Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
etwas näher kommen. Ich beschloss, mit den Augen zu klimpern und meinen Kopf so zu neigen, dass meine Haare meine nackten Schultern streiften. Ich konnte Jared ansehen, dass es wirkte.
    » Goldrichtig « , sagte ich. » Kommst du mit? Wäre doch lustig. «
    » Ich denke, ich bin zu alt, um mit Sechzehnjährigen um die Häuser zu ziehen. «
    » Du bist definitiv zu alt « , rief Lucas. Unser Gespräch hatte begonnen, ihn zu langweilen, weswegen er zu dem Truck gegangen war und an seiner Gitarre und den Lautsprechern herumfingerte. Als er einen Akkord anspielte, hallte von den bloßen Dachsparren über uns ein kreischendes Geräusch wider.
    Mit einem Achselzucken, bei dem sich die Muskeln seiner breiten nackten Schultern leicht anspannten, meinte Jared: » Tut mir leid, ihr seid wohl auf euch allein gestellt. Achtet darauf, dass ihr irgendwo seid, wo viele Menschen sind, und fahrt mit dem Auto dorthin. Nach dem, was diesem armen Mädchen letzte Nacht zugestoßen ist, kann man gar nicht vorsichtig genug sein. «
    » Du bist durch und durch Polizist, nicht wahr? « Ich musste wissen, ob er derjenige war, nach dem ich in Gedanken suchte. Ich lehnte mich etwas nach vorn und atmete ein. Ich erwartete… ich weiß nicht, was ich erwartete, aber er roch nicht danach. Er duftete sauber, künstlich, wie die von Menschenhand hergestellten Chemikalien, die man in Duschgels und Shampoos packt. Obwohl ich solch einen Duft für gewöhnlich als angenehm empfand, überkam mich eine seltsame Enttäuschung. Ich wusste nicht, woher ich es wusste, aber er war nicht der Richtige. Zumindest nicht der Richtige für mein neues Ich. Trotzdem war er recht ansehnlich.
    » Lucas, Mama hat dir gesagt, dass du nicht so laut aufdrehen und… Was zum Teufel…? «
    Die Tür, die ins Haus führte, wurde zugeknallt, und als ich mich auf dem Stuhl umdrehte, entdeckte ich Megan. Sie hatte noch dieselben Sachen an, die sie morgens getragen hatte, und ihr langes Haar war hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Mein überraschender Anblick ließ sie zusammenzucken.
    » Emily, bist du das? «
    Ich hob meine Augenbrauen. » Hey, wie geht’s? «
    » Hey Meg « , sagte Jared. » Deine Freundin hat gerade hier vorbeigeschaut. «
    » Ja, sie lenkt Jared vom Üben ab « , sagte Lucas, während er immer noch seine Gitarre stimmte. » Schaff sie hier raus, und ich drehe die Lautstärke runter. «
    Megan starrte mich unverwandt mit offenem Mund an. » Emily? « , sagte sie erneut. » Was ist… Warum bist du so angezogen?! «
    » Komm schon, ich sehe toll aus « , sagte ich. Mit Bedauern wandte ich mich von Jared ab, ging um den Truck herum und packte Megans Arm. » Ich bin in einer Mission unterwegs. «
    Eine sprachlose Megan ließ sich von mir zur Tür zurückführen. Mit einem Gruß über die Schulter und einem » Ciao, Deputy! « ging ich hinein.
    Er winkte mir nach. » War schön, dich kennenzulernen. Und denk daran, vorsichtig zu sein. «
    » Aber immer. «
    Ich schloss die Tür und hörte, wie die Jungs mit ihrem Song noch einmal von vorn begannen. Während ich Megan vorwärtsschob, meinte ich: » Warum hast du mir nicht erzählt, dass der Deputy total heiß ist? «
    Megan wich vor mir zurück. » Soll das ein Witz sein? Was redest du da? Emily, der Typ ist einundzwanzig, und du hängst an ihm dran wie ein verdammtes Groupie. «
    » Wer würde das nicht tun? «
    Mit einem angeekelten Seufzer stürmte Megan durch das Treppenhaus in ihr Zimmer. Ich folgte ihr nach und legte mich auf eine Ecke ihres zerwühlten Federbetts, den Oberkörper auf die Arme gestützt, die Beine verschränkt.
    » Ich brauche dich, Reedy « , sagte ich. » Warst du heute mal auf Emily Cookes Blog? «
    Megan starrte mich noch immer an. » Was? Nein, ich… « , fing sie an.
    Ich winkte ab. » Da hast du nicht viel verpasst, nur ein paar Kids, die sich so benehmen, als hätten sie sich in der Schule etwas aus der heißen Tussi gemacht, bevor sie starb. Aber kennst du Terrance? Der die Straße runter wohnt? Er bezeichnete mich als fett, und darum gehen wir jetzt zu ihm und machen ihn fertig. « Mit hochgezogenen Augenbrauen fügte ich hinzu: » Vielleicht auch mit etwas mehr als nur mit Worten. «
    Megan gaffte mich an.
    » Hallo? « Ich zeigte auf ihre in der Ecke stehenden Schuhe. » Hopp hopp, Mädchen, zieh deine Schuhe an. Wir habenetwas zu erledigen, einen Teenie-Jungen zu demütigen… «
    » Okay, Stopp! « Megan hob die Hände. » Runter vom Gas, Em. Du flirtest mit dem

Weitere Kostenlose Bücher