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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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zu beschützen und Nathan vor dem Verlust zu bewahren.
    Ich ging in die Küche und nahm eine Blutkonserve aus dem Kühlschrank. Ich sah mich nach einer Schere um, um den Beutel aufzuschneiden, als Nathan meine Hand festhielt.
    Ich erschrak und ließ den Beutel fallen. Er fing ihn auf und presste ihn gegen seine Brust, als sei es etwas sehr Kostbares.
    „Was?“, frage ich und rieb mir meinen Arm.
    „Es ist der letzte. Ich will das nicht trinken.“ Seine Stimme war flach und er sprach monoton.
    Mein Herz setzte aus, als mir bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte. „Oh, oh Gott.“ Ich starrte wie hypnotisiert die Konserve an, die glänzende Flüssigkeit in dem matten Plastikbeutel. Diese Millionen von Zellen waren alles, was von Ziggys Leben auf der Erde noch übrig geblieben war.
    Nathan öffnete die Tür der Tiefkühltruhe und legte den Beutel hinein.
    „Wie wäre es, wenn wir darüber reden?“ Ich sagte den Satz, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, und darüber war ich eigentlich ganz froh. Sonst hätte ich wahrscheinlich gar nichts gesagt.
    „Wie wäre es, wenn du dich einfach um deine Sachen kümmertest?“ Nathan verbarg sein Gesicht nicht vor mir, aber er vermied es, mich direkt anzusehen. Dann öffnete er verschiedene Schränke und nahm eine Schüssel und Fertigpulver für Pfannkuchen heraus. „Du bist keine Vegetarierin, oder?“
    Ich stemmte die Hände in die Hüfte und verzog das Gesicht, weil es so wehtat. „Es ist ziemlich schwierig, ein vegetarischer Vampir zu sein. Es sei denn, du bist Bunnicula.“
    Er lachte tatsächlich darüber.
    Ich hob fragend eine Augenbraue und sagte ehrlich überrascht: „Du kennst Bunnicula?“
    Er wurde wieder ernst. „Ich habe Ziggy die Geschichte von dem Vampir-Häschen vorgelesen, als er klein war. Holst du mal bitte den Schinken aus dem Kühlschrank?“ Er drehte sich weg, um seine Traurigkeit vor mir zu verbergen. Ich konnte es nicht glauben, dass er mich immer noch ausschloss, wenn es um seine Gefühle ging, nach all dem, was wir gemeinsam durchgemacht hatten. Ich ging zu ihm hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter, aber sofort zog er sie weg.
    Mir kamen vor Wut die Tränen. „Du Arschloch.“
    Nathan drehte sich mit finsterem Gesichtsausdruck zu mir herum. „Gut, dann mach ich eben Würstchen.“
    Ich ballte meine gesunde Hand zur Faust. „Du weißt genau, worüber ich rede.“
    Er öffnete den Kühlschrank und holte Milch und Eier heraus. Auf die Milchpackung war ein Z geschrieben, das er bewusst von sich wegdrehte. „Ich weiß. Und ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nicht darüber reden möchte.“
    „Aber ich will darüber reden!“ Ich stampfte mit dem Fuß auf.
    Nathan kippte die Milch zusammen mit dem Fertigpulver in eine Schüssel. Er nahm kein Maß, so, wie es meine Mutter immer getan hatte, die jahrelang das Frühstück für die Familie zubereitet hatte. Abgesehen davon hatte ich sie nie mit so einer abgrundtief schlecht gelaunten Miene gesehen. Plötzlich warf Nathan den hölzernen Löffel hin. Er schlug auf den Rand der Schüssel und verspritzte den halb fertigen Teig überall in der Küche. „Nur weil ich nicht hier stehen und mit dir einen romantischen Moment erleben will, heißt das nicht, dass ich Ziggy nicht geliebt habe. Ich habe ihn mehr gemocht, als jemand wie du überhaupt nachvollziehen kann.“
    „ Jemand wie ich?“ Ich hasste den schrillen Ton in meiner Stimme, wenn ich mich aufregte. „Was zur Hölle willst du damit sagen?“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Sag du es mir. Was genau hättest du tun müssen, um ihn in Sicherheit zu bringen, Carrie? Und dass ich für deine Hilfe in deiner Schuld gestanden hätte, daran hattest du deinen Spaß?“
    Seine letzte Bemerkung war wie ein Stich ins Herz, genau wie er es bezweckt hatte. Vor Wut fing ich an zu zittern. Ich flippte aus. „Ich habe getan, was ich tun musste! Nicht so, wie andere Leute hier im Raum.“
    „Worüber redest du?“
    „Warum hast du Ziggy nicht dein Blut gegeben? Du hättest ihn retten können. Alles, was er gebraucht hätte, wäre ein wenig von deinem Blut gewesen! Warum hast du es nicht getan?“
    Diese Frage hatte in der Luft gestanden, seitdem wir Cyrus’ Haus verlassen hatten. Sie war die Ursache für die Spannung zwischen uns, die ich schon den ganzen Morgen gespürt hatte.
    Nathan sah mich verwirrt an. „Du glaubst, ich habe ihn sterben lassen?“
    Als ich den Schmerz in seiner Stimme hörte, wollte ich nicht

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