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Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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Savage ( FS ) : Er hatte also eine Art Pheromon in einer Flasche, die er benutzte, um seine Opfer anzulocken. Aber wie fand er dich, wenn…
    Person A ( PA ) : Wenn Sie es nicht schafften? Vielleicht hatte er bessere Informanten als Sie.
    FS: Emily, dir ist doch klar, dass wir dich und deine andersartigen Freunde nicht aufspürten, um euch ein Leid zuzufügen. Ich wart lediglich, ähm, ein Fehler, der so lange dabehalten werden muss, bis wir euch helfen können, zu eurem normalen Leben zurückzukehren. Unsere Gewährsleute hatten es nicht darauf angelegt, euch in irgendeiner Weise zu schaden.
    PA: Ich kenne Ihre Gewährsleute, Mr. Savage. Und ich versichere Ihnen, dass sie es genau darauf angelegt hatten. (Einen Moment Stille.)
    FS: Ich kann spüren, dass du dich beim Thema » Mörder « überfordert fühlst…
    PA: Ich bin nicht überfordert.
    FS: … und darum können wir uns einem anderen wichtigen Thema dieses letzten Kapitels zuwenden.
    PA: Wie dem Schattenmann?
    FS: Ähm, ja, obwohl ich mir sicher bin, dass dir klar ist, dass sie eigentlich…
    PA: Wenn sie mich als Andersartige bezeichnen, dann kann ich sie Schattenmänner nennen.
    FS: Na schön. Dann sprechen wir jetzt über deine Eindrücke bezüglich… (Laute Klopfgeräusche, sehr wahrscheinlich von außerhalb des Raums. Man kann gedämpftes Rufen hören, ebenfalls von außerhalb des Raums.)
    FS: Meine Güte.
    PA: Okay, da draußen ist ernsthaft etwas los.
    FS: … Ich bin gleich wieder zurück. Bleib hier. (Ketten klirren.)
    PA: Ich gehe nirgendwo hin. (Man kann hören, wie die Zimmertür geöffnet und geschlossen wird. Das gedämpfte Klopfen und Rufen geht weiter.)
    PA: Jetzt sind wohl nur noch ich und ich da. (Einen Moment Stille, abgesehen von den Geräuschen außerhalb.)
    PA: Klingt, als hätten Mr. Savage und seine Freunde alle Hände voll zu tun. Gut. (Ein weiterer Moment Stille.)
    PA: Ich spiele gerade mit dem Gedanken, diesen Kassettenrekorder zu zertrümmern. Ich sage das laut, weil ich diesem Drang nicht nachgeben werde. Ich möchte, dass Sie wissen, dass ich daran gedacht, es aber nicht getan habe. Stattdessen lasse ich diesen Rekorder intakt und werde alles, was ich geschrieben habe, hierlassen. Damit Sie nicht vergessen. Damit Sie… (Man kann hören, wie sich die Zimmertür noch einmal öffnet und schließt. Die Geräusche von draußen haben aufgehört.)
    PA: Worum ging es?
    FS: Ähm, ja. Ja, das war nichts, womit du dich beschäftigen solltest. Lediglich ein unbedeutender Zwischenfall, den wir wieder unter Kontrolle gebracht haben.
    PA: Tatsächlich? Da bin ich erleichtert. Hörte sich gefährlich an.
    FS: Nichts, worüber man sich Gedanken machen müsste. Wir werden später auf das Thema » Schattenmänner « zurückkommen. Jetzt lass uns fortfahren. Es ist schon spät.

14
    Wann wird es mich treffen?
    Graues, diesiges Tageslicht drang durch meine Augenlider. Stöhnend kniff ich die Augen fester zu, murmelte etwas darüber, noch fünf Minuten länger zu brauchen, und versuchte, mich wegzurollen, um der Morgensonne zu entkommen.
    Splitter schrammten gegen meinen nackten Rücken, und ich schrie auf. Ich setzte mich aufrecht hin, rieb mir den Rücken und spürte, dass kleine Holzstückchen darin steckten. Mir wurde bewusst, dass ich mitten in unserem winzigen, staubigen Geräteschuppen saß, absolut nackt. Und wenn einem so etwas bewusst wird? Ja genau, dann wird man relativ schnell wach. Die Ereignisse der letzten Nacht trafen mich mit voller Wucht– das Betäuben von Megan, der Diebstahl ihres Wagens, das Anmachen eines älteren Typen in einem Klub, das idiotische Benehmen Jared gegenüber, der Schuss auf mich, die Verwandlung…
    Die Verwandlung in eine Wölfin.
    Der Schock ließ mich erzittern, ebenso wie die kalte Morgenluft, die durch die aufgebrochene Tür kam. Ich umklammerte meine nackte Brust. Die Autoschlüssel hingen immer noch um meinen Hals, das Metall lag kalt auf meiner Haut. Ein Teil von mir wollte sich nicht bewegen. Er wollte im Geräteschuppen bleiben, umgeben von Gartenwerkzeugen, die ohne meine Brille alle verschwommen aussahen– der Rasenmäher, an dessen Seiten abgemähtes Gras hing, der Rechen und die Baumschere, die Nagelpistole und die Säge, die von der Rückwand herunterhingen. Hier war ich am sichersten. Ein Haufen Waffen für den Fall, dass der Mann von gestern Nacht zurückkäme, seine Pistole auf mich richtete und versuchte, mich zu erschießen… Und ich müsste nicht nach draußen gehen. Dem Tag als die

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