskeln stiegen zu glühender Asche empor und wurden von den Rotoren verteilt. Für eine Sekunde blieb von den Vampiren nichts weiter übrig als das plötzliche Aufflackern einer blauen Flamme an der Stelle, wo ihr Herz hätte sein müssen. Sofort danach wurden die Rippen zu Asche und fielen zu Boden.
Cyrus rannte an mir vorbei, die eine Seite seines Gesichtes vom Licht verbrannt, und rief mir zu: „Um dich kümmere ich mich später! Lauf!“
Aber ich konnte Ziggy nicht allein und zum Sterben dort liegen lassen. Ich rappelte mich hoch und zog ihn in Richtung Tür, während mein Schöpfer feige in Sicherheit rannte.
Wie eine tödliche Welle glitten die Männer der Bewegung über den Rasen. Von einem stieg eine dünne Rauchfahne auf. Er bewegte sein Walkie-Talkie zum Mund und murmelte etwas, dann wurden die Lichter der Helikopter sofort ausgeschaltet.
Ich suchte verzweifelt nach Nathan. Wie konnte ich feststellen, wer er war, wenn alle dasselbe trugen?
Einer der Männer deutete auf mich, als ich fast an der Tür angekommen war. „Tun Sie ihm nichts!“, schrie ich, als ich Ziggy auf den Marmorboden des Foyers fallen ließ. Ich beugte mich über ihn. Als ich das schwache Herzklopfen in seiner Brust hörte, kniff ich die Augen zusammen. „Er ist ein Mensch! Tun Sie ihm nichts!“
Ohne etwas zu sagen, beugte sich einer der Männer hinab und nahm Ziggy an den Füßen, bevor er den anderen, die ins Haus strömten, Befehle zuschrie.
„Alle Räume müssen durchsucht werden, oben und unten, das gesamte Gelände. Max, Amy, holt die Lampen, und um Himmels willen, findet den Souleater! Carrie, nimm Ziggy an den Schultern!“
Es war Nathan.
Benommen griff ich Ziggy unter die Arme. Weil ich sah, dass die Tür zum Arbeitszimmer offen stand, deutete ich mit dem Kopf dorthin. Es war dunkel, aber meine Augen gewöhnten sich schnell daran, und ich dirigierte Nathan zur Ecke, die der Tür gegenüberlag. Er legte Ziggy vorsichtig auf den Boden und zog dann hektisch die Kappe vom Gesicht, um sich Ziggys Wunde besorgt anzuschauen.
„Es sieht ziemlich schlecht aus“, sagte ich leise. „Auch wenn wir ihn sofort mit einem Krankenwagen …“
„Halt den Mund!“, fuhr Nathan mich an und nahm Ziggy in die Arme. „Du schaffst das schon, nicht wahr, Kleiner?“
Ziggys Kopf rollte zur Seite. Er schluckte an seinem Blut, als er versuchte zu sprechen. Man konnte nur zwei Worte verstehen. Eines davon war Hause. Das andere war Dad.
„Ja, wir gehen nach Hause“, flüsterte Nathan und strich Ziggys Haar aus der Stirn. „Daddy hat dich jetzt gefunden, und nun gehen wir nach Hause.“
Ich hielt mir den Mund zu, weil ich wusste, dass ich gleich anfangen würde zu weinen. Draußen vor der Tür brodelte immer noch der Kampf. Niemand ahnte, dass in diesem Raum ein Vater seinen sterbenden Sohn im Arm hielt.
Niemand außer uns und dem Souleater.
Ich hatte vergessen, dass er hier im Raum war. Ich war sogar an seinem Sarg vorbeigegangen, ohne auch nur darüber nachzudenken. Nun überkam mich eine furchtbare Angst. Ich sah auf den Sarg. Er war leer, der Deckel war aus den Scharnieren gerissen. „Nathan …“
Mir wurde klar, dass er keine große Hilfe sein würde. Nathan saß auf dem Boden, hielt Ziggy im Arm und schaukelte ihn wie ein kleines Kind. Der Anblick schmerzte mich zu sehr, und ich musste wegsehen.
Der Souleater war irgendwo hier im Haus. Dann erinnerte ich mich an das Fläschchen mit geweihtem Wasser, das Nathan mir gegeben hatte. Ich hatte es wieder in meinen BH gesteckt, als ich mich für die Feier umzog. Ich holte es gerade hervor, da rüttelte es an der Tür. „Nathan!“
Mit ausdruckslosem Gesicht stand er neben mir. „Ziggy ist tot.“
„Es tut mir leid“, flüsterte ich. „Kann ich irgendetwas tun …“
„Dazu haben wir jetzt keine Zeit.“ Nathan stellte sich vor mich. „Was auch immer gleich durch diese Tür kommen wird, renne um dein Leben.“
„Wie bitte?“
Genau in diesem Augenblick wurde
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