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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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einzuschüchtern, aber ich war mir sicher, dass er mich in dieser Nacht nicht töten würde. Irgendetwas in der Art und Weise, wie sein Blick über meinen Körper glitt, schnell und hungrig, sagte mir, dass er eine Schwäche für Frauen hatte. Das war sein schwacher Punkt oder sein harter Punkt, je nachdem, wie man es betrachtete.
    Ganz bewusst lächelte ich ihn an. „Sehe ich aus wie ein Mädchen, das wegläuft, wenn es Ärger gibt?“
    Er richtete sich auf und verschränkte die Arme über der Brust. „Du bist vor Ziggy davongelaufen.“
    Touché. „Ja, aber Ziggy hatte eine Axt. Wirst du mich mit deinen bloßen Händen töten?“
    Er lächelte. „Ich bin ziemlich geschickt.“
    Heilige Hormone. Ein Supermann.
    Wir hörten, wie Ziggys Tür aufsprang, und Nathan wich sofort einige Schritte zurück. Der Teenager stapfte ärgerlich in die Küche. Als er an der Wohnzimmertür vorbeikam, streckte er Nathan den Mittelfinger entgegen.
    „Ich weiß, ich weiß, ich muss morgen früh in die Schule. Ich sollte früh schlafen gehen“, rief ihm der Junge zu. „Psychologie Einführungskurs. Dafür muss man ja so ausgeschlafen sein. Ich mache mir nur ein Sandwich, bevor ich schlafen gehe.“
    „Schlafen?“, fragte ich stumpf, dann sah ich auf die Uhr. Es war zehn Minuten nach zehn. „Ich muss los.“
    Nathan folgte mir zur Tür. „Hast du dir schon überlegt, was du machst, wenn Cyrus nach dir sieht?“
    Das hatte ich nicht. „Ich sage ihm, er soll abhauen“, sagte ich. Ich lachte, obwohl mir allein bei der Aussicht, ihn wiederzusehen, schlecht wurde.
    Ich ertrug den Gedanken nicht, dass ich mit dem Monster, das mich angegriffen hatte, durch Plasma verbunden war. Es war schon schlimm genug, dass er in meinen Albträumen auftauchte. Aber dass sein Blut in meinen Adern floss …
    Nathan sah mir einen Moment lang aufmerksam ins Gesicht, und ich starrte zurück, konnte aber bei ihm keinen besonderen Gefühlsausdruck erkennen. Wahrscheinlich hatte er so lange seine Gefühle verborgen, dass er sie nicht einmal finden würde, wenn er es gewollte hätte. Er sah weg und gab mir meinen Mantel. „Falls du etwas brauchst, hast du meine Nummer. Und das hier“, sagte er. Er streckte mir Das Sanguinarius entgegen.
    Ich nahm es und versuchte unbeholfen, mit nur einer Hand meinen Mantel anzuziehen. Er trat hinter meinen Rücken, um mir zu helfen, und ich musste mich zusammenreißen, um mich nicht gegen ihn zu lehnen. Was soll ich sagen? Es war schon lange her, dass ich gefährliche, pseudosexuelle Spielchen gespielt hatte.
    „Danke“, sagte ich leise, als ich zur Türklinke griff.
    „Noch etwas“, sagte Nathan. „Falls du Blut brauchst, bitte komm zu mir. Ich habe immer genug im Haus. Aber geh danach nicht nach draußen, jedenfalls nicht tagsüber, meine ich. Im Prinzip solltest du Tageslicht ganz und gar meiden. Ich bin sicher, dass sich der Wandel bis zum Schluss ganz von allein vollzieht, auch wenn du nichts zu dir nimmst. Ich bin immer hier, falls du … Hilfe brauchst.“
    „Danke, aber ich habe kein Bedürfnis, Blut zu trinken.“
    „Das kommt noch, du wirst es noch merken“, warnte mich Nathan, als ich die Treppe hinunterging.
    „Was werde ich spüren?“ Ich achtete mehr darauf, nicht im Schnee auf dem Bürgersteig auszurutschen, als auf seinen geheimnisvollen Ton.
    „Den Hunger. Du wirst den Hunger spüren.“

CARRIE TRIFFT DAHLIA
    Ich scherte mich nicht sonderlich um Nathans Warnung, bis mich eines Nachts dieser unglaubliche Hunger überbekam.
    In der Woche versuchte ich, mein Leben so zu leben, als sei nichts geschehen. In Anbetracht der Tatsache, dass ich wahrscheinlich nur noch vierzehn Tage Zeit hatte, bis ich mich dem Urteil der Bewegung stellen musste, wollte ich die Zeit in vollen Zügen genießen.
    Natürlich hatte ich Das Sanguinarius gelesen. Es war so trocken und altertümlich geschrieben wie Der Herr der Ringe. Doch ich erinnerte mich daran, dass der weitere Verlauf meines Lebens von eben diesem Buch abhängen würde.
    Nathan rief mich jede Nacht an, um zu fragen, wie es mir gehe. Ich verfluchte mich dafür, dass mein Name im Telefonbuch stand. Manchmal rief er an, wenn ich schon zur Arbeit war, und schon bald ertappte ich mich dabei, wie ich mich während der Schicht darauf freute, nach Hause zu kommen und seine Stimme auf dem Anrufbeantworter zu hören. Gegen Ende der Woche dachte ich viel an Blut – nein, ich dachte ausschließlich an Blut.
    Um meine Schichten im Krankenhaus zu überstehen,

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