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Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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Zeichen, dass er einen Moment warten sollte, und rief dem Barkeeper zu: » Hey, hast du eine Schnur? «
    Er beugte sich zu mir herüber und schrie: » Was für ein Getränk? «
    » Schnur « , rief ich zurück. Ich hielt meine Schlüssel hoch. » Ich will sie mir um den Hals hängen. «
    Er hatte verstanden, nickte und holte unter der Bar eine Schachtel hervor. Darin schepperten Flaschen, die von einem Bindfaden zusammengehalten wurden. Er durchtrennte den Bindfaden mit einem Taschenmesser und reichte ihn mir.
    » Danke Mann, du bist super! « , schrie ich ihm zu.
    Er lächelte mich ausdruckslos an und deutete auf seine Ohren, um mir zu verstehen zu geben, dass er nichts verstanden hatte.
    » Danke dir… « , rief ich noch lauter, dann drehte ich mich um. » Vergiss es. « Ich befestigte den Schlüssel schnell an dem Bindfaden, legte mir diese selbst gemachte Kette um den Hals und steckte sie unter mein Kleid. Dann nahm ich den Irokesen bei der Hand und führte ihn in eine Ecke der Tanzfläche. » Jetzt lass uns tanzen « , rief ich ihm zu. Er hörte mich nicht, aber das war auch nicht nötig. Der nächste Song ähnelte auffällig jenem, der gelaufen war, als ich hereingekommen war, die Lichter zuckten, und die Menge johlte. Ich wirbelte herum und überließ mich dem trommelnden Beat, wackelte mit den Hüften, warf die Hände in die Luft, schleuderte meine Haare umher und kam dabei schrecklich ins Schwitzen, was mir aber egal war. Der Irokese packte mich an der Hand und wirbelte mich herum, dann legte er seine Hände um meine Taille und zog mich zu sich heran. Er rieb seinen Körper gegen die Rückseite meines Körpers, und ich griff mit den Händen nach hinten und umklammerte seinen Nacken. All das würde meine gewöhnliche Tagsüber-Persönlichkeit niemals tun, sogar noch weniger, als auf einer Party Alkohol zu trinken. Ich beschloss, dass dies hier um Längen besser war als das Highschool-Zeug. Die Leute hier waren lockerer, unbefangener. Kein Wunder, dass so viele andere Jugendliche gefälschte Ausweise hatten. Ich fühlte den Herzschlag des Irokesen auf meinem Rücken, konnte seinen heißen Atem in meinem Nacken spüren. Ich hatte ihn vollständig und absolut in der Hand, dominierte und trübte seinen Verstand mehr, als Alkohol das jemals könnte. Ich konnte spüren, wie sein rationales Denken schwand, während sein Verlangen nach mir wuchs.
    Er drehte mich zu sich um und kam mit seinem Gesicht ganz nahe an mich heran. Sein abgestandener Zigarettenatem stieg mir in die Nase.
    » So, Baby, willst du mit zu mir kommen? « , flüsterte er mir ins Ohr. » Ich und Bobby da drüben wohnen nicht weit von hier. Wir könnten die Party dorthin verlegen. «
    Ich lachte. » Nein, nein « , entgegnete ich. » Ich bin nur zum Tanzen hier. « Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, um weitertanzen zu können. Er ließ nicht locker.
    » Komm schon « , sagte er. » Mich hat’s erwischt, Miss Webb. Du hast mich um den kleinen Finger gewickelt, mir den Kopf verdreht. «
    Ich schnüffelte erneut an ihm. Sein Geruch war gewöhnlich, abgestanden, unattraktiv. Das Verlangen, denjenigen mit dem richtigen Duft zu finden, ließ meine Haut prickeln. Ich war diesem jemanden, dessen Duft so verdammt perfekt war, nahe genug gekommen, dass er sich jetzt permanent in meinem Kopf eingenistet hatte. Jemand wie dieser Typ konnte da nicht mithalten. Das machte mich wahnsinnig, erleichterte mir jedoch die Antwort.
    » Ich kann nicht « , brüllte ich in sein Ohr. » Du hast nicht den richtigen Geruch. «
    Sein Atem ging tiefer und schneller, er zog mich zu sich heran und legte seine Stirn gegen meine. » Spiel nicht mit mir, Baby. Du weißt genau, was du tust. Wir alle hassen solche Spielchen… «
    Mein Gott, der Typ wiederholte sich. Ich grub meine Fingernägel in seine Brust und schubste ihn weg. Unvorbereitet taumelte er rückwärts gegen ein anderes Pärchen. Dann starrte er mich an.
    » Was zum Teufel…! « , brüllte er.
    » Ich sagte Nein danke. « Ich nahm meine Schultern zurück. » Abgesehen davon bin ich erst sechzehn. Dafür würdest du in den Knast wandern. «
    Seine Mimik entgleiste. » Was? «
    » Es stimmt. « Ich drehte mich um und rief über die Schulter hinweg: » Das hier langweilt mich. Ich bin mir sicher, du findest hier jemanden, der schon volljährig ist. «
    Ich ließ den verdutzten Irokesen stehen und schob mich durch die wogenden Körper in Richtung Treppe. Zurück im oberen Stockwerk streckte ich

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