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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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etwas zu sagen.
    Als ich aus meinem Zimmer kam, musste ich feststellen, dass die Fangs gerade die Korken knallen ließen. Aus Neugierde ging ich in den Ballsaal, wo eine weitere Reihe von Motorrädern stand. Also waren neue Vampire angekommen.
    Ich hätte erwartet, dass sie sich mir in den Weg stellten, aber nichts geschah. Ganz im Gegenteil, die Burschen begrüßten mich mit einer ängstlichen Höflichkeit. Fast erwartete ich von ihnen, dass sie sich vor mir verbeugten und auf die Knie fielen.
    Die einzige Person, die sich anscheinend mit mir unterhalten wollte, war Dahlia. Ich fand sie auf einem Sofa sitzend in der Eingangshalle. Sie las eine Zeitschrift. Als ich an ihr vorbeiging, machte sie ein Geräusch, als wolle sie meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Als ich sie ignorierte, nahm sie ihr Haar im Nacken zurück. Am Hals hatte sie eine frische Bisswunde. Sie gähnte laut und streckte sich. „Ich bin einfach nur müde. Aber das ist ja auch kein Wunder, ich war ja den ganzen Tag auf den Beinen.“ Sie kicherte und schlug die Beine übereinander. Ihr recht kurzer Rock schob sich hoch und gab noch mehr ihrer weißen Oberschenkel preis. Auch dort hatte sie Narben von Reißzähnen.
    „Glaubst du etwa, du kannst mich eifersüchtig machen?“, fragte ich sie. Aus irgendeinem irrationalen Grund war ich das auch. Aber bevor ich es ihr gegenüber zugäbe, würde ich eher eine Kröte schlucken.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Nein, ich bedauere dich nur. Es ist dein erster Tag hier, und er bestellt sich jemanden anderes, um mit ihm den Tag zu verbringen. Das ist wirklich traurig.“
    „Ich kann mir etwas Traurigeres vorstellen.“ Ich ließ mich neben sie auf das Sofa fallen und nahm eine Zeitschrift vom Stapel, der auf dem Tisch lag. „Oh, Wellness- und Schönheits-Trends.“
    Aus einem Augenwinkel sah ich, dass sie die Hand hob.
    Ich schnalzte herablassend mit der Zunge. „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Er würde dich töten, wenn du mir wehtust.“
    Dahlia schnaufte verächtlich. „Na und. Er hält dich für bemitleidenswert.“
    Obwohl ich ihr das nicht abnahm, erinnerte ich mich an Cyrus’ früheren Wutausbruch. Ich ließ das Magazin auf den Tisch fallen und drehte mich zu ihr um. „Noch bemitleidenswerter als ein Vampir-Groupie, das sich krampfhaft an seiner letzten Hoffnung festhält?“ Dieses Mal sprang Dahlia nicht auf den Köder an.
    „An deiner Stelle würde ich wirklich aufpassen, ihn nicht zu verärgern. Er besitzt dich. Er kann dein Leben zur Hölle machen.“
    „Ich glaube nicht, dass ich es vermeiden könnte, ihn aufzuregen.“ Ruhiger fügte ich hinzu: „Es sei denn, das hieße, so zu sein wie er.“
    Mit einem zufriedenen Seufzer riss sie ihre Aufmerksamkeit von der Seite, auf der für verschiedene Figuren die besten Jeans-Schnitte vorgestellt wurden. „So, und wie ist er?“
    „Was meinst du damit?“ Die Feststellung, dass wir wirklich miteinander eine Unterhaltung führten, verwirrte mich, aber Dahlia schien es nicht zu irritieren.
    „Wie ist er?“, wiederholte sie. „Ich meine, da du schon so viel Zeit mit ihm verbracht und ihn kennengelernt hast.“
    Autsch. Das saß. Ich kannte Cyrus gar nicht. Jedenfalls nicht so gut wie sie. Ich versuchte mir vorstellen, wie sie sich fühlen musste. Offensichtlich mochte sie ihn, sonst würde sie trotz der ganzen schlechten Behandlung, die er ihr angedeihen ließ, nicht bleiben.
    Ich räusperte mich. „Ich glaube, ich meinte, böse zu sein. Ich will nicht böse sein.“
    Sie verdrehte die Augen und gab sich nicht die geringste Mühe, zu verbergen, dass ich ihre Geduld arg strapazierte. „Hier kommt eine brandheiße Nachricht: Nicht alles ist entweder gut oder böse.“
    „Da komme ich nicht mit.“
    Sie warf ihre Zeitschrift auf den Tisch und drehte sich zu mir um, während sie eines ihrer dicken Beine mit einer anzüglichen Bewegung auf die Couch legte. „Okay, stell dir vor, es gibt einen Tornado, und der zerstört zum Beispiel die halbe Stadt. Das ist schlecht, oder?“
    Ich war mir zwar nicht sicher, worauf sie mit dieser Analogie hinauswollte, aber ich nickte zustimmend.
    „Also, da der Tornado etwas Schlechtes angerichtet hat, ist er nach deiner Logik böse, richtig?“
    „Ich würde einen Tornado nicht als böse bezeichnen. Nein.“
    „Warum nicht?“, fragte sie in einem Ton, der durchscheinen ließ, dass sie meine Antwort bereits kannte.
    „Weil es einfach nur ein Sturm ist. Er ist ein natürliches

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