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Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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angesichts der relativen Geräumigkeit meine Arme und Beine aus. Die mit Bässen angereicherte Musik erschien mir nicht mehr so laut, und die Leute hier sprachen gedämpfter und waren mehr in ihre eigene private Welt versunken.
    » Du weißt, dass du eigentlich nicht hier sein dürftest. «
    Die Stimme erscholl genau neben meinem Ohr. Ich drehte mich um und entdeckte eine blonde Vision neben mir– Deputy Jared in einem eng anliegenden roten T-Shirt. In seiner Hand hatte er ein Bündel Flyer. Das Tanzen, das berauschende Gefühl, alles hier drinnen war gut– aber es füllte mich nicht so aus, wie ich gehofft hatte. Vielleicht konnte Jared das ändern. » Hey, hallo, schön dich hier zu sehen « , sagte ich und ging auf Tuchfühlung. Ich umschlang seine Hüfte und zog unsere beiden Oberkörper zueinander. Der Widerhall seines Herzschlags pulsierte durch meinen Körper, beinahe synchron zu den Schlägen der Musik.
    Das machte ihn kein bisschen nervös. » Jetzt mal im Ernst. Emily, nicht wahr? Bist du nicht sechzehn? «
    Ich nickte und trat zurück, wobei ich beinahe mit ein paar Frauen zusammenstieß. Sie gerieten ins Wanken, lachten jedoch, bevor sie weitergingen. » Und bist du nicht außer Dienst? «
    Er grinste. » Richtig. Ich weiß ja nicht, wie du hier hereingekommen bist, aber jetzt muss ich dich hinausbegleiten. Das ist meine Bürgerpflicht. «
    Ich rollte mit den Augen und ging an ihm vorbei. » Komm schon, sei kein Spielverderber. Warum tanzt du nicht mit mir? Das wird lustig, versprochen. «
    Er folgte mir, als ich mich um Stühle und andere Klubbesucher herumschlängelte, dann trat er mir in den Weg. » Weißt du, Emily, ich habe einiges über dich gehört. «
    » Oh? « , entgegnete ich. » Ich hoffe, nur das Beste. «
    Er betrachtete mich und rollte dabei seine Flyer zusammen und wieder auseinander. » Ich habe gehört, dass du ein nettes, ruhiges Mädchen bist, das gerne zu Hause bleibt und sich freitagabends Filme ansieht. Nichtsdestotrotz bist du hier, ganz alleine in der Stadt, gekleidet wie… « Er gestikulierte mit den flatternden Flyern. » Nun ja. «
    Finde denjenigen mit dem richtigen Duft. Finde die anderen. Die unerwünschten Gedanken bombardierten mein Gehirn und pulsierten im Rhythmus der Musik, der konstant in meinen Ohren hämmerte. Nicht einmal Jared konnte dieses Verlangen verscheuchen. Besonders nicht, wenn er darauf bestand, so unerträglich gut zu sein. Ich tat einen Atemzug und sog noch mehr von den sinnlichen Düften ein, die mich umgaben. Sie machten mich benommen. Ich musste jemand anderen finden. Auf der Stelle. » Nun ja, ich kann auf mich selbst aufpassen. Wenn wir also nicht tanzen, gehe ich… «
    Er legte mir behutsam die Hand auf die Schulter. » Ich habe verstanden, Emily. Wirklich. Ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Und ich habe auch eine Menge dummer Dinge getan, als ich sechzehn war. Aber es war wirklich schlimm zu sehen, wie junge Leute, die nicht viel jünger waren als ich, in letzter Zeit verletzt wurden. Da draußen ist ein Mörder, verstehst du? «
    Ich zog die Augenbrauen hoch. » Hast du deshalb Fotokopien der Polizeiberichte gemacht und sie herumgehen lassen wie Pornomagazine? «
    » Nein, aber ich dachte, ich könnte allen unmissverständlich klarmachen, wie gefährlich es da draußen sein kann. « Während er versuchte, mich nach vorn zu bugsieren, drehte er sich um, sodass wir Seite an Seite waren. » Komm schon, ich begleite dich zu deinem Wagen und sorge dafür, dass du sicher nach Hause kommst. «
    » Nein, mir geht’s gut. Aber vielen Dank. « Ich befreite mich aus seinem sanften Griff, wobei ich ihm einen Stoß versetzte. Sein Stapel Flyer– alle mit dem Logo von » The Bubonic Teutonics « versehen– flatterte auf den Boden.
    Er kniete nieder, um die Flyer aufzuheben, während ich wegging, um einen Nicht-Polizisten zu finden, mit dem ich Spaß haben könnte.
    Da roch ich es. Moschus.
    Es war nicht exakt derselbe wie Patricks wunderbarer Duft, doch nah daran, etwa wie bei Dalton. Jemand, der war wie ich, befand sich in der Nähe. Jemand Männliches. Jemand, dessen Duft sich von jedem anderen hier im Klub unterschied. Es fühlte sich an, als wäre ich am Verdursten und jemand würde mit einem Krug Wasser vorbeispazieren. Ich hatte dem Verlangen den ganzen Abend über widerstanden, aber damit war es nun aus. Ich hatte keine Ahnung, was genau ich mit ihm tun würde, wenn ich ihn fand. Aber das spielte keine Rolle– jeder Teil meines

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